Greifen Marder Katzen an? Fressen sie sie sogar?
Der Steinmarder (Martes foina), auch Hausmarder genannt, ist ein Kulturfolger, der sich häufig in der Nähe menschlicher Behausungen einnistet. Lesen Sie, ob der Marder Ihrer Katze gefährlich werden kann und welche Folgen ein Kampf hätte.
Auf den Punkt gebracht
- Revierkämpfe zwischen Katzen und Mardern möglich
- dabei hohe Verletzungsgefahr für Katzen
- können zudem mit Tollwut infiziert werden
- Katzen daher nicht zur Marderbekämpfung einsetzen
- werden aber nicht von Mardern gefressen
Inhaltsverzeichnis
Marder gegen Katze
Ist Ihre Katze ein Freigänger? Dann ist es wahrscheinlich, dass sie gelegentlich mit Blessuren und Bisswunden nach Hause kommt – ganz besonders, wenn es sich um einen Kater handelt. Allerdings stammen diese Verletzungen nicht immer von einem Kampf mit einer anderen Katze, sondern entstehen gelegentlich auch bei Auseinandersetzungen mit einem Marder. Beide Tiere sind sehr reviergebunden und verteidigen ihr Revier mit Zähnen und Krallen gegen Eindringlinge.
Hinweis: Kommt Ihre Katze morgens mit solchen Bisswunden nach Hause, sollten Sie sie unbedingt tierärztlich untersuchen lassen. Nicht nur, weil sich Marderbisse entzünden könnten – Steinmarder können auch Tollwut übertragen, weshalb Ihr Haustier dagegen geimpft werden sollte.
Vergleich: Wer ist größer?
Wer als Sieger aus einem Kampf zwischen Hauskatze und Steinmarder hervorgeht, lässt sich nicht von vornherein sagen. Im direkten Vergleich zeigt sich, dass beide Arten in etwa gleich groß sind:
Steinmarder | Katze |
---|---|
bis zu 54 Zentimeter lang | ca. 50 Zentimeter lang |
ca. zwei Kilogramm schwer | etwa vier Kilogramm schwer |
Zwar sind Katzen in der Regel schwerer, haben dafür im Vergleich aber auch deutlich weniger Bewegung und damit körperliches Training als die Wildtiere. Somit sind Steinmarder einer Hauskatze in vielen Fällen überlegen, da sie an Kämpfe gewöhnt sind. Ein Kampf zwischen beiden Tierarten sollte also unbedingt vermieden werden, da Ihre Katze dabei den Kürzeren ziehen und schwer verletzt bzw. sogar getötet werden könnte!
Fressen Marder Katzen?
Auch wenn es gelegentlich behauptet wird: Steinmarder fressen keine Katzen. Die Tiere jagen einander nicht aus Hunger, sondern weil sie sich gegenseitig als Eindringlinge im eigenen Revier anerkennen und sich deshalb verjagen wollen. Steinmarder sind Allesfresser, die am liebsten
fressen. Außerdem machen sie sich gerne über Küchenabfälle (z. B. auf dem Kompost oder im Hausmüll) und über Katzen- bzw. Hundefutter her. So fressen die Tiere etwa auch gern Futter, welches beispielsweise für Igel oder Wildvögel bereitgestellt wurde.
Tipp: Aus diesem Grund sollte ein Komposthaufen möglichst nicht offen bleiben, sondern gut gesichert werden. So halten Sie auch andere Schädlinge – etwa Ratten – fern.
Helfen Katzen gegen Marderplage?
Da die Verletzungsgefahr für Katzen so hoch ist, sollten Sie keine Hauskatze zum Vertreiben eines Marders einsetzen – vor allem dann nicht, wenn sich bereits ein Steinmarder in diesem Revier befindet und die Hauskatze dazu geholt werden soll. Der Marder wird sich nicht kampflos geschlagen geben. Stattdessen sollten Sie es mit anderen Mitteln, beispielsweise speziellen Duftmitteln, probieren.
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Häufig gestellte Fragen
Grundsätzlich haben freilaufende Hauskatzen keine natürlichen Feinde, können jedoch gelegentlich auf ihren Streifzügen von größeren Raubtieren – beispielsweise Fuchs oder Wolf – erbeutet werden. Dies betrifft jedoch, wenn überhaupt, nur sehr junge oder alte, schwache Katzen und kommt extrem selten vor. Katzen gehören auch nicht zum Beuteschema von Greifvögeln. Für die meisten heimischen Greife – mit Ausnahme des Adlers – sind die Stubentiger ohnehin zu groß. Bussard, Uhu und Co. fangen zumeist Mäuse oder auch mal eine Taube.
Wenn die Hühner morgens tot im Hühnerstall liegen, ist nicht immer Reineke Fuchs der Schuldige. Auch Marder wüten gelegentlich, wobei sie oftmals in einen Blutrausch geraten und kein Huhn leben lassen. Sind also die Hühner tot und liegen noch in ihrem Stall bzw. im Auslauf, war wahrscheinlich ein Steinmarder – Baummarder verirren sich in der Regel nicht in Menschennähe – die Ursache. Meistens kommt der Räuber in späteren Nächten noch einmal zurück, um sich seine Beute abzuholen.
In der Regel greifen Steinmarder Menschen nicht an, da sie eher die Flucht ergreifen und tagsüber ohnehin in ihrem Versteck bleiben. Die Tiere beißen nur dann, wenn sie in die Enge gedrängt werden und keinen Ausweg mehr wissen – etwa, weil Sie sie gerade einfangen wollen. Sollten Sie doch einmal gebissen werden, fahren Sie sofort ins Krankenhaus und lassen sich gegen Tollwut impfen! Steinmarder sind häufig Überträger der tödlichen Krankheit.