Grüne Raupen im Buchsbaum bekämpfen: 8 wirksame Hausmittel
Der Buchsbaum ist eine beliebte und in heimischen Gärten sehr populäre Pflanze, die die Kreativität eines jeden Gärtners fordert. Allerdings wird sie von einem sehr gefräßigen Feind bedroht, dem gefürchteten Buchsbaumzünsler. Grüne Raupen im Buchsbaum, die Larven dieses Schädlings, deuten auf einen Befall hin. Zu spät erkannt können sie ganze Buchsbaumbestände zerstören. Umso wichtiger ist es, ihn frühzeitig zu erkennen, und unverzüglich mit der Bekämpfung zu beginnen.
Inhaltsverzeichnis
Befall erkennen
Beim Buchsbaumzünsler handelt es sich um einen Falter, der seine Eier an den Blättern der Pflanzen ablegt. Daraus schlüpfen die Raupen, die sich zuerst über die Blätter und später über Rinde und Äste hermachen. Alle Pflanzenteile oberhalb der Fraßstellen sterben ab. Der Schädling wird aktiv, sobald die Temperaturen konstant über sieben Grad liegen, etwa ab März/ April.
- Pro Jahr bis zu fünf Zünslerpopulationen
- Schwarz-weiße Falter, linsenförmige, blassgelbe Eier
- Bis zu 5 cm große, grüne, schwarz gepunktete Raupen
- Frühzeitige Erkennung durch dicht verzweigten Wuchs schwierig
- Befallsmerkmale sind abgefressene Blätter, Gespinste mit dunklen Kotkrümeln
- Befall zuerst im unteren Bereich
- Setzt sich dann im Innern der Pflanze fort
- Schädling kann lange unentdeckt fressen
- Befall oft erst sichtbar, wenn Raupen äußere Pflanzenteile erreicht haben
Tipp: Bei Verdacht auf einen Befall kann man Gelbtafeln in unmittelbarer Nähe der Pflanzen aufhängen. Sie können der Befallskontrolle und der Dezimierung von Schädlingen dienen.
Hausmittel zur Bekämpfung
Hausmittel können nur erfolgreich gegen diesen Schädling eingesetzt werden, solange der Befall noch gering oder maximal mittelschwer ist. Sie sind eine schonende und dennoch wirksame Alternative zu chemischen Spritzmitteln. Wird ein Befall festgestellt, muss sofort gehandelt werden. Wartet man zu lange, kann der Buchsbaum komplett absterben. Zur Bekämpfung bieten sich verschiedene Hausmittel und Methoden an.
Absammeln
Diese Methode bietet sich vor allem bei einem schwachen Befall und kleinen Beständen an. Bei mehreren Pflanzen wie z.B. einer Heckenpflanzung kommt das Absammeln einem Kampf gegen Windmühlen gleich. Das Problem ist, dass man möglichst keine Raupen übersehen sollte, was bei mehreren Pflanzen kaum machbar ist. Zudem sind diese Raupen in dem dicht beblätterten und verzweigten Innern der Pflanzen, geschützt durch ihre Gespinste, nur schwer auszumachen.
Am besten lassen sie sich mit einer Pinzette oder Ähnlichem entfernen. Natürlich kann man sie auch mit den Händen, vorzugsweise Handschuhen ablesen, was oft aber als sehr unangenehm empfunden wird. Diese Methode ist sehr mühselig und zeitaufwendig, aber durchaus Erfolg versprechend.
Tipp: Wem das Absammeln per Hand zu aufwendig ist, der kann die Raupen auch mit einem handelsüblichen Staubsauger von den Pflanzen saugen. Geeignet sind ausschließlich Staubsauger mit Filtertüten, in denen die Raupen dann auch entsorgt werden können.
Hochdruckreiniger
Eine effektive Alternative zum Absammeln könnte der Hochdruckreiniger sein. Dieser bietet sich sowohl für einen schwachen als auch einen großflächigen Befall an.
- Pflanzen sollten groß und kräftig genug sein
- Unter den Pflanzen Folie oder Vlies ausbreiten
- Nicht mit zu starkem Druck arbeiten
- Gleichmäßig von oben nach unten vorarbeiten
- Blattunterseiten nicht vergessen
- Möglichst mit waagerechtem Strahl arbeiten
- Raupen könnten sonst weg geschwemmt werden
- Raupen von der Folie entfernen
- Nach drei Tagen Maßnahme wiederholen, gegebenenfalls auch mehrfach
- So sollen verbliebene Eier und neu geschlüpfte Raupen erfasst werden
Essig und Öl
Bei einem mäßigen Befall können auch herkömmliche Hausmittel wie Essig und Öl hilfreich sein, aus denen man eine entsprechende Lösung zum Spritzen herstellt. Während Essig den Buchs für diesen Schädling ungenießbar machen soll, kann das Öl deren äußere Hautschicht verkleben und sich in seinen Atmungsorganen absetzen. In der Regel verenden sie innerhalb weniger Stunden.
Unter die Pflanze kommt wieder eine Folie oder Plastikmanschette. Dann stellt man eine Lösung aus jeweils einem Drittel Wasser, Essig und Öl her. Dieses Gemisch füllt man anschließend in eine handelsübliche Drucksprühflasche und sprüht dann Pflanzen gründlich damit ein, bis sie triefnass sind. Etwa 20-30 Minuten nach dem Einsprühen müssen die Pflanzen mit klarem Wasser und einem harten Wasserstrahl gründlich abgebraust werden. Raupen auf der Folie werden entfernt. Auch diese Prozedur sollte alle drei Tage wiederholt werden, und zwar so lange, bis auf der Folie keine Raupen mehr zu finden sind.
Backpulver
Backpulver ist ein weiteres Hausmittel, das sich zur Bekämpfung des Buchbaumzünslers eignet. Das Natron im Backpulver reagiert auf Wärme bzw. Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit, was dem Zünsler nicht so gut bekommt.
- Aus Backpulver und Wasser Spritzlösung herstellen
- Zwei Tütchen Backpulver in einem Liter Wasser komplett auflösen
- Lösung in Sprühflasche füllen
- An sonnigem Tag, bei Temperaturen von mindestens 28 °C sprühen
- In Abständen von drei Tagen wiederholen, gegebenenfalls auch mehrfach
Tipp: War die Bekämpfung erfolgreich, bietet sich im Anschluss daran eine Düngung mit einem speziellen Buchsbaumdünger an. Der dient der Regenerierung geschädigter Pflanzen, fördert das Wachstum und trägt somit zur Bildung bzw. Wiederherstellung eines kräftigen, dichten Blätterkleides bei.
Abdeckung mit schwarzer Folie
Eine Abdeckung mit dunkler, lichtundurchlässiger Folie bzw. einem dunklen Foliensack eignet sich besonders für kleinere Pflanzen in Einzelstellung. Die Wirksamkeit dieser Methode ist jedoch zeitlich begrenzt, da man auf Sonnenlicht und Wärme angewiesen ist. Sie macht insofern Sinn, dass der Buchsbaumzünsler Hitze nicht so gut verträgt, die wiederum den Pflanzen selbst keine Probleme bereitet, sofern der Boden ausreichend feucht ist.
Bereits am frühen Morgen stülpt man die Folie über die betreffende Pflanze. Im Laufe des Tages steigt aufgrund der Sonneneinstrahlung die Temperatur unter der Folie sprunghaft an. Die Larven des Buchsbaumzünslers werden je nach Hitzentwicklung meist innerhalb weniger Stunden abgetötet. Im Gegensatz zu den Larven sind die Eier dieses Schädlings wesentlich hitzeverträglicher. Deshalb ist es wichtig, die Maßnahmen nach etwa zwei Wochen zu wiederholen.
Algenkalk
Wenn es um die Bekämpfung des Buchsbaumzünslers geht, ist oft von Algenkalk (Lithothamnium calcareum) die Rede. Denn er fördert zum einen auf natürliche Weise die Pflanzengesundheit und hat sich sowohl zur Bekämpfung als auch vorbeugend bereits mehrfach bewährt. Algenkalk kann einen Befall zwar nicht komplett verhindern, Schäden an den Pflanzen aber stark begrenzen.
Im Handel wird er meist in Form eines feinen Pulvers angeboten. Damit werden gesunde Pflanzen vorbeugend und befallene zum Zwecke der Bekämpfung bestäubt. Nach einiger Zeit sollten bereits weniger Raupen an diesen Pflanzen zu sehen sein. Darüber hinaus wurde beobachtet, dass aus den Eiern, auf mit Algenkalk behandelten Pflanzen, keine neuen Raupen mehr geschlüpft sind.
Tipp: Algenkalk kann nicht nur den Buchsbaumzünsler bekämpfen oder ihm vorbeugen. Er lässt sich auch sehr gut gegen das gefürchtete Triebsterben beim Buchsbaum einsetzen.
Rückschnitt
Im Vergleich zu den erwähnten Bekämpfungsmethoden ist ein Rückschnitt vor allem dann angeraten, wenn Pflanzen durch den Zünsler bereits stark in Mitleidenschaft gezogen oder größtenteils zerstört worden sind. Dann ist ein radikaler Schnitt meist der letzte Ausweg, den Buchs überhaupt noch zu retten. Häufig bleibt nur noch die komplette Vernichtung befallener Pflanzen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Auch wenn sie nach dem Neuaustrieb erneut befallen werden, sind sie meist nicht mehr zu retten.
- Radikaler Schnitt beim immergrünen Buchs kein Problem
- Kaum eine andere Pflanze ist so schnittverträglich wie Buchsbaum
- Bei starkem Befall die komplette Pflanze stark zurückschneiden
- Nach dem Schnitt, sämtliches Schnittgut entsorgen
- Komposthaufen zum Entsorgen komplett ungeeignet
- Schädling könnte sich schnell wieder ausbreiten
- Schnittabfälle restlos vom Boden entfernen
- Anschließend in luftdichte Plastiksäcke verpacken und im Hausmüll entsorgen
Natürliche Feinde
Im Gegensatz zu vielen anderen Schädlingen im Garten ist die Zahl der Fressfeinde beim Buchsbaumzünsler sehr begrenzt. Es wird vermutet, dass das an Gift- und Bitterstoffen liegt, die der Zünsler aus dem Buchsbaum aufnimmt, in seinem Körper anreichert. Die meisten Vogelarten konnte er sich damit bisher erfolgreich vom Leibe halten. Mittlerweile haben aber einige heimische Vogelarten wie Buchfinken, Kohlmeisen, Rotschwänzchen und vor allem Spatzen die Larven des Buchsbaumzünslers als eiweißreiche Nahrungsquelle für sich entdeckt und sind fleißige Verbündete im Kampf gegen diesen Schädling.
Aber auch die nahezu flugunfähigen asiatischen oder indischen Flugenten lieben neben Schnecken auch die Raupen des Zünslers. Die Pflanzen sollten allerdings nicht zu groß sein. Oder man spült die Raupen mit dem Hochdruckreiniger von den Pflanzen, sodass die Enten leichtes Spiel haben. Teilweise kann man diese Enten kurzzeitig mieten. Man sollte sie aber auf keinen Fall zusammen mit Giften gegen diesen Schädling einsetzen.
Vorbeugung
Wer einer aufwendigen Bekämpfung des Buchsbaumzünslers entgegenwirken möchte, kann einiges tun, um einem Befall vorzubeugen. Bereits beim Kauf entsprechender Pflanzen sollte man diese penibel auf einen möglichen Schädlingsbefall kontrollieren. Besonders verräterisch dabei sind feine Gespinste mit kleinen Kotkügelchen. Von solchen Pflanzen sollte man die Finger lassen.
Eine andere vorbeugende Maßnahme ist das Abdecken der Pflanzen mit engmaschigen Netzen. Das sollte allerdings vor der Eiablage passieren bzw. sobald die Temperaturen dauerhaft über sieben Grad ansteigen. Diese Netze sollen die Falter an der Eiablage hindern. Entfernen kann man die Netze allerdings erst im Herbst, wenn die Temperaturen wieder unter die Sieben-Gradmarke fallen. Nachteilig an dieser Maßnahme ist, dass der Buchs die meiste Zeit des Jahres unter diesen Netzen verschwindet, was vor allem aus optischen Gründen nicht das Wahre ist.