Glanzmispel verliert Blätter: was tun? | Ursachen und Lösungen
Die Glanzmispel (Photinia) ist eine attraktive immergrüne Pflanze, die im Sommer mit glänzenden grünen Blättern und im Winter mit der roten Laubfärbung beeindruckt. Sie gehört zu den Rosengewächsen (Rosaceae). Etwa 60 verschiedene Arten der aus Asien stammenden Glanzmispel sind bekannt. In Deutschland ist die rotlaubige Sorte Red Robin die beliebteste. Was ist zu tun, wenn die Pflanze das Laub verliert? Welche Gründe können zum Blattverlust führen? Wie kann man vorbeugen?
Inhaltsverzeichnis
Glanzmispel verliert Blätter
Glanzmispeln sind pflegeleicht. Sie verwöhnen den Gärtner mit einem schnellen, buschigen Wuchs, glänzenden Blättern, schmückenden weißen Blüten und roten Früchten. Die Früchte eignen sich nicht für den menschlichen Verzehr, für Vögel sind sie ein nahrhaftes Futter. Einige Sorten sind für die Kübelhaltung ideal.
Voraussetzungen für eine optimale Entwicklung der Glanzmispeln:
- halbschattiger, windgeschützter Standort – durchlässiger, nährstoffreicher Boden
- keine Staunässe
- regelmäßige Düngung
- bei Heckenpflanzung Abstand von 50 Zentimetern
- kräftiger Rückschnitt im Frühjahr, leichter Schnitt im Spätsommer
- Winterschutz
Ursachen für Blattverlust
Wenn die Glanzmispel plötzlich ihre Blätter verliert, können
- Pflegefehler
- Standortfehler
- Schädlinge und Krankheiten
aber auch natürliche Ursachen vorliegen.
Natürlicher Blattwechsel
Auch bei immergrünen Pflanzen bilden sich im Frühjahr neue Blätter und die alten fallen ab. Das ist der Weg der Natur und kein Grund zur Sorge. Sie erkennen die Neubildung an frischen, hellgrünen Blättern.
Wassermangel im Winter
Wenn die Glanzmispel die jungen Blätter gleich nach ihrer Entwicklung verliert, ist meist eine Schädigung durch starken Frost im vergangenen Winter die Ursache. Häufig werden Pflanzen der Pflanzenfamilie Photinia als winterhart bis -20 °C angeboten. Diese Einschätzung stimmt nur zum Teil, denn Glanzmispeln gelten nur als bedingt winterhart. Als immergrüne Pflanzen benötigen sie auch im Winter ausreichend Feuchtigkeit. Wenn diese ausbleibt, wird die Pflanze geschwächt, die Blätter vertrocknen und fallen ab. Die Neubildung von Blättern und Knospen ist dann gefährdet.
Vorbeugung
- Glanzmispeln im Winter gießen
- Wurzeln anhäufeln und mit Reisig abdecken
- Kalidüngung im Sommer
Lösung
Wenn Ihre Pflanzen durch fehlende Feuchtigkeit im Winter beeinträchtigt worden sind, hilft ein radikaler Rückschnitt. Schneiden Sie die Pflanze bis auf 50 Zentimeter über dem Boden zurück. In den meisten Fällen erholt sich die Pflanze und bald bildet sich ein neuer, gesunder Austrieb.
Hinweis:
Jungpflanzen sind in den ersten drei Jahren nicht winterfest. Wir empfehlen, diese vorerst im Kübel zu kultivieren oder mit einem Gartenvlies vor Frösten zu schützen.
Sommerhitze und Trockenheit
Starke Hitze und Trockenheit im Sommer können die Ursache des Blattverlustes der Glanzmispel sein. Kübelpflanzen sollten bei extremen Temperaturen an einen geschützten schattigen Ort gestellt werden. Glanzmispeln im Freiland müssen in den kühlen Morgenstunden ausreichend gewässert werden. Wenn möglich, bieten Sie Ihrer Pflanze einen Sonnenschutz.
Vorbeugung
- schattigen Standort wählen
- mulchen, um Verdunstung zu reduzieren
- ausreichend gießen
Lösung
Wenn die Heckenpflanze in heißen Sommern Blätter verliert, reagieren Sie sofort und sorgen Sie für eine ausreichende Wässerung. In den meisten Fällen kann sich die Pflanze erholen.
Wurzelfäulnis
Nicht selten ist das Faulen der Wurzeln Grund für den plötzlichen Blattverlust der Glanzmispel. Die Ursache dafür kann Staunässe sein.
Vorbeugung
- Staunässe mit durchlässigem Substrat und Drainage verhindern
- mit Bedacht und nur bei trockener Oberfläche gießen
Lösungen
Wenn die Wurzeln der Pflanze durch Fäulnis geschädigt sind, versprechen im Handel erhältliche Fungizide Hilfe. Möglich ist der Einsatz natürlicher Mittel wie Schachtelhalmbrühe oder Kamillensud. Damit sich die Pflanze wieder erholen kann, empfehlen wir
- Pflanze ausgraben bzw. aus dem Kübel entnehmen
- beschädigte Wurzeln mit einer scharfen, desinfizierten Schere entfernen
- gut an der Luft trocknen lassen
- in durchlässiges, sandiges Substrat mit dicker Drainageschicht einsetzen
- frühestens nach einer Woche gießen
Achtung:
Wenn die Pflanze zu stark geschädigt ist, muss sie sicher im Restmüll entsorgt werden. Auch die entfernten Pflanzenteile gehören nicht auf den Kompost.
Befall durch Wühlmäuse
Vor allem im Winter können Wühlmäuse die Wurzeln der Photinia empfindlich schädigen. Sie fressen die Wurzeln, die Pflanze kann nicht mehr genügend Feuchtigkeit aufnehmen und hat keinen festen Stand mehr im Boden. Sie verliert plötzlich ihr Laub. Gefährdet sind besonders die Jungpflanzen, die den Nagern anscheinend sehr gut schmecken.
Vorbeugung
- Glanzmispeln nicht im Herbst, sondern im Frühjahr pflanzen
- Jungpflanzen in speziellen Drahtkörben ins Freiland pflanzen
- Maschenweite höchstens 20 Zentimeter, Drahtkorb um den gesamten Wurzelballen
Lösungen
Greifen Sie schnell ein, wenn Sie den Befall mit Wühlmäusen bemerken. Hilfe gibt es durch spezielle Pflanzen, deren Geruch die Wühlmäuse nicht vertragen. Dazu zählen:
- Zwiebeln, – Knoblauch
- Zierlauch
- Pfingstrose
- Minze
Pflanzen Sie diese in die Nähe Ihrer Photinia und sie ist vor Wühlmäusen geschützt.
Tipp:
Verscheuchen Sie Nachbars Katze nicht zu oft aus Ihrem Garten. Sie hilft, die Wühlmauspopulation nachhaltig zu reduzieren.
Befall durch Dickmaulrüssler
Der Dickmaulrüssler ist einer der gefürchtetsten Schädlinge der Photinia. Er frisst die Blätter an und seine Larven schädigen die Wurzeln. Wenn Sie halbkreisförmige Fraßstellen an den Blättern bemerken, haben Sie es mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Insekt zu tun. Die Fraßstellen stellen kein Risiko dar, auch wenn die Attraktivität der Glanzmispel leidet. Gefährlich sind die Dickmaulrüsslerlarven, die im Boden heranwachsen und dann die feinen Wurzeln fressen. Durch die Schädigung der Feinwurzeln kann die Glanzmispel nicht mehr genug Wasser aufnehmen. Zusätzlich erhöht sich an den beschädigten Wurzeln die Gefahr von Pilzbefall und Fäulnis. Sichtbar wird die Schädigung dabei durch den Verlust der Blätter. Im Mai sind die ersten Dickmaulrüssler zu sehen. Sie sind schwarz, können nicht fliegen aber schnell laufen. Im Juli legen die Käfer mehrere hundert Eier in den Boden. Daraus schlüpfen Larven, die Engerlingen ähneln. Unter günstigen Bedingungen entstehen mehrfach im Jahr neue Populationen.
Vorbeugen
- Blätter der Glanzmispel ab Mai sorgfältig auf Fraßstellen und schwarze Käfer kontrollieren
Lösungen
Sammeln Sie so früh wie möglich alle Käfer ab und vernichten Sie diese. Gegen den Dickmaulrüssler und seine Larven sind im Handel jedoch auch wirksame Insektizide erhältlich. Wichtig ist, dass Sie parallel mit larventötenden Substanzen gießen und das Blattwerk mit Mitteln gegen die Käfer spritzen.