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Heimische Champignon-Arten

15 heimische Champignon-Arten

Nicht nur im Supermarkt gibt es Champignons zu kaufen, denn hierzulande sind auch verschiedene Champignon-Arten in Wald und Flur heimisch. Dennoch ist beim Sammeln Vorsicht geboten, denn nicht alle sind genießbar, manche sogar giftig.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Champignons echte Powerpilze
  • auch im Wald und auf der Wiese heimisch
  • manche Champignon-Arten haben giftigen Doppelgänger

Lecker und gesund

Champignons (Agaricus), auch als Egerlinge bekannt, gehören hierzulande zu den Lieblingspilzen. Zuchtpilze sind in jedem Supermarkt ganzjährig erhältlich. Die Pilze sind sehr gesund und lecker. Sie gehören zu den gesündesten Pilzen überhaupt, da sie einen hohen Anteil an Vitamin D, B2, aber auch Biotin, Niacin und verschiedene Mineralstoffe wie Kalium, Kupfer, Selen, Eisen und Phosphor enthalten. Diese Powerpilze können auch selbst gesammelt werden, denn es gibt verschiedene Champignon-Arten, die in der freien Natur heimisch sind. Aber Vorsicht, manche von ihnen können leicht mit giftigen Doppelgängern verwechselt werden.

Liste heimischer Champignon-Arten

In der Liste werden unterschiedliche Champignon-Arten, die in Deutschland heimisch sind, hinsichtlich der wichtigsten Erkennungsmerkmale vorgestellt.

Hinweis: Treten Unsicherheiten bei der Bestimmung einer Champignon-Art auf, ist es immer ratsam einen Pilzberater aufzusuchen.

Von D bis K

Dünnfleischiger Anisegerling (Agaricus silvicola)

Dünnfleischiger Anisegerling (Agaricus silvicola)
  • Vorkommen: Laub- und Nadelwälder, unter Buchen und Fichten
  • Zeitraum: Juli bis September
  • Aussehen: weißer Hut, Durchmesser 5 bis 10 cm, rosafarbene bis braune Lamellen, weißes Fleisch, 5 bis 10 cm langer weißer Stiel
  • Geruch: stark nach Anis
  • Geschmack: süß
  • Essbar: ja, sehr guter Speisepilz
  • Verwechslungsgefahr: giftiger Knollenblätterpilz

Falscher Wiesenchampignon (Agaricus pseudopratensis)

  • Vorkommen: Wiesen, Nadelwälder unter Fichten
  • Zeitraum: Juli bis Oktober
  • Aussehen: graubräunlicher Hut, Durchmesser 2 bis 8 cm, rosafarbene bis rötlich-violette Lamellen, weißgraues, weiches Fleisch, 5 bis 10 cm langer weißer Stiel
  • Geruch: nach Terpentin, Karbol oder Jod
  • Geschmack: unauffällig
  • Essbar: nein, giftig
  • Verwechslungsgefahr: giftige Knollenblätterpilze, giftige Karbolchampignons

Flockiger Champignon (Agaricus subfloccosus)

Flockiger Champignon (Agaricus subfloccosus)
Quelle: 2012-07-09_Agaricus_subfloccosus_235732.jpg: This image was created by user Landsnorkler at Mushroom Observer, a source for mycological images.
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  • Vorkommen: Nadelwald unter Fichten
  • Zeitraum: Juni bis September
  • Aussehen: grauweißer Hut, 5 bis 15 cm Durchmesser, rosafarbene Lamellen, weißes und festes Fleisch, 4 bis 10 cm langer weißer bis graurötlicher Stiel
  • Geruch: leicht säuerlich
  • Geschmack: süßlich
  • Essbar: ja
  • Verwechslungsgefahr: giftiger Knollenblätterpilz

Großer Anisegerling (Agaricus macrocarpus)

  • Vorkommen: Waldränder, Wiesen, Wege, Schotterplätze
  • Zeitraum: Juli bis September
  • Aussehen: weißlich-gelber Hut, Durchmesser 5 bis 20 cm, rosafarbene bis schwarzbraune Lamellen, weißes bis ockerfarbenes Fleisch, 10 bis 20 cm langer weißer Stiel
  • Geruch: anisartig
  • Geschmack: erdig mild
  • Essbar: ja
  • Verwechslungsgefahr: giftiger Karbolchampignon, giftiger Weißer Knollenblätterpilz (Amanita verna)

Karbolchampignon (Agaricus xanthodermus)

Karbol-Champignon (Agaricus xanthodermus)
  • Vorkommen: Laub- und Nadelwälder, Parks, Gärten, Wiesen, in großen Gruppen
  • Zeitraum: Juli bis Oktober
  • Aussehen: weißer Hut, Durchmesser 5 bis 12 cm, rosafarbene bis braune Lamellen, weißes Fleisch, 6 bis 12 cm langer weißer Stiel
  • Geruch: stark nach Karbol
  • Geschmack: sehr unangenehm
  • Essbar: nein, giftig

Von P bis S

Perlhuhnegerling (Agaricus moelleri)

Perlhuhnegerling (Agaricus moelleri)
  • Vorkommen: Mischwald, Parks
  • Zeitraum: Juni bis September
  • Aussehen: weißer bis hellgelber Hut, braun geschuppt, Durchmesser 4 bis 13 cm, rosafarbene bis dunkelbraune Lamellen, weißes bis leicht gelbliches Fleisch, 3 bis 15 cm langer weißlich-gelber Stiel
  • Geruch: karbolartig, leicht nach Tinte
  • Geschmack: mild
  • Essbar: nein, giftig
  • Verwechslungsgefahr: essbare Waldegerling, essbare Riesenchampignon

Riesenchampignon (Agaricus augustus)

Champignon-Arten - Riesen-Champignon (Agaricus augustus)
  • Vorkommen: Laub- und Nadelwälder, meist am Waldrand
  • Zeitraum: Juli bis September
  • Aussehen: bräunlicher Hut, Durchmesser 10 bis 20 cm, weiße Lamellen, weißes Fleisch, 10 bis 20 cm langer weißer Stiel
  • Geruch: nach Anis
  • Geschmack: sehr mild
  • Essbar: ja, sehr schmackhafter Speisepilz
  • Verwechslungsgefahr: giftiger Perlhuhnegerling

Hinweis: Vor der Zubereitung sollten die Schuppen entfernt werden.

Schiefknolliger Anischampignon (Agaricus essettei)

Champignon-Arten - Schiefknolliger Anischampignon (Agaricus essettei)
  • Vorkommen: Nadelwälder, in Gruppen unter Fichten
  • Zeitraum: Juli bis Oktober
  • Aussehen: weißer Hut, Durchmesser 8 bis 12 cm, graue Lamellen, weißes Fleisch, 10 bis 14 cm langer weißer Stiel
  • Geruch: anisartig
  • Geschmack: mild
  • Essbar: ja, schmackhafter Speisepilz
  • Verwechslungsgefahr: tödlich giftiger Weißer Knollenblätterpilz

Hinweis: Der weiße Hut verfärbt sich bei Druck zitronengelb.

Stadtchampignon (Agaricus bitorquis)

Stadtchampignon (Agaricus bitorquis)
Quelle: Wilhelm Zimmerling PAR, Ruhland. Am Bach 2a, Stadt-Champignon am Straßenrand, Herbst, 06, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0
  • Vorkommen: Parks, Gärten, Abfallhaufen, Schutthalden, Straßenränder
  • Zeitraum: Mai bis Oktober
  • Aussehen: weißer Hut, Durchmesser 3 bis 15 cm, rosafarbene bis dunkelbraune Lamellen, weißes Fleisch, 3 bis 6 cm langer weißer Stiel
  • Geruch: angenehm pilzig
  • Geschmack: angenehm
  • Essbar: ja, wohlschmeckender Speisepilz
  • Verwechslungsgefahr: giftige Karbolchampignons, helle Knollenblätterpilze wie giftiger Kegelhütiger Knollenblätterpilz (Amanita virosa)

Hinweis: Diese Pilze sind aufgrund ihres Standortes oft umweltbelastet.

Von W bis Z

Waldchampignon (Agaricus silvaticus)

Champignon-Arten - Waldchampignon (Agaricus silvaticus)
  • Vorkommen: Nadel- und Mischwälder, oft unter Fichten
  • Zeitraum: Juli bis Oktober
  • Aussehen: ocker- bis zimtfarbener Hut, Durchmesser 5 bis 10 cm, graurosafarbene bis braun-rötliche Lamellen, weißes Fleisch, 7 bis 10 cm langer weißer Stiel
  • Geruch: nach Holz riechend
  • Geschmack: sehr aromatisch
  • Essbar: ja, guter Speisepilz
  • Verwechslungsgefahr: giftige Fleischbräunliche Schirmlinge (Lepiota brunneoincarnata), giftige Perlhuhnegerlinge

Weinroter Zwergchampignon (Agaricus semotus)

Weinroter Zwergchampignon (Agaricus semotus)
Quelle: Jerzy Opioła, Agaricus G4 3), Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
  • Vorkommen: Laubwälder, Parks, Wegränder
  • Zeitraum: Juni bis Oktober
  • Aussehen: hellbrauner Hut, Durchmesser 2 bis 5 cm, graurosafarbene Lamellen, weißes Fleisch, 3 bis 7 cm langer weißlich-gelber Stiel
  • Geruch: mandel- oder anisartig
  • Geschmack: sehr mild
  • Essbar: ja
  • Verwechslungsgefahr: ungenießbare Stinkschirmlinge (Lepiota cristata), giftige Perlhuhnegerlinge

Weißer Anischampignon (Agaricus arvensis)

Champignon-Arten - Weißer Anischampignon (Agaricus arvensis)
  • Vorkommen: Laub- und Nadelwälder, Parks, auf sonnigen Flächen
  • Zeitraum: Mai bis Oktober
  • Aussehen: weißer Hut, 5 bis 20 cm Durchmesser, weiße bis rosafarbene Lamellen, weißes Fleisch, 6 bis 15 cm langer weißer Stiel
  • Geruch: anisartig
  • Geschmack: leicht nussartig 
  • Essbar: ja, ausgezeichneter Speisepilz
  • Verwechslungsgefahr: giftige Knollenblätterpilzarten

Wiesenchampignon (Agaricus campestris)

Champignon-Arten - Wiesen-Champignon (Agaricus campestris)
  • Vorkommen: gedüngte Wiesen und Weiden
  • Zeitraum: Juli bis Oktober
  • Aussehen: weißer Hut, Durchmesser4 bis 12 cm, rosafarbene bis braune Lamellen, weißes Fleisch, 3 bis 8 cm langer bräunlicher Stiel
  • Geruch: angenehm
  • Geschmack: sehr vorzüglich
  • Essbar: ja, wohlschmeckender Speisepilz
  • Verwechslungsgefahr: giftige Karbolchampignons, tödlich wirkende Kegelhütige Knollenblätterpilze

Wollfußegerling (Agaricus lanipes)

Wollfußegerling (Agaricus lanipes)
Quelle: Strobilomyces, Agaricus lanipes 20121012w, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
  • Vorkommen: Mischwald, Gärten, Parks, unter Laubbäumen
  • Zeitraum: Juni bis Oktober
  • Aussehen: dunkelbrauner bis schokoladenbrauner Hut, Durchmesser 4 bis 13 cm, rosafarbene bis braunrötliche Lamellen, weißes bis leicht hellbräunliches Fleisch, bräunlicher Stiel mit wolligen ockerfarbenen Mycelsträngen, 4 bis 6 cm lang
  • Geruch: leicht nach Marzipan
  • Geschmack: mild
  • Essbar: ja
  • Verwechslungsgefahr: essbare Zuchtchampignons und essbare Riesenchampignons

Zuchtchampignon (Agaricus bisporus)

Champignon-Arten - Zucht-Champignons (Agaricus bisporus)
  • Vorkommen: Äcker, Gärten, gedüngte Wiesen, Komposthaufen
  • Zeitraum: Juni bis November
  • Aussehen: weißer bis brauner Hut, Durchmesser 5 bis 10 cm, rosafarbene bis braune Lamellen, weißes Fleisch, 3 bis 8 cm langer weißer Stiel
  • Geruch: sehr angenehm
  • Geschmack: mild und angenehm
  • Essbar: ja, ausgezeichneter Speisepilz
  • Verwechslungsgefahr: giftige Knollenblätterpilze

Häufig gestellte Fragen

Ist es möglich, Champignons auch roh zu essen?

Ja, natürlich. Sie sollten vorher aber ordentlich mittels einer Gemüsebürste gereinigt werden. Anders wie beim Garen, sind bei rohen Pilzen noch alle wertvollen Vitamine und Nährstoffe enthalten.

Wie können giftige Champignon-Arten erkannt werden?

Ein erstes Warnsignal ist immer der Geruch. Er ist unangenehm und riecht nach Karbol, Fisch oder Tinte. Daneben verfärben sich diese Pilze schnell gelb, hauptsächlich an der Stielbasis. Allgemein gesagt, ist kein anisartiger Geruch erkennbar, handelt es sich meist um giftige Arten.

Welche Folgen hat der Verzehr von Karbolchampignons?

Diese Pilze sind schwach giftig. Direkt nach dem Genuss können Durchfall, Erbrechen, aber auch Schwindel und Sehstörungen auftreten.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.

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