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Welche Heckenpflanzen: Hainbuche oder Rotbuche? Unser Tipp

Buchenhecken sind bei Hobbygärtnern sehr beliebt, denn sie sind pflegeleicht und bieten einen guten Sicht- und Windschutz. Für eine Hecke eignen sich sowohl Rot- als auch Hainbuche, wobei Letztere etwas beliebter ist. Aus beiden Arten lassen sich prachtvolle Hecken erziehen. Auch wenn sich Hain- und Rotbuche äußerlich auf den ersten Blick sehr ähnlich sind, gibt es den einen oder anderen Unterschied.

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Unterschiede

Die Unterschiede zwischen diesen beiden Heckenpflanzen liegen zum einen in der Pflanzenfamilie, vor allem aber in den Blüten, Blättern, Früchten und der Baumrinde. Auch wenn beide Arten als Buchen bezeichnet werden, gehört nur die Rotbuche (Fagus sylvatica) zu den Buchengewächsen. Die Hainbuche ist keine Buche im eigentlichen Sinne, sie ist ein Birkengewächs. Das zeigt sich besonders an den Blüten, die mit den Blättern direkt nach dem Winter als Birkenkätzchen am Baum hängen. Die Rotbuche, auch bekannt als Gemeine Buche, verdankt ihren Namen der rötlichen Färbung ihrer jungen Triebe.

  • Im Sommer Unterschiede an Blättern und Früchten erkennbar
  • Blätter der Hainbuche sind bis zu fünf Zentimeter breit und vier bis acht Zentimeter lang
  • Sind meist dünner, als die der Gemeinen Buche
  • Blattoberseiten sind stark geriffelt und die Blattränder gesägt
  • Blätter färben sich im Herbst goldgelb
  • Früchte sind dreiflügelige Nüsschen
  • Hängen meist paarweise, üblicherweise zu acht Paaren, übereinander an den Zweigen
  • Blätter der Rotbuche etwa einen Zentimeter breiter und bis zu zehn Zentimeter lang
  • Sind leicht gewellt bzw. geriffelt und glänzend
  • Blattränder sind glatt
  • Blätter im Frühjahr frisch grün
  • Im Sommer glänzend und dunkelgrün
  • Früchte als Bucheckern bekannt
  • Sie verholzen schnell, stehen einzeln am Baum
  • Rotbuche produziert nur alle paar Jahre Bucheckern
  • Die sind schwach giftig
  • Herbstfärbung der Blätter ist orangegelb

Weitere Unterschiede zeigen sich an den Stämmen bzw. der Borke. Während die bei jungen Pflanzen noch sehr ähnlich ist, ist die der Rotbuche später sehr glatt und hellgrau, die der Hainbuche bräunlich und deutlich rissiger. Im Winter sind beide Gehölze auch an den Knospen gut zu unterscheiden. Die Knospen der Hainbuche sind eher kurz und liegen dicht am Trieb an, während die der Rotbuche sehr lang, spitz und abstehend sind. Ein deutlicher Unterschied zeigt sich auch im Preis. In der Regel ist der Preis für eine Hainbuchenhecke deutlich höher.

Knospen von Hainbuche und Rotbuche
links: Knospen der Hainbuche
rechts: Knospen der Rotbuche

Gemeinsamkeiten

Bei all den Unterschieden haben Rot- und Hainbuche auch einige Dinge gemeinsam. Beide sind einheimische Laubgehölze und bilden ein dichtes und kräftiges Blattwerk. Die Heckenpflanzen sind sehr schnittverträglich und schnellwüchsig, mit einem jährlichen Zuwachs von 20 bis 40 cm. Zudem produzieren sie viel Laub, das sobald es am Boden liegt, einen guten Humus bildet und darüber hinaus zahlreichen Kleinlebewesen Nahrung und Lebensraum bietet.

Tipp: Ein wichtiger Unterschied, den man bei einer Pflanzung einer Hecke unbedingt berücksichtigen sollte, ist der, dass man beide Gehölzarten auf keinen Fall zusammen in einer Hecke pflanzen sollte. Grund hierfür ist der starke Wuchs der Hainbuche, die die deutlich schwächer wüchsigere Gemeine Buche verdrängen würde.

Hainbuche als Hecke

Vorteile

Die zahlreichen Vorteile der Hainbuche machen dieses pflegeleichte und sehr anpassungsfähige Gehölz zur idealen Heckenpflanze.

  • Kann sowohl in der Sonne als auch im Schatten stehen
  • Ist gut frosthart und lässt sich ganz einfach schneiden
  • Hainbuche toleriert kurzzeitige Nässe und Trockenheit
  • Einmal angewachsen, benötigt sie keine weitere Pflege
  • Abgesehen von einem regelmäßigen oder gelegentlichen Formschnitt
  • Hainbuche treibt etwa drei Wochen vor der Rotbuche aus
  • Ist so bereits Anfang Mai bis in den Herbst hinein komplett blickdicht
  • Im Winter bleibt ein Großteil der braunen Blätter an den Pflanzen
  • Bietet so auch in der kalten Jahreszeit einen guten Sichtschutz
  • Hainbuche gedeiht auf feuchtem und trockenem Boden
  • Kommt auch mit ungünstigen Bodenverhältnissen gut zurecht
  • Enthält keinerlei Giftstoffe, auch nicht in den Früchten

Bereits verwilderte, länger nicht geschnittene Hainbuchenhecken treiben auch nach einem starken Rückschnitt bis ins alte Holz, problemlos wieder aus. Das Holz dieses Birkengewächses ist sehr hart und demzufolge sehr robust und widerstandsfähig. Seine Herzwurzeln wachsen vor allem in die Tiefe, sodass keine Gefahr für Schäden an Hauswänden oder Gehwegplatten besteht.

Hainbuchen sind robuste Heckenpflanzen

Nachteile

Wo es Vorteile gibt, gibt es meist auch den einen oder anderen Nachteil. Allerdings halten die sich bei der Hainbuche in Grenzen. Nachteilig ist beispielsweise, dass sie im Winter mehr Blätter verliert als die Rotbuche. Darüber hinaus ist sie nicht so langlebig und verkahlt oft im unteren Bereich, was sich meist nur durch einen radikalen Rückschnitt beheben lässt. Man sollte sie zweimal im Jahr stutzen, wodurch sehr viel Schnittgut anfällt, das entsorgt werden muss. Ein häufiger Begleiter von Hainbuchenhecken ist der Echte Mehltau.

Rotbuchenhecke

Vorteile

Wie die Hainbuche hat auch die Gemeine Buche Vor- und Nachteile. Mit dem richtigen Schnitt ist eine Rotbuchenhecke windbeständig und anspruchslos. Am richtigen Standort wachsen Rotbuchen, insbesondere in jungen Jahren, relativ schnell. Bis zu einem Alter von fünfzig Jahren, was für die Rotbuche jung ist, wächst sie pro Jahr 40-70 cm sowohl in die Höhe als auch die Breite. Dabei kommt es zwischen April und Mai zu einem echten Wachstumsschub.

Das Laub von Rotbuchen bleibt deutlich länger an den Heckenpflanzen als bei der Hainbuche und bietet so auch noch im Winter einen passablen Sichtschutz. Sie eignen sich besonders für schmale und hohe Hecken bzw. solche, mit eineinhalb bis vier Meter Höhe. Rotbuchen beeindrucken mit ihrem glänzenden Laub und einer schönen Herbstfärbung. Was den pH-Wert des Bodens angeht, sind Rotbuchen tolerant, sie vertragen sowohl schwach saure als auch alkalische Böden und sind Kalk liebend.

Rotbuche, Fagus sylvatica
Rotbuche, Fagus sylvatica

Nachteile

Auch die Rotbuche ist nicht perfekt und bietet einige Nachteile.

  • Rotbuchen Flachwurzler sind
  • Sie bilden ein kräftiges Wurzelwerk
  • Das kann Mauern schädigen und Gehwegplatten anheben
  • In der Nähe verlaufende Versorgungsrohre könnten stark beschädigt werden
  • Deshalb sicherheitshalber nicht in deren Nähe anpflanzen
  • Rotbuchen gehören zu den Gehölzen, die relativ spät austreiben
  • Austrieb zwischen April und Ende Mai
  • Ein weiterer Punkt ist die Giftigkeit der Nüsschen
  • Früchte sind nur schwach giftig
  • Können dennoch Vergiftungserscheinungen hervorrufen
  • Vor allem bei kleinen Kindern, die damit in Kontakt kommen

Je ausladender bzw. breiter eine Rotbuchenhecke wächst, desto aufwendiger ist die Pflege, da sich der Boden dann kaum noch bearbeiten lässt. Dieses Gehölz ist generell anspruchsvoller in der Pflege als die Hainbuche. Besonders wählerisch ist die Gemeine Buche bei der Standortwahl. Sie verträgt weder Nässe noch Bodenaufschüttungen, leidet unter Trockenheit und Spätfrösten. Der Standort sollte leicht feucht aber nicht nass und nicht zu zugig sein.

Tipp: Für welche Art von Heckenpflanzen man sich letztendlich entscheidet, ist vor allem eine Frage des persönlichen Geschmacks und teilweise vielleicht auch eine Preisfrage. Zudem können die örtlichen Gegebenheiten eine Rolle spielen.

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