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Granatapfel überwintern in 5 Schritten | Granatapfelbaum-Pflege im Winter

Granatapfel überwintern

Der Granatapfel (Punica Granatum) hatte schon in der Antike eine wichtige Bedeutung als Nutz- und Zierpflanze. Er wächst als kleiner Baum wird aber meist als Strauch kultiviert. Diese nur bedingt winterharte Pflanze beeindruckt zum einen mit ihren großen, orangeroten Blüten, die sich zwischen Frühjahr und Sommer zeigen, vor allem aber mit ihren prallen Früchten. Ihre rote Farbe signalisiert den Beginn der Granatapfelsaison, etwa ab Oktober bis zum ersten Frost.

Video-Tipp

Granatapfelbäume nur bedingt winterhart

Der Granatapfel toleriert Temperaturen von bis zu -10 °C. Auch wenn dieser wärmeliebende Exot kurze Temperaturstürze verkraftet, verträgt er keinen dauerhaften Frost. Deutsche Winter sind in der Regel sehr lang und vor allem zu kalt, sodass der Granatapfelbaum überwiegend im Kübel gehalten wird. Die Frostempfindlichkeit dieses Gehölzes hängt vorwiegend von der jeweiligen Sorte ab. In Regionen mit besonders mildem Klima ist auch eine dauerhafte Kultur im Freiland durchaus denkbar. Insbesondere einige recht robuste Sorten wie z.B. ‚Usbek‘, ‚Tirol‘, ‚Katake‘ oder die Sorte ‚Provence‘ können mit dem richtigen Schutz gegebenenfalls auch im Garten überwintern.

Ein Granatapfelbaum wird bis 5 m hoch

Überwinterung im Haus

Um einen Granatapfel im Kübel optimal auf die Überwinterung vorzubereiten, sollten bereits ab August die Gießmengen reduziert und ab Oktober nicht mehr gedüngt werden. Ein Granatapfel im Topf sollte so spät wie möglich ins Winterquartier umziehen und so früh wie möglich wieder nach draußen. Je länger sie Sonnenlicht und frische Luft tanken können, desto widerstandsfähiger sind sie, was ihnen gerade bei der Überwinterung zugutekommt. Kurzzeitige Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes sind für diese Pflanze kein Problem auch wenn sie als nicht winterhart gilt. Eile ist erst geboten, wenn die Temperaturen dauerhaft nachts unter die Null-Grad-Marke fallen. Der Granatapfelbaum hat zu diesem Zeitpunkt meist schon fast alle Blätter verloren.

Schneiden

Vor oder während des Überwinterns schneiden

Ein wichtiger Teil der Pflege ist der Rückschnitt des Granatapfelbaumes. Dabei kommt es vor allem auf den richtigen Zeitpunkt an. Schneidet man im Frühjahr, entfernt man dabei auch die meisten Knospen und die diesjährige Blüte wird deutlich dezimiert. Werden im Sommer die Triebe eingekürzt, kann man sich von der Hoffnung auf die ersehnten Früchte, die übrigens auch als die ‚Früchte der Götter‘ bezeichnet werden, verabschieden.

  • Idealerweise direkt nach der Ernte, also unmittelbar vor dem Einwintern zurückschneiden
  • Rückschnitt auch während der Überwinterung, zwischen Dezember und März möglich
  • Dabei zu lange Triebe, um bis zu zwei Drittel einkürzen
  • Schnitt immer kurz über einer Knospe oder einem Blattknoten setzen
  • Zusätzlich nach innen wachsende, sich kreuzende und zu dicht stehende Triebe entfernen
  • Abgestorbene Zweige direkt an der Basis abschneiden

Um einer Verkahlung oder Vergreisung des Granatapfelbaumes vorzubeugen, ist es ratsam, etwa alle zwei Jahre die beiden ältesten Triebe an der Basis abzuschneiden. So gelangt mehr Licht ins Innere der Krone und es wird Platz für neues Wachstum geschaffen.

Granatapfelbaum, Punica granatum

Tipp: Da der Granatapfel relativ anfällig für Infektionen aller Art ist, sollte man die zum Schneiden benötigten Werkzeuge vor dem Schnitt sorgfältig desinfizieren.

Das richtige Winterquartier

Der Granatapfel (Punica Granatum) gehört zu den Laub abwerfenden Pflanzen und kann demzufolge dunkel und kühl bis kalt, aber dennoch frostfrei überwintert werden. Das kann in einem dunklen Keller, einer unbeheizten Garage, einem kühlen Treppenhaus oder einem beheizbaren Gewächshaus sein. Die Temperaturen sollten nicht unter zwei Grad fallen und 10 Grad nicht übersteigen. Optimal sind Temperaturen zwischen zwei und sieben Grad. Etwa ab Februar sollten die Pflanzen langsam wieder etwas heller und wärmer gestellt werden, ansonsten könnten sich lange, dünne und kraftlose Geiltriebe bilden. Dort bleiben sie, bis sie etwa im Mai wieder in den Garten oder auf die Terrasse umziehen können.

Tipp: Stehen keine geeigneten Räumlichkeiten zum Überwintern zur Verfügung, bietet der Handel als Alternative spezielle Überwinterungszelte mit integriertem Frostwächter an. Die kann man in wenigen Schritten an einem hellen Platz im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse aufstellen.

Pflege während der Überwinterung

Die Pflege im Winterquartier ist auf ein Minimum reduziert und beschränkt sich auf gelegentliches Gießen. Der Granatapfel (Punica Granatum) wird nur so viel gegossen, dass das Substrat nicht gänzlich austrocknet. Auf Dünger wird von Oktober bis einschließlich Februar komplett verzichtet. Mit Beginn der Vegetationsperiode wird wieder mehr gegossen und sobald die Pflanze kräftig austreibt, wieder regelmäßig gedüngt. Nicht vergessen werden sollte auch die regelmäßige Kontrolle auf einen möglichen Schädlingsbefall.

Umtopfen

Vor dem Auswintern umtopfen

Grundsätzlich sollte ein Granatapfelbaum so selten wie möglich umgetopft werden. Häufiges Umtopfen mag er ebenso wenig wie häufiges Umstellen. Ist der Topf aber komplett durchwurzelt und die Wurzeln wachsen schon aus den Abzugslöchern oder oben aus dem Substrat heraus oder die Blütenbildung lässt bereits nach, ist ein Umtopfen in frisches Substrat und ein größeres Pflanzgefäß unausweichlich.

  • Bester Zeitpunkt ist im zeitigen Frühjahr
  • Am besten vor dem Auswintern umtopfen
  • Um die Pflanze aus dem Topf nehmen zu können, zuerst lockern
  • Den Ballen mit einem scharfen Messer und einer langen Klinge von der Kübelwand lösen
  • Je nach Größe der Pflanze und des Topfes, am besten zu zweit
  • Einer hält den Topf fest, der andere schneidet
  • Geht etwas leichter, wenn der Topf auf der Seite liegt
  • Dann den losen Ballen vorsichtig aus dem Topf ziehen
  • Lose Erde vom Ballen abschütteln oder per Hand entfernen
  • Wurzel auf mögliche Schäden kontrollieren
  • Falls vorhanden, schadhafte und abgestorbene Wurzelteile entfernen
  • Das neue Pflanzgefäß nur wenige Zentimeter größer als das Alte
  • Auf ausreichend Abzugslöcher achten
  • Auf den Boden des Kübels eine 3-5 cm dicke Drainageschicht geben
  • Kann aus grobem Kies, Tonscherben, Blähton oder Ähnlichem bestehen
  • Anschließend etwas Kübelpflanzenerde einfüllen
  • Pflanze dann mittig einsetzen

Der Granatapfelbaum sollte letztendlich genauso tief stehen wie zuvor im alten Topf. Ist er richtig positioniert, füllt man bis etwa 2-3 cm unter den Topfrand mit Erde auf, drückt sie an und wässert gründlich, vorzugsweise mit zimmerwarmem Regenwasser. Etwa sechs bis acht Wochen später kann das erste Mal gedüngt werden.

Granatapfelbaum ist eine der ältesten Kübelpflanzen in Mitteleuropa

Ausräumen

Nicht zu spät ausräumen

Frisch umgetopft, kann der Granatapfel langsam wieder ins Freie. Das Ausräumen sollte so früh wie möglich erfolgen, denn das ist sowohl für das Wachstum förderlich als auch für die Pflanzengesundheit und die Blühwilligkeit. In der Regel ist das der Fall, wenn die Temperaturen nachts nicht mehr deutlich unter den Gefrierpunkt fallen. Der Granatapfel toleriert zwar einige Minusgrade, ist aber trotz allem nicht winterhart. Gegebenenfalls stellt man ihn zunächst nur tagsüber raus und holt sie über Nacht wieder ins Haus.
Auch an die Sonne sollte man sie langsam gewöhnen, ansonsten könnten die jungen Blätter leicht verbrennen. Deshalb stellt man sie nicht direkt in die volle Sonne. Am besten räumt man die Pflanze anfangs an bedeckten Tagen raus oder an einen halbschattigen Ort, um sie abzuhärten. Nach und nach kann der Standort dann sonniger werden, bis sie schließlich an ihren endgültigen Platz, der sonnig und warm sein sollte, platziert werden kann.

Überwinterung im Freien

Im Kübel

Steht kein geeignetes Winterquartier zur Verfügung, müssen auch Kübelpflanzen notgedrungen im Freien überwintern. Dann kommt es umso mehr auf einen guten Schutz an, der in wenigen Schritten angebracht ist.

  • Für bestmöglichen Schutz, Pflanze samt Topf in einen noch größeren Topf stellen
  • Der Größere sollte ca. 15-20 cm im Durchmesser größer sein
  • Vor dem Einsetzen, den Kübel zum Schutz vor Bodenfrost, vom Boden weg stellen
  • Beispielsweise auf eine Holzpalette oder isolierende Styroporplatte
  • Den Raum zwischen den beiden Kübeln mit trockenem Laub, Holzhäcksel oder Stroh füllen
  • Den äußeren Topf zusätzlich mit Jute, Strohmatten, Noppenfolie oder Vlies umwickeln
  • Diese Art der Überwinterung, ausschließlich in wärmeren Regionen empfehlenswert.

Im Beet

In Regionen mit milden Wintern kann der Granatapfelbaum direkt im Garten überwintern. Dazu eignen sich vor allem Sorten, die robuster und weniger frostempfindlich sind. Ein Winterschutz ist dennoch unverzichtbar. Der beginnt bereits bei der Pflanzung, indem man auf einen sonnigen und windgeschützten Standort achtet. Das gilt für ältere Exemplare ebenso wie für junge Pflanzen, wobei gerade Jungpflanzen etwas mehr Schutz benötigen. Den Boden bzw. Wurzelbereich deckt man mit einer dicken Schicht Laub, Mulch und/oder Reisig ab. Die oberen Pflanzenteile kann man schützen, indem man sie in Vlies- oder Strohmatten einschlägt bzw. sie damit umwickelt.

Granatapfel überwintern
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