9 Hanf/Cannabis ähnliche Pflanzen mit Bild
Es gibt mehrere Pflanzen, bei denen vor allem die Blätter dem Hanf zum Verwechseln ähnlich sehen. Einige davon sind in Europa heimisch oder haben sogar ähnliche Eigenschaften wie manche Hanf-Arten.
Auf den Punkt gebracht
- der Gewöhnliche Wasserdost ist eine heimische Art mit hanfähnlichen Blättern
- der Kenaf hat ähnliche Eigenschaften wie Nutzhanf
- beim Fächerahorn gibt es unterschiedliche Züchtungen, die ein ähnliches Laub wie Cannabis haben
- unter den Pflanzen mit hanfähnlichem Laub gibt es auch Giftpflanzen wie Aconitum cannabifolium
- Anthurium polyschistum ist eine attraktive Zimmerpflanze, die dem echten Hanf zum verwechseln ähnlich sieht
Inhaltsverzeichnis
- Aconitum cannabifolium
- Falscher Hanf (Anthurium polyschistum)
- Gewöhnlicher Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
- Grüner Schlitzahorn (Acer palmatum)
- Hanfblättriger Eibisch (Althaea cannabina)
- Kenaf (Hibiscus cannabinus)
- Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus)
- Scheinhanf (Datisca cannabina)
- Senecio cannabifolius
- Häufig gestellte Fragen
Aconitum cannabifolium
Die Pflanzen der Eisenhut-Arten haben ähnliche Blätter wie Hanf. Besonders stark ist dies bei Aconitum cannabifolium ausgeprägt, einer Art, die vorwiegend im Kaukasus vorkommt.
- Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)
- Höhe: bis zu 150 cm
- Blüte: grün-lila
- Blätter: 4 – 5-teilig gefiedert
- Verbreitung: Kaukasus, Asien
Aconitum cannabifolium wird gelegentlich homöopathisch in der chinesischen Medizin verwendet. Wie aber alle Eisenhut-Arten ist auch Aconitum cannabifolium in allen Teilen giftig. Diese Art wird vereinzelt als exotische Zierstaude angeboten.
Falscher Hanf (Anthurium polyschistum)
Der Falsche Hanf hat seinen Namen zu Recht, denn auf den ersten Blick sehen die Blätter der Pflanze dem Cannabis-Kraut zum Verwechseln ähnlich. Vielleicht gerade deshalb avanciert die Pflanze zu einer beliebten Zimmerpflanze bei jungen Menschen. Anthurium polyschistum hat jedoch keinerlei berauschende Wirkung.
- Familie: Ahornstabgewächse (Araceae)
- Höhe: bis zu 200 cm
- Blüte: blüht als Zimmerpflanze nicht
- Blätter: Blätter 5-teilig gefiedert
- Verbreitung: Mittelamerika, Südamerika
Hinweis:
Die Sorte „Tweed“ wird mittlerweile als exotische Rarität in Gartencentern angeboten. Bei der Pflege von Anthurium polyschistum ist lediglich darauf zu achten, dass sie nicht frostfest und anfällig für Spinnmilben ist.
Gewöhnlicher Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
Der Gewöhnliche Wasserdost fand früher in der Volksmedizin häufig Anwendung bei unterschiedlichen Krankheiten. Aufgrund des hohen Gehaltes an Pyrrolizidinalkaloiden wird jedoch abgeraten, die Pflanze zu verwenden. Sie ist jedoch für Insekten sehr wichtig, denn vor allem Schwebfliegen und Schmetterlinge sammeln den Nektar vom Wasserdost, der bist in den Spätsommer eine wichtige Nahrungsquelle darstellt.
- Familie: Korbblütler (Asteraceae)
- Höhe: bis zu 175 cm
- Blüte: Schirmrispe mit vielen blass rosaroten Einzelblüten
- Blätter: Blätter handförmig, Blätter direkt um den Stängel angeordnet
- Verbreitung: Europa, Westasien, Nordafrika, in Nordamerika und Australien ein Neophyt
Besonders wenn der Wasserdost noch nicht blüht, erinnern die Blätter an jene von Cannabis. Sogar der Blütenstand, der kurz vor dem Aufblühen ist, ist einer Hanf Pflanze ähnlich.
Grüner Schlitzahorn (Acer palmatum)
Viele Ahorn-Arten haben bereits Blätter, die ähnlich aussehen wie Hanf. Dazu gehört vorwiegend der Fächerahorn, von dem es zahlreiche Züchtungen gibt und auch der Grüne Schlitzahorn gehört zu dieser Art.
- Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
- Höhe: bis zu 200 cm
- Blüte: unauffällig
- Blätter: fein und tief geschlitzt, grün, goldgelbe bis orangefarbene Herbstfärbung
- Verbreitung: Japan, Korea, China
Bereits der botanische Name „palmatum“ ist an das lateinische Wort für Handfläche angelehnt und erinnert dadurch auch an die Blattform von Cannabis. Es gibt unterschiedliche Züchtungen vom Spitzahorn. Die Sorte „Dissectum“ erinnert etwas mehr an ein hanfartiges Blatt, während die Sorte „Garnet“ ebenfalls eine ähnliche Blattform hat, jedoch sind die Blätter dunkelrot, wodurch sie nicht gleich mit einem Hanfblatt in Verbindung gebracht werden.
Hanfblättriger Eibisch (Althaea cannabina)
Der Hanfblättrige Eibisch ähnelt in der Blüte Malvenarten, die Blätter sind wiederum hanfartig. Die Art kommt natürlich in wärmeren Regionen vor, kann jedoch auch bei uns mit Winterschutz gepflanzt werden.
- Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
- Höhe: bis zu 180 cm
- Blüte: einfache leicht schalenförmige Blüte, rosaviolett
- Blätter: fiederteilig und länglich, Blattrand ist gelappt, behaart
- Verbreitung: Südeuropa, Westasien, Kaukasusraum, Zentralasien
Kenaf (Hibiscus cannabinus)
Diese Cannabisähnliche Pflanze gehört ebenfalls zu den Malvengewächsen, was sich an den sehr schönen Blüten zeigt. Kenaf wird zur Gewinnung von Fasern und Ölsaaten angebaut und hat dadurch auch ähnliche Eigenschaften wie Nutzhanf. Die Hauptanbaugebiete liegen in Indien und China.
- Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
- Höhe: bis zu 400 cm
- Blüte: einfache leicht schalenförmige Blüte, weiß-gelblich mit dunkelrot gefärbtem Grund
- Blätter: lang gestielt, weiche Behaarung, handförmig
- Verbreitung: afro-asiatischer Raum
Kenaf kann in Mitteleuropa angebaut werden, ist jedoch nicht frostfest, wodurch er maximal einjährig kultiviert wird. Sie können Kenaf allerdings frostfrei überwintern, wodurch er mehrjährig ist.
Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus)
Die Blätter des Mönchspfeffer sind zwischen fünf- und siebenzählig gefiedert. Die Handform, in der sie angeordnet sind, erinnert ebenfalls an die Blattform vom Cannabis.
- Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
- Höhe: bis zu 400 cm
- Blüte: kleine Lippenblüten, Blütenfarbe variiert je nach Sorte von weiß bis blau
- Blätter: Fiederblätter mit lanzettlichen Einzelblättern, Blätter bei manchen Sorten gezahnt oder gesägt
- Verbreitung: Mittelmeerraum, Südwestasien
Der Mönchspfeffer ist eine beliebte Heilpflanze und ist trotz ihrer ursprünglich warmen Herkunftsgebiete auch bei uns winterhart. Die Stauden profitieren im Winter jedoch von etwas Frostschutz.
Hinweis:
Die Sorte „Cannabifolia“ hat stark gezähnte Blätter, die ähnlich angeordnet sind, wie jene von Hanf. Ebenfalls hanfartige Blätter hat die asiatische Variante vom Mönchspfeffer, der Chinesische Mönchspfeffer (Vitex negundo).
Scheinhanf (Datisca cannabina)
- Familie: Scheinhanfgewächse (Datiscaceae)
- Höhe: bis zu 400 cm
- Blüte: lange traubige Blütenstände, gelbe Einzelblüten
- Blätter: unpaarig gefiedert, lanzettliche Einzelblätter
- Verbreitung: östlicher Mittelmeerraum bis zum Himalaja
Beim Scheinhanf erinnern weniger die Blätter an Cannabis, sondern vor allem die unaufgeblühten Blütenstände. Der Scheinhanf wird gelegentlich als Zierpflanze kultiviert, die jedoch nicht bzw. nur bedingt frostfest ist.
Senecio cannabifolius
Senecio cannabifolius hat bisher noch keinen deutschen Namen, da es sich bei der Pflanze um einen Neophyten handelt, der erstmals im Jahre 2003 in Deutschland gefunden wurde. Vereinzelt konnte sich diese Greiskraut-Art bereits in Deutschland dichte Bestände bilden.
- Familie: Korbblütler (Asteraceae)
- Höhe: bis zu 250 cm
- Blüte: traubige Rispen, gelbe kleine Einzelblüten
- Blätter: teilweise ungestielt, fünf einzelne Fiederblätter, sterben bis zur Blütezeit ab
- Verbreitung: Asien
Im deutschsprachigen Raum wird sich vermutlich der Name „Hanfblättriges Greiskraut“ durchsetzen, vor allem wenn die Bestände sich weiter ausbreiten. Aufgrund vergleichbarer Standortgegebenheiten hat die Pflanze durchaus Potenzial sich hier dauerhaft zu etablieren.
Häufig gestellte Fragen
Zu den Hanfgewächsen gehört beispielsweise auch der Hopfen, dessen Blätter jedoch nur entfernt an jene von Hanfpflanzen erinnern. Sie sind nicht so fein und tief geschlitzt. Der ebenfalls dieser Familie zugeordnete Zürgelbaum hat keine geschlitzten Blätter mehr, sondern lediglich elliptische Einzelblätter.
Eine vergleichbar berauschende Wirkung wie das Cannabiskraut kann keine andere Art vorweisen. Es gibt jedoch Arten, wie Kenaf, die beispielsweise die gleichen Fasereigenschaften wie der Faserhanf hat.
Heimische Arten wie den Wasserdost können Sie bedenkenlos pflanzen, da Sie damit sogar Nützlinge fördern. Bei exotischen Arten, die ins Freiland gepflanzt werden, sollten Sie jedoch darauf achten, dass es sich nicht um eine invasive Art handelt, die unterschiedliche Biotope besiedeln kann.