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5 heimische Ahorn-Arten: Ahornbäume bestimmen

5 heimische Ahorn-Arten: Ahornbäume bestimmen Feldahorn

Ahorne gelten hierzulande als weit verbreitet. Denn die Bäume mit dem typischen Blatt werden oft als Zierbäume gepflanzt. Aber welche Ahorn-Arten sind in Deutschland heimisch?

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • 100 bis 200 Ahorn-Arten
  • davon sind nur drei bis vier heimisch
  • gut an Blättern und Früchten zu unterscheiden

Ahorn (Acer)

Ahorn-Arten sind eine eigene Gattung in der Pflanzenfamilie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Die Pflanzengattung umfasst 100 bis 200 Arten, von denen viele in Gärten zu finden sind.

Heimisch sind in Deutschland allerdings nur fünf Ahornarten, nämlich:

  • Bergahorn (Waldahorn)
  • Feldahorn (Maßholder)
  • Spitzahorn (Spitzblättriger Ahorn)
  • Französischer Ahorn (Felsen-, Berg-Ahorn)
  • Schneeball-Ahorn (Frühlings-Ahorn, Italienischer Ahorn)

Bergahorn (Acer pseudoplatanus)

Bergahorn (Acer pseudoplatanus) schattenspendende Bäume

Vorkommen

  • größte Verbreitung in mittleren und höheren Gebirgslagen (Mischwald zusammen mit Buchen und Tannen oder mit Fichten)
  • Begleitbaum in Linden-Ahorn-Mischwäldern, Schlucht- und Auwäldern
  • natürliches Vorkommen in Deutschland: Harz, Erzgebirge, Bayerischer Wald, Fichtelgebirge, Allgäuer Alpen
  • in zahlreichen anderen Regionen vom Menschen eingeführt und in der Folge verwildert
  • meist verbreitete Ahornart in Deutschland

Habitus

Der Berg-Ahorn wächst als Baum mit einer Wuchshöhe zwischen 20 und 40 Metern.

Laubblätter

  • gegenständig angeordnet
  • Blattstiel: 3 bis 15 Zentimeter, enthält keinen Milchsaft
  • Blattspreite: fünflappig (handförmig gelappt), bis etwa 20 Zentimeter lang und 10 bis 15 Zentimeter breit, leichte Behaarung auf den Blattadern
  • Blattlappen: drei voll ausgebildet (im vorderen Blattteil), zwei nicht vollständig ausgebildet (im hinteren Blattteil), treffen im spitzen Winkel aufeinander, am Ende zugespitzt (kürzer als bei Spitzahorn)
  • Blattrand: stumpf gesägt
  • Blattoberseite: dunkelgrün
  • Blattunterseite: graugrün
  • Herbstfärbung: intensives Goldgelb, in höheren Regionen leuchtend rötlich

Früchte

  • geflügelte Nüsschen
  • hänge paarweise oder in kleinen Gruppen
  • bis zu fünf Zentimeter lang und fünf bis sechs Zentimeter breit
  • Flügel: spitz- oder rechtwinklig zueinander
  • Fruchtreife: Ende August bis Anfang Oktober

Hinweis: Mit einem möglichen Alter von bis zu 500 Jahren überlebt der Bergahorn Spitz- und Feldahorn um das Doppelte bis Dreifache.

Feldahorn (Acer campestre)

Feldahorn gehört zu den heimischen Ahorn-Arten

Vorkommen

  • Ebene bis Hügelland
  • in Eichen-Hainbuchenwäldern, Buchen- und Auwäldern
  • im Gebirge bis in eine Höhe von 800 Metern
  • Vorkommen in deutschen Wäldern: Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen
  • wird oft als Zierbaum in Gärten und Parkanlagen, als Begleitungbegrünung an Straßenrändern oder an Windschutzstreifen in Ebenen oder als Hecke gepflanzt

Habitus

Der Feld-Ahorn wächst als Strauch oder Baum mit einer Wuchshöhe zwischen drei und zwanzig Metern.

Laubblätter

  • gegenständig angeordnet
  • Blattstiel: fünf bis neun Zentimeter lang, enthält Milchsaft
  • Blattspreite: drei bis fünf stumpfeckige Lappen, bis etwa 8 Zentimeter lang und fünf bis acht Zentimeter breit, leichte Behaarung auf den Blattadern
  • Blattlappen: abgerundete Buchten zwischen den Lappen, untere Blattlappen meist sehr klein
  • Blattrand: glatt
  • Blattoberseite: dunkelgrün
  • Blattunterseite: heller als Oberseite
  • Herbstfärbung: leuchtendes Goldgelb bis Kaminrot

Früchte

  • geflügelte Nüsschen
  • fünf bis sechs Zentimeter breit
  • Flügel: fast waagrecht zueinander
  • Fruchtreife: August bis September

Spitzahorn (Acer platanoides)

Spitzahorn

Vorkommen

  • in Ebenen und im Hügelland
  • in den Nordalpen bis etwa 1.000 Meter
  • am häufigsten in Laubmischwäldern mit Linde, Esche, Stiel-Eiche, Bergulme; Schluchtwälder und Grabeneingänge
  • in Deutschland: fast überall, Ausnahme äußerster Nordwesten
  • Verwendung als Alleebaum, in Gärten und Parkanlagen als Zierbaum, im Stadtbereich zur Begrünung

Hinweis: Da der Spitzahorn oft als Zierbaum gepflanzt wird, ist in Deutschland sehr häufig anzutreffen.

Habitus

Der Spitz-Ahorn wächst als Baum. Mit einer Wuchshöhe zwischen 20 und 30 Metern ist er niedriger als der Bergahorn.

Laubblätter

  • gegenständig angeordnet
  • Blattstiel: bis 20 Zentimeter lang, enthält Milchsaft
  • Blattspreite: fünflappig (handförmig gelappt), bis zu 18 Zentimeter lang und bis 25 Zentimeter breit (breiter als Bergahorn), leichte Behaarung auf den Blattadern
  • Blattlappen: drei voll ausgebildet (im vorderen Blattteil), zwei nicht vollständig ausgebildet (im hinteren Blattteil), lang zugespitzt, stumpfe Buchten zwischen den Lappen
  • Blattrand: ganzrandig
  • Blattoberseite: dunkelgrün, glänzend
  • Blattunterseite: hellgrün
  • Herbstfärbung: gelb, orange, rot

Früchte

  • geflügelte Nüsschen („Nasenzwicker“)
  • bis zu fünf Zentimeter lang und fünf bis sechs Zentimeter breit
  • Flügel: stumpfwinklig bis waagrecht zueinander
  • Fruchtreife: ab September

Hinweis: Im Gegensatz zu Berg- und Feldahorn sind die gelben Blüten des Spitzahorns auffällig, da sie sich vor dem Laubaustrieb zeigen.

Französischer Ahorn (Acer monspessulanum)

Französischer Ahorn
Quelle: S. Rae from Scotland, UK, Acer monspessulanum – Flickr – S. Rae, bearbeitet von Plantopedia, CC BY 2.0

Vorkommen

  • Mittelrheingebiet, Weinbaugebiete an Mosel, Nahe und Main
  • vereinzelt in klimagünstigen Lagen des oberen Elbtals
  • vor langer Zeit eingebürgert (zum Teil aus Burgengärten verwildert)

Habitus

Der Felsen-Ahorn wächst als kleiner Baum oder großer Strauch und wird zwischen drei und zehn Metern hoch.

Laubblätter

  • gegenständig angeordnet
  • rötlicher Blattstiel: länger als Blatt
  • Blattspreite: dreilappig, drei bis sechs Zentimeter lang und drei bis fünf Zentimeter breit
  • Blattrand: glatt
  • Blattoberseite: dunkelgrün
  • Herbstfärbung: goldgelb

Früchte

  • geflügelte Nüsschen („Nasenzwicker“)
  • bis zu fünf Zentimeter lang und fünf bis sechs Zentimeter breit
  • Flügel: v-förmig, parallel zueinander
  • Fruchtreife: Ende August bis Anfang Oktober

Schneeball-Ahorn (Acer opalus)

Schneeball-Ahorn
Quelle: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, Acer opalus kz1, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Vorkommen

  • in Deutschland nur etwa fünf Exemplare
  • im deutschen Hochrheingebiet bei Grenznach

Habitus

Der Schneeball-Ahorn wächst als Baum oder großer Strauch mit einer Wuchshöhe bis zu 20 Metern.

Laubblätter

  • gegenständig angeordnet
  • Blattstiel: 10 bis 15 Zentimeter lang, enthält keinen Milchsaft
  • Blattspreite: dreilappig, selten fünflappig, 12 bis 14 Zentimeter breit, leichte Behaarung an den Hauptadern der Blattunterseite
  • Blattrand: grob gesägt
  • Blattoberseite: dunkelgrün
  • Blattunterseite: blaugrau-grün
  • Herbstfärbung: gelb, orange

Früchte

  • geflügelte Nüsschen („Nasenzwicker“)
  • Flügel: spitzwinklig bis rechtwinklig zueinander

Weitere Informationen rund um den Ahorn

Häufig gestellte Fragen

Sind Ahorne giftig?

Von den gut 100 Ahorn-Arten sind nicht alle giftig. Unter den heimischen Arten enthält nur der Berg-Ahorn giftige Substanzen. Die Vergiftungserscheinungen treten beim Menschen jedoch nur auf, wenn größere Mengen verzehrt werden. Das Berühren von Blättern und Samen ist ungefährlich.

Sind Ahorn-Arten in Deutschland gefährdet?

Für den Bergahorn besteht vor allem Gefahr durch den Rußrindenpilz, der die Bäume absterben lässt. In Deutschland wurde der Pilz erstmals 2005 nachgewiesen. Besonders hart traf es den Ahorn in den Jahren 2018/2019, was auf die heißen, trockenen Sommer zurückgeführt wird.

Wie schnell wachsen Ahorne?

Der Feldahorn wächst pro Jahr etwa 40 bis 45 Zentimeter in die Höhe. Der Bergahorn legt in jungen Jahren ungefähr 80 Zentimeter pro Jahr zu. Mit 40 bis 60 Zentimeter Höhenzuwachs liegt der Spitzahorn in der Mitte.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
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