Haltung von indischen Laufenten: Stall, Futter & Co
Die Haltung von Laufenten ist unkompliziert und erfordert nicht viel Aufwand. Man kann sie in nahezu jedem Garten halten, der den Tieren genügend Auslauf bietet. Wichtig sind dabei allerdings ein kleiner Teich für die Wasservögel und ein Stall, in dem die Tiere nachts eingesperrt werden, um sie vor ihren Fressfeinden, wie Mardern und Füchsen, zu schützen.
Auf den Punkt gebracht
- einfache Haltung, ohne große Anforderungen
- als Wasservögel benötigen sie einen kleinen Teich und für die Nacht einen Stall
- als Fleischlieferanten sind die Tiere eher nicht geeignet, dafür legen sie bis zu 200 Eier im Jahr
- absolute Leibspeise sind Nacktschnecken
- sehr freiheitsliebend, sehr aktiv und brutfreudig
Inhaltsverzeichnis
Einfache Haltung
Laufenten, gerne auch Laufis oder Flaschenenten genannt, sind überaus robuste und unkomplizierte Tiere. Ihre Haltung ist geradezu einfach und erfordert keine großen Vorkehrungen. Da sie sehr bewegungsfreudig sind, benötigen sie allerdings einen relativ großen Garten, der ihnen viel Auslauf bietet. Außerdem ist wichtig, dass ein kleiner Teich im Garten ist, in dem sich die Wasservögel baden können. Nachts sollten sie unbedingt in einen Stall gesperrt werden, um sie vor Füchsen und Mardern zu schützen. Laufenten halten Sie am besten in einer kleinen Gruppe mit einem Erpel und drei bis vier weiblichen Enten. Auch eine Paarhaltung ist möglich, auch wenn sich die Tiere unter mehr Artgenossen deutlich wohler fühlen.
Allesfresser
Laufenten sind Allesfresser. Das kann Fluch und Segen zugleich sein. Sie brauchen sich nämlich nicht groß um das Futter der Tiere zu kümmern. In einem ausreichend dimensionierten Garten ist im Sommer sogar meist keine Zufütterung nötig, da sich die Tiere von Gras und Sämereien gut ernähren können. Außerdem werden sie in der Regel jede Nacktschnecke und jeden Regenwurm vertilgen. Problematisch ist die Haltung von Laufenten jedoch, weil sie sich zwangsläufig auch an Zierpflanzen und dem angebauten Gemüse zu schaffen machen.
Tipp: Gemüsebeete und Zierpflanzen sollten unbedingt vor den Enten geschützt werden. Das gelingt am besten durch eine etwa 50 Zentimeter hohe Barriere, beispielsweise einem Zaun, den die Tiere nicht überwinden können.
Vor allem im Herbst und im Winter muss jedoch unbedingt zugefüttert werden. Ideal sind dafür Körnermischungen, die beispielsweise als Geflügelgold im Fachhandel verkauft werden. Aber auch eingeweichtes Brot oder gekochte Kartoffeln werden von den Tieren sehr gerne angenommen.
Die perfekten Schneckenvertilger
Indische Laufenten stammen aus Asien und wurden einst für die Eierproduktion gezüchtet. Die Eier sind größer als Hühnereier und galten über Jahrzehnte hinweg unter Gourmets als absolute Delikatesse. In Sachen Fleischproduktion geben die Tiere nicht viel her, da sie ein Leben lang äußerst schlank bleiben und kaum Gewicht zulegen. Die Haltung von Laufenten hat in den letzten Jahren dennoch so etwas wie eine Renaissance erlebt. Grund ist der Umstand, dass Nacktschnecken auf dem Speiseplan der Enten ganz oben stehen und sie jeden Garten fein säuberlich von den Schädlingen befreien. Sie sind geradezu die perfekten Schneckenvertilger.
Keine Flugenten
Laufenten können zwar nicht fliegen, dennoch ist es ihnen möglich mittels Flügelschlags gewisse Hindernisse zu überwinden. Das gilt explizit auch für den Zaun, der den heimischen Garten umgibt. Der sollte eine Mindesthöhe von etwa einem Meter haben, damit die Tiere das Grundstück nicht verlassen können. Wichtig bei der Haltung von Laufenten ist im Übrigen auch, dass man sich bewusst ist, dass die Tiere mitunter sehr laut sein können. Eine Vorwarnung für die Nachbarn kann deshalb Sinn machen und späteren Ärger vermeiden.
Teich und Stall
Da Laufenten Wasservögel sind, erfordert eine artgerechte Haltung unbedingt einen Teich. Der sollte bei vier Tieren etwa eine Teichgröße von mindestens zwei Quadratmetern haben und einen flachen Zugang bieten. Am schnellsten lässt sich so ein Teich mit einer Teichschale aus PVC bauen. Ein Loch für die Schale muss dennoch gegraben werden. Mindestens so wichtig, wie ein Teich, ist ein Stall für die Nacht. Bei vier Tieren sollte der eine Grundfläche von etwa zwei bis drei Quadratmetern haben. Von zentraler Bedeutung ist, dass er sich sicher und fest verschließen lässt, um mögliche Eindringlinge von vorne herein abzuhalten. Der Stall
- wird in der Regel aus Holzbrettern selbst gebaut
- hat im Normalfall eine Türe mit einem Holzrahmen und einem Hasenstallgitter
- weist einen sicheren Verschluss auf, der nicht so ohne Weiteres gelöst werden kann
- wird mit Stroh dick eingestreut
- benötigt je einen Napf mit Futter und Wasser
Der Stall sollte nach Möglichkeit einen ebenerdigen Zugang haben. Lässt sich das nicht realisieren, muss eine Art Hühnerleiter gebaut werden, auf der die Tiere in den Stall gelangen können. Im Stall werden sich die Laufenten nur nachts aufhalten und wenn es draußen kälter als -15 Grad Celsius ist.
Laufenten sind Wildvögel für die auch bei Gartenhaltung unter Umständen eine Aufstallpflicht bestehen kann. Zu einer Stallpflicht kommt es etwa dann, wenn man in einer Region lebt, in der die Geflügelpest ausgebrochen ist. Die Tiere müssen dann den ganzen Tag über im Stall bleiben und dürfen nicht ins Freie. Die Behörden informieren meist über das richtige Vorgehen in der Tagespresse. Ein Verletzen der Stallpflicht kann zu empfindlichen Bußgeldern führen.
Nester und Nachwuchs
Im Stall werden die Tiere in der Regel auch ihre Eier legen. Dort bauen sie normalerweise auch ihre Nester, um die Eier mit Nachwuchs auszubrüten. Laufenten sind sogenannte Bodenbrüter und gelten als sehr brutfreudig. Wer bei seiner Haltung von Laufenten auch Nachwuchs haben möchte und im Besitz eines Erpels ist, wird über kurz oder lang auch Küken bekommen. Diese sollten nach dem Schlüpfen zunächst vom Erpel ferngehalten werden, da immer die Gefahr besteht, dass er die kleinen Vögel tötet. Fernhalten sollten Sie diese in den ersten zwei Wochen ihres Lebens auch vom Wasser. Ihr kindliches Gefieder würde sich nämlich derart vollsaugen, dass sie untergehen und ertrinken würden.
Eier täglich einsammeln
Nur aus befruchteten Eiern können Küken schlüpfen. Die meiste Zeit des Jahres werden die gelegten Eier jedoch unbefruchtet sein und können bedenkenlos verzehrt werden. Im ersten Jahr wird eine Ente eine Legeleistung von rund 200 Eiern aufweisen, im zweiten Lebensjahr immerhin von 150 Eiern. Die Eier
- sind 50 bis 75 Gramm schwer
- haben eine braune Schale
- gelten als sehr schmackhaft
Die Eier sollten nach Möglichkeit täglich aus dem Nest im Stall entnommen werden und anschließenden im Kühlschrank gelagert werden.
Häufig gestellte Fragen
Theoretisch ja. In der Praxis kommt es jedoch sehr häufig zu bösen Streitigkeiten zwischen den Erpeln. Dabei geht es meist darum, wer welches weibliche Tier begatten darf. Außerdem besteht stets die Gefahr, dass ein Erpel die Küken, die von einem anderen Erpel stammen, tötet.
In der Regel, indem man die Kleinen mit ihrer Mutter anfangs ständig im Stall belässt. Nachts wird ein Teil des Stalls dann durch einen Hasengitterrahmen vom restlichen Stall abgetrennt.
Ja, darf man. Es besteht allerdings die Gefahr, dass das Muttertier als Bedrohung für die Küken auffasst und zum Angriff übergeht, um den Nachwuchs zu verteidigen.