Grasmilben im Bett richtig bekämpfen
Manchmal werden unbemerkt Grasmilbenlarven ins Schlafzimmer eingeschleppt. Sie bleiben (fast) unsichtbar, und doch machen sie sich bald bemerkbar: Der Juckreiz nimmt kein Ende! Wie Sie die Grasmilben in Ihrem Bett bekämpfen können, lesen Sie hier.
Auf den Punkt gebracht
- Larven leben parasitär von Zellsaft und beißen auch Menschen
- kleine und rötliche Tiere
- Bissfolgen: rote Punkte, starker Juckreiz, seltener Quaddeln,
- Larven fallen nach Stunden, spätestens wenigen Tagen ab
- adulte Tiere verlassen das Bett
- Bettwäsche waschen, Matratze und Teppiche absaugen, Kissen waschen
Inhaltsverzeichnis
Grasmilben und ihre Larven
Wenn von Grasmilben im Bett die Rede ist, sind eigentlich Herbstmilben (Neotrombicula autumnalis) gemeint. Herbstgrasmilben, Heumilben und Erntemilben sind weitere Namen für diese Milbenart. Auf Wiesen in der freien Natur und auch im heimischen Rasen können sie massenhaft auftreten.
Es sind die Larven, die parasitär leben. Für die Wirtsuche begeben sie sich auf Grashalmspitzen und warten, dass sie vorbeilaufende Tiere, oder eben auch Menschen, streifen und „mitnehmen“. So kann sie ihre „Weiterreise“ auch auf das Bett führen. Da sie winzig klein sind, entdeckt sie kaum jemand, ohne bewusst nach ihnen zu suchen. Es sind eher die Folgen ihre Bisse, die sie verraten.
Aussehen Grasmilben und Larven
- adulte Grasmilben sind bis 2 mm lang
- länglich-rund und orangerot
- die Spinnentiere haben acht Beine
- Larven sind 0,2 bis 0,3 mm klein
- ihr Körper ist rötlich gefärbt
Tipp:
Legen Sie auf das Bett, wo Sie Grasmilben vermuten, tagsüber ein großes weißes Blatt Papier. Die helle Oberflächenfarbe zieht die Larven an. Dank ihrer rötlichen Färbung werden Sie sie erkennen.
Symptome nach Bissen
Larven von Grasmilben beißen immer, denn sie ernähren sich von Zellsaft. Ihr Biss ist nicht schmerzhaft. Doch der Juckreiz wird von den meisten Menschen als sehr schlimm empfunden. Weit schlimmer als bei Mückenstichen. Es fällt sehr schwer, die betroffene Hautstelle nicht aufzukratzen.
Schauen Sie sich die Symptome genauer an, um sie von der Hausmilbe zu unterscheiden:
- Grasmilben beißen überwiegend an feucht-warmen Körperstellen
- z. B Kniekehlen, Lenden, Achseln oder Genitalbereich
- Bisse können auch vereinzelt auftreten
- es zeigen sich rote, 2-3 mm große Punkte
- seltener Knötchen und größere Quaddeln
- der Juckreiz beginnt etwa einen Tag später
- dauert bis zu zwei Wochen an
Hinweis: Der Zeitpunkt ist ein weiteres Indiz auf der Suche nach dem Schädling. Denn Larven der Grasmilben treten nur Anfang Juli bis etwa Mitte Oktober auf.
Dauer der Gefährdung
Spätestens nach wenigen Tagen haben sich die Larven vollgesogen und fallen ab. Die Entwicklung zu adulten Tieren beginnt. Die Gefahr für Menschen ist vorbei, denn ausgewachsene Tiere saugen keinen Zellsaft und verlassen deswegen bald das Bett. Auch sonst können sie im Haus nicht lange überleben. Das Schädlingsproblem erledigt sich also von allein, das Bekämpfen der Grasmilben im Bett ist nicht unbedingt erforderlich.
Grasmilben aus dem Bett entfernen
Wer nach einem nicht weit zurückliegenden Spaziergang den Verdacht hat, Grasmilben ins Schlafzimmer eingeschleppt zu haben, kann sich durch ein paar Maßnahmen doch noch ein paar Bisse ersparen. Damit lassen sich auch die Grasmilben in anderen Entwicklungsstadien aus Ihrem Bett bekämpfen. Sie sind nicht gefährlich, aber für viele Menschen eklig. Das hilft:
- die komplette Bettwäsche abziehen, auch das Laken
- direkt und sofort in die Waschmaschine geben
- möglichst bei 60 °C waschen
- Bettdecke waschen oder reinigen lassen
- Matratze und Teppiche gründlich absaugen
- Kissen waschen oder für 24 Stunden einfrieren
Tipp:
Wohnen Sie in einem Haus mit Garten, dann haben Sie die Quelle für einen erneuten Befall quasi vor der Tür. In diesem Fall sollten Sie die Grasmilben auch im Rasen bekämpfen.
Einschleppen von Grasmilben verhindern
Gerade weil ein Befall von Grasmilbenlarven im Bett meist erst durch den Juckreiz entdeckt wird, wenn es eh zu spät ist, sollte der Fokus auf das Vorbeugen liegen.
- Wiesen an trocken-warmen Tagen meiden, wenn darauf häufig Nutz- und Haustiere sind (Hauptwirte)
- Insektenabwehrmittel nutzen
- lange Kleidung und geschlossene Schuhe tragen
- nach längeren Spaziergängen duschen und Kleidung wechseln
Hinweis:
Grasmilben sind in Deutschland unterschiedlich stark verbreitet. Wenn Sie in einer anderen Region des Landes auf Wanderschaft gehen wollen, sollten Sie zuvor die Grasmilben-Gefahr checken und entsprechend vorbeugen.
Häufig gestellte Fragen
Tupfen Sie zunächst die Bissstelle mit 70-prozentigem Alkohol. Die Haut wird desinfiziert, eventuell noch saugende Milben abgetötet. Denn Juckreiz können Sie mit einem Gel aus der Apotheke lindern. Außerdem ist Zwiebelsaft ein bewährtes Mittel gegen Juckreiz.
Die Larven werden nicht von Mensch zu Mensch, oder zwischen Tier und Mensch übertragen. Es kann aber vorkommen, dass Larven vereinzelt auf andere Menschen übergehen. Zum Beispiel wenn Kleidung geteilt wird oder das Fell eines Tieres ausgiebig gestreichelt wird.
In der Regel verheilen Bisswunden von Grasmilben von allein und ohne bleibenden Schaden. Ein paar Woche ist Geduld gefragt. Währenddessen darf die Bissstelle nicht aufgekratzt werden, sonst kann sie sich entzünden. In so einem Fall sollte der Arzt frühzeitig aufgesucht werden!
Grasmilben können durchaus ins Haus eindringen, wenn der befallene Rasen unmittelbar daran grenzt. Der Sicherheitsabstand zum Haus sollte mind. zwei Meter betragen.