Wann kann man Grünkohl pflanzen? – Pflanzzeit
Grünkohl ist ein klassisches Wintergemüse und wegen seiner vielen guten Eigenschaften sehr beliebt und unproblematisch im Garten zu pflanzen. Hier erfahren Sie alles zur Pflanzzeit, Standortbedingungen und Pflanznachbarn.
Auf den Punkt gebracht
- Nicht zu früh pflanzen
- Gefahr von Nachtfrösten
- Boden vorbereiten
- Fruchtfolge beachten
Inhaltsverzeichnis
Bester Pflanzzeitpunkt
Grünkohl kann ab Mitte Mai nach den letzten Nachtfrösten vorgezogen und zwischen Juni und Juli direkt im Beet ausgepflanzt werden. Da dieses Wintergemüse in der Regel erst spät im Jahr geerntet wird, erfolgt die Aussaat auch vergleichsweise spät. Zum Zeitpunkt der Pflanzung sollten die Pflänzchen etwa fünf bis zehn Zentimeter groß sein. Der späteste Termin für die Pflanzung ist Mitte Juli.
Optimale Standortbedingungen
Für eine üppige Ernte gilt es, optimale Voraussetzungen zu schaffen. Dabei spielen ein sonniger Standort sowie ein tiefgründiger, nährstoff- und humusreicher Boden eine entscheidende Rolle. Also was ist zu tun?
- zu sauren Boden mit Kalk verbessern
- pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 optimal
- staunasse Untergründe meiden
- Boden gründlich auflockern
- von Unkräutern und Wurzelresten befreien
- Kompost und/oder Wurmerde einarbeiten
- etwa fünf Liter Kompost pro Quadratmeter
Tipp: Um herauszufinden, wie der Boden beschaffen ist, kann man einen Test machen oder man achtet auf sogenannte Zeigerpflanzen. Auf einen sauren Boden deuten z. B. Gänseblümchen, Ehrenpreis, Kamille, Sauerklee und Sauerampfer hin.
Anleitung zum Grünkohl pflanzen
Etwa sechs bis acht Wochen nach der Aussaat bzw. sobald sie vier bis fünf Blätter aufweisen, sind sie bereit zum Auspflanzen. Am besten pflanzt man sie in Reihen mit Abständen.
- Pflanzlöcher in ausreichenden Abständen markieren
- bei niedrigen und halbhohen Sorten 50 cm
- bei hohen Sorten etwa 75 cm
- reifen Kompost in Pflanzlöcher
- etwas tiefer einpflanzen als zuvor im Pflanztopf
- Pflanzen abschließend mit Gemüseschutznetzen abdecken
- schützt vor Kohlweißling und anderen Schädlingen
Tipp: Experten empfehlen, Setzlinge in kleinen Töpfen selbst heranzuziehen. Die Sortenauswahl ist dann wesentlich größer.
Anschließende Pflege
Direkt nach dem pflanzen des Grünkohl muss gründlich gewässert werden, um den Pflänzchen das Anwachsen zu erleichtern. Das ist aber nicht alles:
- in den nächsten Wochen regelmäßige und konstant bewässern
- besonders während der Sommermonate und bei Trockenheit
- Bereich um die Pflanzen unkrautfrei halten
- zwischen den Pflanzen regelmäßig hacken
- Boden wird belüftet, Verdunstung gering gehalten
- drei Monate nach der Pflanzung erneut gedüngt
- idealerweise mit organischem Gemüsedünger
- Boden mulchen, wenn Pflanzen 10 cm hoch sind
Tipp: Um die Standfestigkeit der Pflanzen zu verbessern, kann man die Stiele mit Erde anhäufeln. Im Winter kann es sinnvoll sein, den Pflanzen Stützen zur Seite zu stellen, damit sie unter der Schneelast nicht abknicken.
Fruchtfolge und Mischkultur
Bei der Wahl der Pflanznachbarn sowie Vor- und Nachkulturen sollte man etwas genauer hinschauen. Die richtigen Partner können Schädlinge fernhalten und die Ausbreitung von Krankheiten unterbinden. Sie verhindern, dass der Boden ausgelaugt wird und beugen Bodenmüdigkeit vor. Worauf sollte man also achten?
- Grünkohl gehört zu den Kreuzblütlern
- Kreuzblütler unverträglich miteinander
- nicht jedes Jahr am selben Platz pflanzen
- nicht in Nachbarschaft zueinander pflanzen
- Anbaupause von mindestens vier Jahren einhalten
- ansonsten droht Infektion mit Kohlhernie
- Frühkartoffeln, Ackerbohnen und Hülsenfrüchte gute Vorkulturen
Tipp: Grünkohl fühlt sich in der Nachbarschaft zu Gurken, Tomaten, Bohnen, Erbsen, Salat, Roter Bete, Sellerie und Kapuzinerkresse am wohlsten. Dagegen sind Zwiebeln, Knoblauch, andere Kohlsorten und Kartoffeln keine guten Pflanznachbarn für Grünkohl.
Häufig gestellte Fragen
Auf der Fensterbank oder im Gewächshaus gezogene Jungpflanzen sollte man vor dem endgültigen Umzug in Freie abhärten. Das kann man tun, indem man sie unter Folie oder in einen Frühbeetkasten stellt, wo sie sich langsam an die kühleren Temperaturen und das Tageslicht gewöhnen können. Oder man stellt sie zunächst nur tagsüber für einige Stunden raus und holt sie nachts wieder ins Haus, so lange die Nachttemperaturen noch zu kühl sind.
Frost ist zwar gut, aber nicht zwingend erforderlich. Er sorgt dafür, dass der Kohl milder und weniger bitter schmeckt, da der Zuckergehalt steigt. Dazu muss dieses Gemüse aber längerer Zeit dem Frost ausgesetzt sein, ein einziger frostiger Tag reicht nicht aus, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Zu den bekanntesten Sorten gehören ‚Halbhoher grüner Krauser‘ mit dunkelgrünem mittelstarken Laub, der besonders winterharte ‚Kadett‘, ‚Frostara‘ mit sehr breiten und saftigen Blättern, ‚Westländer Winter‘ mit gekräuselten Blättern sowie die ‚Lerchenzunge‘ mit schmalen, leicht hängenden und leicht gekrausten Blättern.