Gummibaum durch Ableger vermehren: so geht’s
Gummibäume sind sehr dekorativ und darüber hinaus äußerst pflegeleicht. Kein Wunder, dass viele Liebhaber mehrere Bäume besitzen möchten. Da die Bäume in Zimmerkultur aber keine Samen bilden, empfiehlt es sich, den Gummibaum über Ableger zu vermehren. Wie das genau geht, erklären wir Ihnen hier.
Auf den Punkt gebracht
- Ableger aus Seitenzweigen oder Stamm
- direktes Einpflanzen in Topf
- Glas oder Folie um Steckling um Feuchtigkeitsverlust zu vermeiden
- auch Anziehen im Wasser möglich
Inhaltsverzeichnis
Gummibaum: Ableger gewinnen
Als Ableger werden alle Arten der vegetativen Vermehrung von Pflanzen bezeichnet. Dabei wird ein Teil der Pflanze abgetrennt und regeneriert sich zu einer vollständigen neuen Pflanze. Beim Gummibaum (Ficus elastica) nimmt man dafür vor allem Stecklinge, die man zuvor vom Baum abgetrennt hat. Die Vermehrung durch Stecklinge ist unkompliziert und leicht anzuwenden.
Als Ableger wählt man entweder:
- schöne, gerade Seitenzweige
- abgeschnittene Spitze eines zu groß gewordenen Gummibaums
Tipp:
Da der Gummibaum ein wärmeliebendes Gewächs ist, ist der beste Zeitpunkt zur Vermehrung im Frühling. Theoretisch können Sie ihn aber ganzjährig vermehren.
Vermehrung durch Seitenzweige
Wenn Sie aus einem Seitenzweig einen Ableger gewinnen möchten, schneiden Sie unterhalb einer Blattansatzstelle eine 5 bis 10 cm lange, gesunde Spitze ab. Verwenden Sie dafür ein scharfes, sauberes Messer um die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden. Den entstehenden Milchsaft-Austritt können Sie mit einem Tuch abtupfen. Entfernen Sie am Steckling anschließend alle Blätter bis auf das Oberste.
Anschließend haben Sie zwei Möglichkeiten:
- Ableger direkt in einen Topf pflanzen
- Stecklinge im Wasser anziehen
Ungeachtet der Methode, für die Sie sich entscheiden, sollten Sie für eine erfolgreiche Anzucht folgende Punkte beachten:
- warmer Standort (mind. 25 Grad)
- heller Standort
- keine direkte Sonneneinstrahlung
- keine Zugluft
Hinweis:
Gummibäume sind leicht giftig und können daher unter Umständen Hautausschläge auslösen. Tragen Sie deshalb bei der Arbeit am besten Handschuhe.
Gummibaum-Ableger direkt einpflanzen
Wenn Sie den Steckling direkt einpflanzen möchten, gehen Sie wie folgt vor:
- Steckling in Topf mit Abflussloch und feuchter Erde stecken
- um Feuchtigkeitsverlust vorzubeugen Steckling mit Folie, Kunststoffhaube, Plastiktüte oder Glas abdecken
- alternativ Steckling in Minigewächshaus stellen
- Schutz zur Belüftung alle paar Tage für einige Zeit hochheben (mind. 3 Mal monatlich)
- regelmäßiges Befeuchten der Erde mit einer Sprühflasche
- treiben die Stecklinge aus, haben sie kräftige Wurzeln entwickelt
- an die Raumluft gewöhnen
Steckling in Wasser anziehen
Sie können den Ableger des Gummibaums aber zunächst auch im Wasser anziehen. Stellen Sie den Steckling dafür in ein schmales Glas mit warmem Wasser. Dieses sollten Sie alle paar Tage wechseln. Nach etwa 3 Monaten haben sich ausreichend Wurzeln gebildet. Dann ist auch das Versetzen in einen Topf möglich.
Hinweis:
Es kann vorkommen, dass Sie über Monate hinweg keine Veränderung an der Pflanze bemerken. Das ist aber vorerst kein Grund zur Sorge. Solange die Blätter grün sind, lebt der Gummibaum noch.
Ableger aus Gummibaum-Stamm
Wenn Ihr Gummibaum zu groß geworden ist, müssen Sie ihn schneiden, damit er weiterhin gut wachsen kann. Den abgeschnittenen Teil können Sie dabei direkt als neuen Ableger verwenden. Im Gegensatz zu den Ablegern aus den Seitenzweigen hat dieser bereits eine gewisse Höhe erreicht.
Um aus dem abgeschnittenen Teil des Stammes nun erfolgreich einen neuen Gummibaum zu ziehen, gehen Sie wie folgt vor:
- lange abgeschnittene Stecklinge erneut teilen
- Steckling je nach Größe in Glas oder Vase mit Wasser stellen
- Blätter sollen Wasserkontakt meiden
- warmer und heller Standort
- Wurzelbildung nach 3 Monaten
Sind die Wurzeln etwa 2 bis 3 cm lang, kann der Steckling in einen Topf gepflanzt werden.
Weitere Informationen rund um den Gummibaum
Häufig gestellte Fragen
Ja. Diese Methode zur Vermehrung eignet sich vor allem dann, wenn Sie mehrere Gummibäume züchten möchten. Frisches, keimfähiges Saatgut wird allerdings nur selten angeboten.
Ja. Sie können auch die Methode des Abmoosens wählen. Dabei wird der Stamm horizontal eingeschnitten und die Schnittstelle mit einem Keil am Zusammenwachsen gehindert. Die Schnittstelle wird anschließend mit Moos umwickelt und mit Frischhaltefolie fixiert. Nach 6 Wochen bilden sich dort erste zarte Wurzeln.
Ja. Gummibäume sind giftig, wenn auch nur leicht. Halten Sie Ihr Haustier am besten fern von den Pflanzen.