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Gurken im Hochbeet anbauen - Titel

Gurken im Hochbeet anbauen: so gelingt es

Unbehandelte Gurken aus eigener Ernte sind mit denen aus dem Supermarkt nicht zu vergleichen. Sie sind wesentlich frischer und aromatischer. Eigene Gurken können Sie auch im Hochbeet anbauen.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Gurken im Hochbeet anbauen ist unkompliziert und hat einige Vorteile
  • verrottendes organisches Material im Hochbeet sorgt für ausreichend Wärme
  • Boden für die Gurken wird bei richtiger Schichtung gut belüftet
  • Hochbeet besonders gut für Starkzehrer wie Gurken geeignet
  • erste Kulturen in neu angelegtem Hochbeet sollten Starkzehrer sein

Hochbeet vorbereiten

Ein lockerer und humusreicher Boden kann sich schneller erwärmen und ausreichend Wasser speichern, was für Gurken im Hochbeet optimal ist. Damit das Beet ideale Bedingungen für den Gurkenanbau bietet, sollte es entsprechend aufgebaut sein.

  • aus frischen Schichten verrottbarer Pflanzenteile, Kompost und Erde
  • richtige Schichtung entscheidet mit über Erfolg oder Misserfolg
  • vor dem Befüllen Drahtgitter zum Schutz vor Wühlmäusen auf den Boden
  • darauf eine zehn Zentimeter dicke Schicht aus grobem Baum- und Strauchschnitt
  • gefolgt von zehn Zentimetern gehäckselter Zweige oder nicht verrottetem Kompost
  • im nächsten Schritt, reife Komposterde, 15 cm dick
  • im Anschluss eine 20 cm dicke Lage reife Komposterde
  • oder eine Mischung aus normaler Gartenerde und grobem Kompost
  • Abschluss bildet eine 20 cm dicke Schicht Gartenerde
Gurken im Hochbeet anbauen

Hinweis: Durch den natürlichen Verrottungsprozess sackt der Inhalt des Hochbeetes innerhalb eines Jahres etwa um 10-20 cm zusammen. Dieser Schwund kann mit Erde leicht wieder ausgeglichen werden.

Vorziehen – Anleitung

Gurken kann man vorziehen oder direkt im Hochbeet aussäen. Auch der Handel bietet zu gegebener Zeit bereits vorgezogene Jungpflanzen an. Eine Direktsaat ist jedoch riskant, denn die Samen vertragen keinen Frost. Das Vorziehen der Pflanzen im Gewächshaus oder auf der Fensterbank ist relativ einfach und hat den Vorteil, dass man zwischen mehreren Sorten wählen kann.

  • mit der Vorkultur ab Anfang/Mitte April beginnen
  • nicht früher als zwei bis drei Wochen vor der Pflanzung
  • Samen gegebenenfalls für 24 Stunden einweichen
  • kleine Töpfe etwa bis zur Hälfte mit Anzuchterde befüllen
  • in jeden Topf ein bis drei Samen legen
  • dünn mit Substrat bedecken
  • Substrat anfeuchten und feucht halten
  • Klarsichtfolie über die Töpfe stülpen
  • an einen hellen und warmen Platz stellen
  • Keimtemperatur bei mindestens 20 Grad
  • nach dem Keimen etwas kühler stellen
  • die kräftigsten Pflänzchen auspflanzen

Bevor man selbst gezogene Gurken im Hochbeet pflanzt, ist es ratsam, sie im Vorfeld eine Phase der Abhärtung zu gönnen. Das kann man tun, indem man sie etwa ab Anfang Mai tagsüber an einen warmen, halbschattigen und windgeschützten Platz im Freien stellt. Die Nacht sollten die Pflanzen aber noch im Haus verbringen.

Bester Pflanzzeitpunkt

Ins Hochbeet gepflanzt werden können Gurken frühestens nach den Eisheiligen, denn die Pflanzen vertragen keinen Frost. Pflanzt man sie zu früh raus, können sie einen Kälteschock erleiden und eingehen. Am besten miss man auch die Bodentemperatur, denn der sollte sich zum Zeitpunkt der Pflanzung auf mindestens 15 Grad erwärmt haben. Die Pflanzen selbst sollten zusätzlich zu den Keimblättern bereits zwei bis vier Laubblätter entwickelt haben, um draußen bestehen zu können. Nach den Eisheiligen ist übrigens auch der richtige Zeitpunkt, Gurken direkt auszusäen.

Jungpflanze einer Gurke
Gurkenpflanzen müssen vorgezogen werden. Die Jungpflanzen können dann ins Hochbeet ausgepflanzt werden.

Tipp: Wer sich bei der Fülle an Gurkensorten nicht zwischen Salat-, Schlangen-, Einlege- oder Minigurken entscheiden kann, sollte am besten mit einfachen Salatgurken beginnen, die mag fast jeder.

Anleitung zum Pflanzen

Gurken sind wärmebedürftige Pflanzen und lieben demzufolge sonnenverwöhnte, feuchtwarme und windgeschützte Standorte. Am besten platziert man sie an der Südseite des Hochbeetes.

  • zuerst Pflanzlöcher in den Boden, je nach Anzahl der Pflanzen
  • möglichst tief und etwa 30-35 cm auseinander
  • ausreichende Pflanzabstände wichtig für gute Belüftung der Pflanzen
  • ansonsten Gefahr von Mehltau-Befall
  • vorgezogene oder gekaufte Jungpflanzen vorsichtig aus den Töpfen nehmen
  • dabei feine Wurzeln möglichst nicht beschädigen
  • so tief in die Erde, das die Keimblätter mit Erde bedeckt sind
  • Laubblätter sollten über dem Boden stehen
  • abschließend Erde andrücken und Pflänzchen angießen

Hinweis: In den folgenden zwei Jahren nach dem Gurkenanbau kann man in dem Hochbeet sogenannte Mittelzehrer wie Kohlrabi, Mangold, Karotten oder Lauch und ab dem vierten Jahr Schwachzehrer wie Rucola, Feldsalat oder Kräuter anbauen. So ist eine bestmögliche Ausnutzung des Hochbeetes gewährleistet.

Rankhilfen anbringen

Sobald die Pflanzen beginnen zu wachsen, sollte man ihnen Halt durch eine Rankhilfe geben. Das können einzelne Stangen sein, die man mit Schnüren oder Drähten verbindet oder zwischen denen man ein Insektenschutznetz spannt, aber auch fertige Rankgitter oder sogenannte Gurkenträger.

  • ohne Rankhilfe wachsen die Gurkenpflanzen nach unten
  • breiten sich rund um das Beet aus
  • Früchte liegen flach auf dem Boden, Gefahr von Fäulnisbildung
  • Pflanzen nach wenigen Wochen groß genug und gut verzweigt
  • Haupttrieb und seitliche Ranken an Rankhilfe befestigen
  • nicht zu viele Verzweigungen an der Pflanze belassen
  • Seitentriebe und Haupttrieb ab einer gewissen Höhe bzw. Länge kappen
Gurken werden gelb

Je mehr Kraft in die seitlichen Triebe geht, desto weniger geht in den Haupttrieb und damit auch in die Fruchtbildung. Verzichtet man auf Rankhilfen und die Gurken im Hochbeet wachsen gen Boden, besteht die Gefahr, dass sich dies Schnecken zunutze machen und über die Ranken ins Hochbeet gelangen. Dort können sie großen Schaden anrichten.

Pflege im Hochbeet

Sind die Gurken im Hochbeet gesetzt, kommt es auf regelmäßiges Gießen an und das nicht nur an besonders heißen und trockenen Tagen. Der Boden sollte immer feucht gehalten werden und das Gießwasser nicht zu kalt sein. Zudem sollte man nicht über die Blätter, sondern ausschließlich unten, also auf den Boden gießen. Ist das Hochbeet neu angelegt, kann man in der Regel auf zusätzlichen Dünger verzichten. Ansonsten reicht es aus, regelmäßig mit Brennnesseljauche zu düngen, natürlich entsprechend verdünnt. Oder man verabreicht etwa alle zwei Wochen einen handelsüblichen Gemüsedünger, im Idealfall in Bioqualität.

Häufig gestellte Fragen

Kann man Saatgut aus eigenen Gurken zur Aussaat verwenden?

Selbst gewonnenes Saatgut kann gesundheitliche Schäden zur Folge haben. Die Gurke gehört wie Zucchini und Speisekürbis zu den Kürbisgewächsen. Deren Früchte aus eigenem Saatgut enthalten in der Regel giftige Bitterstoffe (Cucurbitacine). Ein Geschmackstest gibt hier sozusagen Auskunft über die Genießbarkeit.

Was sind gute Pflanznachbarn fürs Hochbeet?

Gurken im Hochbeet harmonieren sehr gut mit Lauch, Sellerie, Erbsen, Bohnen, Fenchel, Dill, Bohnenkraut, Kohl, Kohlrabi, Karotten, Zucchini und Kartoffeln. Mit Tomaten, Rettich und Radieschen vertragen sie sich dagegen gar nicht. Auch Krankheiten könnten sich so leichter übertragen.

Was passiert nach der Gurkenernte mit dem Hochbeet?

Gurken sollte man nur alle vier Jahre am selben Platz anbauen. Aber das Hochbeet eignet sich zwischenzeitlich auch für viele andere Kulturen. Am besten verbessert man den Boden im Herbst durch das Ausbringen einer Gründüngung. Die ausgelaugte Erde wird wieder mit organischer Masse angereichert, mit Nährstoffen versorgt und gelockert.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.

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