Gladiolen überwintern – so gelingt es
Die farbenfrohe Gladiole stammt ursprünglich aus Südafrika und Madagaskar. Sie gehört zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae). Ihr botanischer Name Gladiolus leitet sich vom lateinischen Wort Gladius ab, das übersetzt Schwert heißt. Daher sind die prächtigen Sommerblüher mit der länglichen Blütenform auch als Schwertblumen bekannt. Gladiolen lieben die Sonne und die Wärme. Ob die sonnenverwöhnten Schwertblumen frostfest sind und wie sie am besten über den Winter kommen, erklären wir Ihnen hier.
Inhaltsverzeichnis
Sind Gladiolen winterhart?
Bis heute sind etwa 260 Gladiolensorten bekannt. Die meisten Zuchtgladiolen sind nicht winterhart. Bleiben sie im Boden, erfrieren die Knollen und treiben im Frühjahr nicht wieder aus. Es gibt jedoch einige Sorten, die frostfest sind und den Winter über im Beet bleiben können. Diese sind oft kleinblütiger als die üblichen Gladiolensorten.
Dank ihrer Winterhärte und ihres Erscheinungsbildes sind sie ein Blickfang in naturnahen Gärten. Die Blütezeit frostfester Sorten beginnt etwas früher. Indem Sie herkömmliche Zuchtgladiolen und winterharte Sorten miteinander kombinieren, können Sie die Blütezeit verlängern, ohne zeitversetzt Zwiebeln setzen zu müssen. So haben Sie länger Freude an den prachtvollen Blumen.
- frostfeste Sorten
- nicht winterharte Sorten
- beide benötigen Kälteschutz
Überwintern im Freien
Frostfeste Gladiolen überwintern – draußen
Selbst winterharte Sorten benötigen einen Schutz vor der Kälte, um den Winter unbeschadet zu überstehen. Hierzu können Sie eine Decke aus Zweigen oder Laub bauen, die nicht zu dünn sein sollte. Eine praktische Alternative ist Kompost, der noch nicht vollständig verrottet ist. Dieser kann locker aufgeschüttet werden.
Da dieser Kälteschutz draußen oft für mehrere Monate auf der Erde bleibt, ist es notwendig, dass er luftdurchlässig ist. Ein Mangel an Sauerstoff würde dazu führen, dass die Pflanze zu faulen beginnt. Bauen Sie die wärmende Decke deshalb so, dass sie Luft durchlässt und gleichzeitig gut die Kälte isoliert.
Überwintern in Räumen
Gladiolen überwintern – im Haus
Wenn der Herbst gekommen ist und die Blätter der nicht winterharten Gladiolensorten ihre Farbe wechseln, ist es an der Zeit, die hübschen Blumen auf den Winter vorzubereiten. Die empfindlichen Pflanzen müssen spätestens vor dem ersten Frost aus der Erde genommen werden. Hierzu schneiden Sie die Pflanzen am besten zunächst 15 cm über dem Boden ab. Dann graben Sie sie aus. Entfernen Sie behutsam die Erde von der Knolle. Nun ist es wichtig, dass die Knollen in Ruhe trocknen können. So vermeiden Sie, dass Fäule entsteht.
- sobald Blätter gelb werden
- spätestens vor dem ersten Frost
- 15 cm über Boden abschneiden
- Erde entfernen
- trocknen lassen
Dann wickeln Sie die Gladiolenknollen sorgfältig in Zeitungspapier. Bringen Sie die warm eingepackten Knollen in einen Raum, der kühl und frostfrei ist. Ein geeigneter Ort ist zum Beispiel der Keller. Am wohlsten fühlen sich die Blumen, wenn ihre Knollen in regelmäßigen Abständen einen neuen Mantel aus Zeitungspapier bekommen. Den Winter über werden sie weder gegossen noch gedüngt.
- Knollen in Zeitungspapier wickeln
- 5 bis 10 °C
- frostfrei
- trocken
- nicht gießen
- nicht düngen
- Zeitungspapier regelmäßig wechseln
Eine Alternative zum Kälteschutz aus Zeitungspapier sind Tüten aus Papier. In diese können die Knollen eingepackt werden, wenn die äußere Feuchtigkeit getrocknet ist.
Tipp: Überwintern Sie die Schwertblumen nicht in einem Topf. Hier bildet sich leicht Feuchtigkeit und es besteht die Gefahr, dass die Knollen faulen.
Flechten
Gladiolen zum Zopf flechten
Bei den sonnenverwöhnten Schwertblumen bietet es sich auch an, die Pflanzen zu einem Zopf zu flechten. Die Knollen können dann im Winter schnell und einfach aufgehängt werden. So wird die luftige und kühle Lagerung bei etwa 5 °C während der Winterruhe erreicht. Im nächsten Jahr können Sie sich wieder an der Farbenpracht der Gladiolen erfreuen.
Brutknollen überwintern
Die Hauptknolle der Gladiole bildet kleinere Knollen aus, die Brutknollen genannt werden. Diese können Sie ebenfalls überwintern, wenn Sie ein paar Hinweise beachten. Trennen Sie die Brutknollen vorsichtig von der großen Knolle ab. Sie dürfen während der Überwinterung nicht gegossen und nicht gedüngt werden. Das würde dazu führen, dass sie faulen. Die Brutknollen dürfen jedoch nicht vollkommen austrocknen. Am besten ist es, Sand und Erde miteinander zu mischen und in ein Gefäß zu geben. In diesem Winterquartier fühlen sich die kleinen Gladiolenknollen rundum wohl.
- Brutknollen von Hauptknolle abtrennen
- in Sand-Erde-Gemisch legen
- nicht gießen
- nicht düngen
Bringen Sie die Brutknollen für die Winterruhe in einen trockenen und frostfreien Raum. Dieser sollte nicht geheizt werden.
- trocken
- frostfrei
- kühl
Im nächsten Frühjahr können Sie die Brutknollen verpflanzen. Sie bringen im ersten Jahr noch keine Blüten hervor. Es dauert meist zwei Jahre, bis sie Ihnen zum ersten Mal ihre hübschen Blüten präsentieren.
Farben sortieren
Gladiolen farblich sortieren
Wer seine Schwertblumen im nächsten Jahr farblich anordnen möchte, kann die Pflanzen vor dem Überwintern gleich nach Farben sortieren. Alle, die sich im nächsten Jahr von einer bunten Farbenpracht überraschen lassen möchten, bewahren alle Knollen im selben Behälter auf.