Gurken anpflanzen: Anleitung | Salatgurken im Gewächshaus anbauen
Ob als Snack oder in einem Salat, die Gurke ist Dauergast in unseren Küchen. Da liegt es nah, sie selbst anzubauen und im Sommer frisch geerntet zu genießen. Doch die beliebte Salatgurke liebt ihrerseits beim Wachsen wohlige Wärme, die sie durchgehend nur in einem Gewächshaus bekommen kann. Darin produziert sie unermüdlich Früchte und lässt so den Nachschub nicht abreißen. Welche Pflege die Erntemenge noch erhöht, erfahren Sie im nachfolgenden Text.
Inhaltsverzeichnis
Gurken im Gewächshaus anpflanzen
Beliebte Sorten
- ‚Eiffel‘ und ‚Domenica‘ bilden etwa 30 cm lange Früchte aus
- ‚Euphya‘ ist schmackhaft und schnell wachsend
- ‚Fitness‘ vereint schnelles Wachstum mit guter Fruchtqualität
- ‚Futura‘ bietet Höchsterträge
- ‚Helena‘ ist eine Neuzüchtung mit glatten, langen und dunkelgrünen Früchten
- ‚La Diva‘ ist frei von Bitterstoffen und kernarm
- ‚Loustik‘: hoher Ertrag, lange lagerfähig
- Minigurken ‚Picolino‘ und ‚Iznik‘ sind der ideale Snack
- ‚Qualitas‘ ist starkwüchsig und besonders ertragreich
Sie können eine der oben aufgeführten Sorten ausprobieren und bei Gefallen immer wieder anpflanzen, oder Sie begeben sich regelmäßig auf Entdeckungsreise nach neuen Züchtungen.
Pflanzung
Samen
In einem beheizten Gewächshaus können Sie Salatgurken bereits ab Mitte März anbauen. Falls das Pflanzenhaus jedoch unbeheizt ist, können Sie einen zeitlichen Vorsprung gewinnen, indem Sie Gurken auf einer Fensterbank vorziehen.
- Kleine Töpfe von etwa 8 cm Durchmesser zur Hälfte mit Anzuchterde befüllen
- Pro Topf zwei bis drei Samen hinein legen
- Samen dann mit einer 1 cm dicken Erdschicht bedecken
- Töpfe an einen hellen aber sonnengeschützten Platz mit mindestens 20 °C Lufttemperatur stellen
- Erde durchgehend feucht halten
- Nach 3 bis 4 Tagen keimen die Samen und erste Blättchen folgen
- zunächst alle Pflanzen wachsen lassen, wenn sie über den Topfrand hinauswachsen, für das kräftigste Exemplar entscheiden und alle anderen rausreißen
- Topf mit humoser Erde auffüllen, die bedeckte Stängelpartie bildet daraufhin Wurzeln aus.
Vorgezogene Pflanzen
Pünktlich zum Saisonstart werden im Fachhandel kleine Gurkenpflanzen angeboten, mit der Sie sich eine Aussaat sparen können. Diese Pflänzchen sind zumeist veredelt, deren Unterlage bilden dabei meist robustere Kürbissämlinge.
- verfügt über kräftigeres Wurzelwerk
- ist resistenter gegen Pilzerkrankungen
- versorgt die Pflanze optimal mit Wasser und Nährstoffen
Auspflanzen
Junge Gurkenpflanzen von 20 cm Höhe sind bereit für das Auspflanzen. Da sie jedoch kälteempfindlich sind, dürfen sie ein ungeheiztes Gewächshaus nicht zu früh betreten.
- erst ab Mitte Mai ist der richtige Zeitpunkt gekommen
- wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind.
- im beheizten Gewächshaus auch schon Ende April
- wärmsten Platz zum Anpflanzen auswählen
- Nachttemperatur sollte über 12 °C liegen
- der Pflanzabstand beträgt etwa 60 cm
- die Pflanzen anhäufeln
Tipp: Bedecken Sie die Erde mit schwarzer Folie, um die Bodentemperatur zu erhöhen. Versehen Sie diese jedoch mit Löchern, damit die Luft zirkulieren und das Gießwasser zu den Wurzeln vordringen kann.
Boden
Die Salatgurke, botanisch Cucumis sativus, ist eine starkzehrende Pflanze, die über die gesamte Vegetationsperiode reichlich Nährstoffe benötigt. Sie sollten Sie daher von Anfang an in gut versorgter Erde anpflanzen. Mischen Sie rechtzeitig vor dem Pflanzen Hornspäne oder Pferdemist bei.
Im Gewächshaus kann die vierjährige Fruchtfolge nur schwer eingehalten werden, da der Platz stark begrenzt ist. Daher ist es empfehlenswert die Gurken gleich in Säcken oder Kübeln zu pflanzen und die Erde jedes Jahr auszutauschen.
Pflege
Rankhilfen
Es dauert nicht lange, und die Gurkenpflanze wächst um die Wette. Doch nach oben kann sie ihre Ranken nur strecken, wenn diese an geeignete, gitterförmige Rankhilfen geleitet bzw. festgebunden werden. Gurken können auch kriechend wachsen, doch das ist nicht optimal. Der feuchte Boden führt schnell zu Mehltau und Schimmel. Auch die Früchte können faulen.
Gießen
Salatgurken lieben Wasser, vertragen aber keine Staunässe. Das ist eine große Herausforderung für das Bewässern. Statt kräftig zu gießen, muss oft wohldosiert zur Kanne gegriffen werden. Dabei ist noch Folgendes zu beachten:
- Erdreich immer leicht feucht halten
- nachgießen, wenn oberste Schicht antrocknet
- im Sommer auch mehrmals täglich bewässern
- angewärmtes Wasser verwenden
- auch Regenwasser ist ideal
- besser morgens satt abends bewässern
Tipp: Eine Mulchschicht kann schnelle Bodenaustrocknung verhindern, indem die Verdunstung reduziert wird.
Düngen
Salatgurken benötigen viele Nährstoffe, um eine gute Ernte abzuliefern. Da diese Gewächse zugleich kalk- und salzempfindlich sind, sollten Sie mit einem mineralischen Dünger lieber einen Bogen um sie machen. Viel besser ist da eine Erstversorgung mit Hornspänen oder anderen organischen Langzeitdüngern.
Stark wachsende Gurkensorten sollten im Abstand von einem Monat mit einem organischen Flüssigdünger nachgedüngt werden.
Schneiden
Eine Gurkenpflanze sollte nicht zu viel Energie in die Rankenbildung investieren, daher müssen diese zeitig auf ein vertretbares Maß begrenzt werden. Die eingesparte Energie kommt dem Wachstum der Früchte zugute.
- Spitze bis zur Höhe der Rankhilfe kappen
- bis 60 cm Höhe alle Seitentriebe entfernen
- verbliebene Seitentriebe kürzen
- maximal sechs Früchte pro Haupttrieb lassen
- zwei dürfen es pro Seitentrieb sein
- pro Pflanze nicht mehr als acht Früchte gleichzeitig wachsen lassen
- die Früchte sollten mind. 60 cm über der Erde hängen
Schattierung
Neben der zu hohen Luftfeuchtigkeit können auch zu hohe Temperaturen bzw. zu starke Sonneneinstrahlung zum Problem werden. Das Glashäuschen würde sich zu sehr aufheizen und die Gurkenpflanzen verbrennen. Es sollte an solchen Tagen unbedingt schattiert werden. Während der Mittagshitze können Reisigmatten oder Vlies auf das Gewächshausdach gelegt werden und den benötigten Schatten spenden.
Für die Schattierung können auch im Inneren des Gewächshauses Schnüre gespannt werden, an denen bei Bedarf die Matten bzw. Vlies befestigt werden können.
Krankheiten
Im Glashaus verirren sich zum Glück selten Schnecken. Dafür lässt sich der Mehltau häufiger blicken. Der Falsche Mehltau mag hohe Feuchtigkeit, der Echte Mehltau kommt in trockenen Zeiten. Beide tun der Gurkenpflanze nicht gut. Sorgen Sie für guten Luftaustausch im Gewächshaus und halten Sie die von Gurken geliebte Luftfeuchtigkeit in Grenzen. Dünnen Sie ein zu dichtes Blätterkleid aus, damit nasse Blätter schneller abtrocknen können. Das ist auch der beste Schutz vor Spinnmilben und Blattläusen.
Ernte
Im Treibhaus können unter idealen Bedingungen bereits ab Mai Salatgurken geerntet werden. Mit der Ernte müssen Sie jedoch nicht warten, bis die Früchte die typische Supermarktgröße erreicht haben. Kleinere Gurken schmecken nämlich viel besser. Sie werden mit einem scharfen Messer am Stiel von der Mutterpflanze abgetrennt. Die Pflanze liefert im Eiltempo neue Früchte nach, so dass zumeist zweimal wöchentlich geerntet werden kann.
Salatgurken im Freien anbauen
Es ist nicht ideal, aber keinesfalls unmöglich: Salatgurken können auch im Freien akzeptable Erträge liefern, wenn die gewünschten Bedingungen weitestgehend erfüllt sind. Dazu gehört insbesondere ein durchgehend warmer Sommer, der sich gelegentlich auch in unseren Breitengraden blicken lässt.
- die Gurkenpflanze entspitzen
- regelmäßig düngen und reichlich bewässern
- jedoch nicht mit dem Gartenschlauch nass spritzen
Da bis Mitte Mai die Nächte noch frostig sein können, dürfen Sie vorgezogene Gurkenpflanzen erst nach diesem Zeitpunkt anpflanzen. Eine Direktaussaat ist auch möglich, verzögert jedoch den Erntebeginn um einige Wochen. Ein vollsonniger und windgeschützter Ort ist optimal. Es ist ebenso möglich zu Beginn die Gurken nachts mit Gewächshausfolie abzudecken, damit sie es wärmer haben. Auch im Beet ist eine Rankhilfe vorteilhaft.
Schnecken lieben kleine Gurkensämlinge und können sie im Nu kahl fressen, wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt und bekämpft werden.