Grünbelagentferner: Anwendung und Wirkung
Ist die Balkonsaison endlich gekommen, trübt oft ein grüner Schleier auf dem Boden die Freude. Ursächlich dafür ist sog. Grünbelag, der sich jedoch mit speziellen Reinigern entfernen lässt. Wir zeigen Ihnen wie Sie Grünbelagentferner richtig anwenden.
Auf den Punkt gebracht
- Grünbelag besteht aus Moosen, Algen und pflanzlichen Mikroorganismen
- nicht zu verwechseln mit Grünspan
- Abhilfe schaffen spezielle Biozide aus dem Baumarkt
- Wirkung häufig vom zu behandelnden Material abhängig
- auf Umweltverträglichkeit achten
Inhaltsverzeichnis
Grünbelag
Umgangssprachlich wird Grünbelag oft auch Grünspan genannt. Allerdings handelt es sich dabei um zwei unterschiedliche Dinge. So ist Grünspan die Bezeichnung für Kupferpatina, die sich in Folge von Korrosion auf Bauteilen aus Kupfer bildet. Im Unterschied dazu entsteht Grünbelag durch Algen, Moose, Flechten und pflanzliche Mikroorganismen, die auf Stein, Holz oder Kunststoff haften. Da sich die grünliche Verfärbung bevorzugt auf horizontalen oder auf Flächen mit leichtem Gefälle bildet, sind
- Terrassenplatten
- Pflastersteine
- Dächer,
- Grabsteine und
- Gartenmöbel
häufig davon betroffen. Zudem macht Grünbelag die Böden rutschig, was wiederum zu bösen Verletzungen führen kann.
Hinweis: Grünbelag entsteht vor allem in einem dauerfeuchten Klima. Deswegen zeigt sich der grüne Schleier oft zu Beginn der Wintersaison oder auf Flächen, die nur schlecht abtrocknen.
Grünbelagentferner
Grünbelagentferner sind die chemische Lösung des Problems. Sie haben den Vorteil, dass sie im Vergleich zu einer mechanischen Herangehensweise, also Schrubben, ganz ohne Muskelkraft angewendet werden. Denn herkömmliche Grünbelagentferner sind Reinigungsmittel, die aus waschaktiven Substanzen sowie chemischen Wirkstoffen, den sog. Bioziden, zusammengesetzt sind.
Ob die enthaltenen Biozide die Umwelt belasten oder nicht, hängt davon ab, auf welcher Basis der Entferner Algen und & Co den Garaus macht. Am umweltschädlichsten sind Grünbelagentferner, die quartäre Ammoniumverbindungen, wie zum Beispiel Benzalkoniumchlorid, enthalten. Denn bei der Anwendung im Freien lässt es sich nicht vermeiden, dass die schädlichen Chemikalien ins Grundwasser gelangen.
Eine biologische Alternative sind Produkte auf der Basis von Nonasäure, auch Pelargonsäure genannt. Dabei handelt es sich um eine natürliche Fettsäure, die in Storchschnabelgewächsen, zu welchen auch die namensgebenden Pelargonien gehören, vorkommt. Die Säure gilt als biologisch abbaubar und daher nicht als akut wassergefährdend.
Anwendung
Die Anwendung der Reinigungsmittel ist einfach. Allerdings sollten Sie sich schützen, da Nonasäure wie Benzalkoniumchlorid Haut, Schleimhäute und Augen reizen. Daher sollten Sie beim Arbeiten mit dem Entferner
- Gummihandschuhe
- eine Schutzbrille und
- einen Mundschutz
tragen.
Anleitung für Terrassenboden
Wählen Sie für das Reinigen Ihres Terrassenbodens einen schönen, trockenen Tag. Ist Niederschlag in den nächsten 24 Stunden vorhergesagt, sollten Sie die Behandlung verschieben, da Regen den Grünbelagentferner verdünnt bzw. wegschwemmt. Gehen Sie wie folgt vor:
- groben Schmutz wie heruntergefallenes Laub, Moos-Nester oder verwehte Erde entfernen
- die Fläche mit einem herkömmlichen Reiniger behandeln
- Terrassenboden gut abtrocknen lassen (Vermeidung einer unnötigen Verdünnung des Grünbelagentferners)
- Entferner verdünnt oder unverdünnt nach Angaben des Herstellers auf die befallene Stelle auftragen
- für eine gezielte Dosierung Drucksprüher oder Gartenspritze verwenden
- mehrere Stunden einwirken lassen
Den gelösten Belag können Sie anschließend mit einem Wischmopp entfernen. Danach waschen Sie mit klarem Wasser nach, damit keine Reiniger- und/oder Schmutzreste zurückbleiben.
Tipp: Bei besonders starkem Grünbelag können Sie den Entferner auch mehrere Tage einwirken lassen. Damit dieser nicht antrocknet, geben Sie ggf. verdünnten Reiniger nach.
Anleitung für Blumentöpfe
Hat sich Grünbelag auf Blumentöpfen breitgemacht, können Sie den Entferner auch dort verwenden. Damit die Pflanzen später keinen Schaden nehmen, sollten Sie Grünbelagentferner jedoch nur auf der Außenseite des Gefäßes anwenden. Terrakotta- oder andere Töpfe aus saugendem Material sollten Sie vorher stark wässern, damit der Entferner nicht aufgesogen wird. Hat der Reiniger seine Arbeit getan, sollten Sie die Töpfe in jedem Fall gründlich mit Wasser spülen, damit keine Reste im Gefäß zurückbleiben. Denn die enthaltenen Biozide unterscheiden nicht zwischen Grünbelag und Topfpflanze.
Häufig gestellte Fragen
Ja, daher sollten Sie Hunde und Katzen während der Behandlung von Balkon und Terrasse fernhalten. Kommt es dennoch zum Kontakt mit dem Reinigungsmittel, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Ist das Mittel vollständig getrocknet, besteht keine Gefahr mehr für die Tiere.
Meist verfärben sich die Blätter bei Kontakt mit dem Entferner gelb. Um größeren Schaden zu vermeiden, spülen Sie die Pflanzen mit viel Wasser ab. Besser ist jedoch, wenn Sie Kübelpflanzen vor dem Ausbringen des Reinigers wegräumen.
Auf unempfindlichen Flächen können Sie Grünbelag mit dem Hochdruckreiniger entfernen. Eine weitere Alternative ist kochendes Wasser, das auf die betroffenen Stellen geträufelt wird.