Zum Inhalt springen
Startseite » Gartengestaltung » Wasser » Gartenteich » Tiere im Gartenteich » Frösche » Grüne Frösche: 4 heimische Arten mit Bild

Grüne Frösche: 4 heimische Arten mit Bild

Grüne Frösche: 4 heimische Arten mit Bild

Frösche gehören mit ihrem unverwechselbarem Quaken eindeutig zur Fauna Deutschlands. Aber wie viele grüne Frösche gibt es zwischen Nord- und Bodensee eigentlich? Wir stellen alle heimischen Arten mit Bild vor.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Frösche schlanker, glatter und sprunghafter als Kröten
  • insgesamt 4 heimische Arten
  • alle besonders geschützt, teils stark bedroht

Frösche und Kröten unterscheiden

Frösche zählen zur Klasse der Amphibien und leben meist in feuchten Gebieten wie Mooren, Seen oder an Flussrändern. Dort werden sie häufig mit Kröten verwechselt. Obwohl umgangssprachlich beide als Frösche betitelt werden, handelt es sich um verschiedene Familien innerhalb der Ordnung der Froschlurche (Anura).

Erdkröte (Bufo bufo)
Die Erdkröte (Bufo bufo) gehört zu den häufigsten Krötenarten in Mitteleuropa und unterscheidet sich in Körperbau, Hautbeschaffenheit, Fortbewegung und Farbe recht deutlich von Fröschen.

Frösche lassen sich leicht an folgenden Kriterien erkennen:

  • schlank
  • glatte Haut
  • feucht
  • ausgeprägte Sprungbeine
  • bewegen sich gewöhnlich springend fort
  • Reichweite: bis zu 2 Meter mit einem Sprung

Tipp: Frösche sind besonders zur Paarungszeit kaum zu überhören. Durch lautes Quaken wollen die Männchen den Weibchen dann besonders imponieren.

Heimische grüne Frösche

In Deutschland findet man 4 heimische grüne Frosch-Arten. Deren besondere Merkmale stellen wir Ihnen im Folgenden mit Bild vor.

Mehr über Frösche

Kleiner Wasserfrosch (Rana lessonae)

Kleiner Wasserfrosch (Rana lessonae)
  • Größe: 4 bis 7,5 cm
  • Aussehen: grasgrün bis blaugrün oder braun, Drüsenleisten und braune bis schwarze Flecken auf dem Rücken, dunkel marmorierte, kurze Oberschenkel, weiße Schallblase
  • Verbreitung: europaweit, fehlt in Deutschland an Küstenregionen und in Teilen Südwestens
  • Lebensraum: vegetationsreiche, kleine, nährstoffarme Gewässer wie Waldmoorweiher, Tümpel oder Gräben
  • Fortpflanzungszeit: März bis Juli
  • Balzruf: schnurrend, ganztägig
  • Eier: Laichballen aus 500 bis 3000 kleinen Eiern, oben braun, unten hellgelb
  • Schutzstatus: europaweit geschützt nach Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH); geschützt gemäß Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG), keine akute Bestandsbedrohung
  • Besonderheit: weniger strikt an Gewässer gebunden, Überwinterung meist in Landverstecken

Hinweis: Der Kleine Wasserfrosch kann mit dem Seefrosch Nachkommen zeugen, wenn sie im selben Gebiet leben. Diese heißen dann Teichfrösche.

Laubfrosch (Hyla arborea)

Laubfrosch (Hyla arborea)
  • Größe: 3 bis 5 cm
  • Aussehen: blattgrün, selten auch braun, grau, gelb oder gefleckt mit durchgehender schwarzer Linie; weißliche Unterseite
  • Verbreitung: europaweit
  • Lebensraum: sonnige, fisch- und vegetationsarme Kleingewässer mit nahen strukturreichen Hochstaudenfluren und Gehölzen
  • Fortpflanzungszeit: April bis Mai
  • Balzruf: Äpp
  • Eier:  50 bis 100 Eier in Flachwasserzonen, oberseits gelblich bis hellbraun, unterseits cremeweiß gefärbt
  • Schutzstatus: europaweit geschützt nach FFH-Richtlinie; streng geschützt gemäß Bundesnaturschutzgesetz
  • Besonderheit: Haftscheiben an den Enden der Finger und Zehen, können sich auch in Büschen aufhalten

Seefrosch (Rana ridibunda)

Seefrosch (Rana ridibunda)
  • Größe: 5 bis 14 cm
  • Aussehen: oliv- oder grasgrün bis braun; deutliche Drüsenleisten auf Rückseite; braune bis schwarze Flecken auf Rücken; lange, marmorierte Oberschenkel; hellgrüner bis brauner Mittelstreifen auf Rücken; graue Schallblase
  • Verbreitung: europaweit
  • Lebensraum: lebenslang im Wasser. bevorzugen große, nährstoff- und vegetationsreiche Weiher, Seen und Fluss-Altarme.
  • Fortpflanzungszeit: April bis Juni
  • Balzruf: keckendes Lachen, ganztägig
  • Eier: bis zu 10 000 kleine Eier in mehreren Laichballen, oben braun, unten hellgelb
  • Schutzstatus: besonders geschützt gemäß BNatSchG und Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV), keine akute Bestandgefährdung
  • Besonderheit: größte Wasserfrosch-Art

Teichfrosch (Rana esculenta)

Teichfrosch (Rana esculenta)
  • Größe: 6 bis 12 cm
  • Aussehen: grün bis bräunlich, schwarze Flecken auf Rücken, schwarze Marmorierung am Hinterbein, hellgraue Schallblase
  • Verbreitung: europaweit, v.a. Ost und Mitteleuropa
  • Lebensraum: stehende Gewässer, bevorzugt sonnig und vegetationsreich
  • Fortpflanzungszeit: Mai bis Juni
  • Balzruf: knattern
  • Eier: bis 1000 kleine Eier, Nachkommen reiner Teichfrosch-Paare erleben oft die Geschlechtsreife nicht
  • Schutzstatus: Besonders geschützt gemäß BNatSchG und BArtSchV, keine akute Bestandsgefährdung
  • Besonderheit: eigentlich keine eigene Art, sondern „nur“ Hybrid-Art

Häufig gestellte Fragen

Sind alle heimischen Frösche grün?

Nein, Grasfrosch (Rana temporaria), Moorfrosch (Rana arvalis) und Springfrosch (Rana dalmatina) stammen auch von hier, haben aber im Unterschied zu den hier vorgestellten grünen Fröschen eine eindeutig braune Grundfarbe.

Quaken alle Frösche?

Nein. Grundsätzlich quaken bei allen Arten nur die Männchen. Dabei gilt: Wer am lautesten quakt, imponiert den meisten Weibchen.

Wie kommen die Frösche in meinen Gartenteich?

Entgegen häufiger Vermutungen halten sich die meisten Frösche nicht nur in Gewässern auf. Sie können teilweise sogar bis zu 2, 5 Kilometer zurücklegen. So finden manche Frösche durch Zufall in Ihren Gartenteich. Wenn Sie bewusst Frösche dort ansiedeln möchten, können Sie aber auch Kaulquappen bei einem Züchter erwerben und im Teich aussetzen.

Was bedeutet der Schutzstatus der Frösche?

Gemäß der Schutzvorgaben dürfen Sie die Frösche weder fangen, verletzen oder töten, noch deren Lebensraum zerstören. Bei Verstößen gegen diese Vorgaben müssen Sie in jedem Fall mit einem Bußgeld rechnen. Die Höhe der Strafe variiert dabei von Bundesland zu Bundesland.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
Scroll Up