Die 11 schönsten heimischen Kletterpflanzen-Arten
Eine heimische Kletterpflanze kann verschiedene Vorteile aufweisen, beispielsweise der Erhalt der biologischen Vielfalt. Doch welche Kletterpflanzen-Arten sind geeignet? Wir zeigen es Ihnen.
Auf den Punkt gebracht
- Arten mit heimischem Ursprung eignen sich besonders gut
- Blickschutz kann erzeugt werden
- Standort ist zu berücksichtigen
- Unterschied zwischen Selbstklimmer und Schlinger muss berücksichtigt werden
- Windschutz ist gegeben
Inhaltsverzeichnis
- Unterschied: Schlinger & Selbstklimmer
- Heimische Kletterpflanze: Vorteile
- Blauregen (Wisteria)
- Brombeeren (Rubus fruticosus agg.)
- Efeu (Hedera helix)
- Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba)
- Heckenrose (Rosa canina)
- Hopfen (Humulus lupulus)
- Jungfernrebe (Parthenocissus inserta)
- Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris)
- Pfeifenwinde (Aristolochia macrophylla)
- Wald-Geißblatt (Lonicera periclymenum)
- Wein (Vitis vinifera)
- Weitere Kletterpflanzen
- Häufig gestellte Fragen
Unterschied: Schlinger & Selbstklimmer
Einer der bedeutendsten Unterschiede zwischen Kletterpflanzen ist, ob es sich umschlingende oder selbstklimmende Gewächse handelt. Selbstklimmende Varianten können an raueren Oberflächen, wie beispielsweise einer Mauer, festhaften. Eine Kletterhilfe ist also nicht zwingend erforderlich. Das bedeutet allerdings auch, dass Mauerwerk und Holz durch das Wachstum beschädigt werden können und eine Entfernung nur sehr schwer möglich ist.
Schlingende Pflanzen benötigen eine Rankhilfe. Das bedeutet zwar anfangs mehr Aufwand, macht die Kultur aber auch auf dem Balkon möglich und erlaubt einen vergleichsweise einfachen Standortwechsel.
Heimische Kletterpflanze: Vorteile
Eine Kletterpflanzen-Art mit Ursprung in Europa oder gar in Deutschland bringt verschiedene Vorzüge mit sich. Darunter:
- angepasst an das Klima
- oftmals winterhart
- resistent gegen einige Schädlinge und Krankheiten
- verdrängt keine heimischen Pflanzen
Aufgrund der Anpassung fallen Standortwahl, Bereitstellung des Substrats und Pflege deutlich einfacher als bei exotischen Gewächsen.
Hinweis: Nicht alle der hier aufgeführten Kletterpflanzen sind ursprünglich in unseren Breiten heimisch. Jedoch sind sie mittlerweile hierzulande so verbreitet und angepasst, dass wir sie in dieser Liste mit aufführen.
Blauregen (Wisteria)
Der Blauregen ist wärmeliebend. Er benötigt daher einen sonnigen und geschützten Standort auf der Südseite. Besonders dekorativ sind die langen, blauen Blütenrispen dieser Kletterpflanzen-Art.
- Substrat: nährstoffreich, locker und gut durchlässig
- Blüte: Mai und August
- Pflege: im Kübel und in den ersten Standjahren gießen und regelmäßig düngen, einmal jährlich verschneiden
- Größe: bis zu 30 Meter abhängig von Standort und Pflege
- Wachstum: mehr als einen Meter pro Jahr bei optimaler Pflege
- Winterhärte: gut winterhart
- Besonderheiten: Hülsen und Samen sind hochgiftig, zwei bis drei Samen reichen aus, um Vergiftungssymptome bei Kindern und Erwachsenen auszulösen
Tipp: Aufgrund des gefährlichen Giftgehalts sollte in Bereichen mit Haustieren und Kindern auf die Pflanze verzichtet werden.
Mehr zur Pflege des Blauregens:
Brombeeren (Rubus fruticosus agg.)
Bei der Brombeere handelt es sich um eine Kletterpflanzen-Art, die vergleichsweise anspruchslos ist. Sie benötigt nur wenig Pflege und bildet nährstoffreiche, schmackhafte Früchte. Allerdings weist sie auch Dornen auf und sollte daher nicht in stark frequentierte Bereiche gepflanzt werden.
- Substrat: lehmhaltig und nährstoffreich
- Blüte: beginnt etwa im Juni und kann bis August anhalten, Blütenfarbe ist weiß bis leicht rosa
- Pflege: Versorgung mit Nährstoffen, Gießen nur während Trockenperioden
- Größe: bis zu drei Meter hoch
- Wachstum: bei fehlender Rankhilfe breitet sich das Gewächs vor allem in der Breite aus und die Ranken liegen auf dem Boden
- Winterhärte: problemlos winterhart
Weitere Informationen rund um Brombeeren:
Efeu (Hedera helix)
Efeu verträgt Schatten, blüht jedoch besser an sonnigen bis halbsonnigen Standorten. Zudem erweist er sich als ausgesprochen widerstandsfähig und pflegeleicht. Er ist daher ideal für Anfänger bei der Kultur von Pflanzen und Menschen, die nur wenig Zeit für die Gewächse aufwenden können.
- Substrat: Kübelpflanzenerde, durchlässig, frisch, humos und nährstoffreich, außerdem einen pH-Wert zwischen sechs und acht
- Blüte: unauffällige Blüte im späten Sommer bis Herbst
- Pflege: pflegeleicht
- Größe: kann bis zu 20 Meter hoch werden
- Wachstum: bei passender Pflege wächst die Pflanze sehr schnell und kräftig
- Winterhärte: problemlos winterhart
- Besonderheit: ist giftig in allen Pflanzenteilen
Tipp: Efeu ist auch für die Kübelkultur und als Zimmerpflanze geeignet und kann problemlos verschnitten werden. Des Weiteren kann das Gewächs eine Lebensdauer von 450 Jahren erreichen und verholzt mit der Zeit.
Erfahren Sie mehr zur Pflege von Efeu:
Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba)
Die Gewöhnliche Waldrebe wächst vorrangig in und an Auwäldern. Sie ist normalerweise ein Bodenkriecher, kann jedoch durch Kletterhilfen in die Höhe gezogen werden und trägt besonders dekorative Blüten.
- Substrat: nährstoffreich, locker, kalkarm
- Blüte: weiße, fedrige Blüten von Juli bis September mit unangenehmem Geruch
- Pflege: Staunässe dringend vermeiden, regelmäßigen Verschnitt im Frühjahr durchführen
- Größe: ein bis zehn Meter
- Wachstum: neigt zum Wuchern und kann daher andere Pflanzen überwachsen
- Winterhärte: problemlos winterhart
- Besonderheit: benötigt eine Rankhilfe, wie beispielsweise einen Baum oder andere Gewächse
Weitere Informationen rund um die Clematis:
Heckenrose (Rosa canina)
Die Heckenrose oder auch Hundsrose besticht vor allem durch ihre Blüten und die farbenfrohen Früchte. Weiterhin ist sie genügsam und wunderbar für naturnahe Gärten geeignet.
- Substrat: tiefgründiger Lehmboden, warm, basenreich, frisch bis warm
- Blüte: weiße bis rosa Blüten zwischen Juni und Juli
- Pflege: bei einem sonnigen Standort und dem richtigen Substrat muss ein Wässern lediglich in Trockenphasen erfolgen und der gelegentliche Einsatz von Rosendünger reicht aus
- Größe: wird bis zu zwei Meter hoch
- Wachstum: kann sehr gut in die Breite gezogen werden
- Winterhärte: extrem winterhart
- Besonderheit: Pflanzen bilden nach der Blüte Hagebutten aus, die Vögel als Nahrung dienen. Außerdem kann Tee oder Marmelade hergestellt werden kann.
Hopfen (Humulus lupulus)
Hopfen wächst pro Saison zwischen sieben und neun Meter in die Höhe. Eine Rankhilfe ist dringend angeraten, da die Pflanze kaum verholzt und daher anfällig für Schäden durch Wind und Regen oder Hagel ist.
- Substrat: Blumenerde oder Kübelpflanzenerde
- Blüte: Juni bis September, Blüten wirken wie kleine grüne Zapfen
- Pflege: feucht halten aber Staunässe vermeiden, regelmäßig düngen
- Größe: sieben bis neun Meter
- Wachstum: sehr schnelles Wachstum
- Winterhärte: winterhart aber nicht wintergrün
Jungfernrebe (Parthenocissus inserta)
Die Jungfernrebe ist besser als Wilder Wein bekannt und in zahlreichen Varianten erhältlich. Dadurch ist eine gute Anpassung an den Standort möglich.
- Substrat: durchlässige, leicht feuchte und lehmige Gartenerde
- Blüte: Juli bis August, weißlich bis grünlich-gelb mit angenehmem Duft, wichtige Nahrungsquelle für zahlreiche Insekten
- Pflege: Staunässe dringend verhindern, regelmäßig düngen und verschneiden
- Größe: abhängig von der Art ein bis zu 40 Metern
- Wachstum: schnellwachsend
- Winterhärte: extrem winterhart
- Besonderheit: das Laub verfärbt sich fortlaufend und stellt daher einen wunderbaren Blattschmuck dar
Hinweis: Die Beeren des Wilden Weins sind giftig und sollten daher auf keinen Fall gegessen werden!
Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris)
Diese heimische Kletterpflanze zeigt sich besonders vielseitig. Die Kletterhortensie kann ohne Rankhilfe, Mauer oder Wand auch als kugeliger Strauch wachsen oder als Bodendecker im Garten dienen.
- Substrat: leicht sauer bis sauer, Rhododendron-Erde ist geeignet
- Blüte: Mai bis Juli, süßlicher Duft, große Blütenstände
- Pflege: halbschattiger Standort, regelmäßig gießen, düngen und verschneiden
- Größe: 15 Meter
- Wachstum: vergleichsweise schnell nach dem ersten Standjahr
- Winterhärte: mit entsprechendem Schutz winterhart
- Besonderheit: alle Pflanzenteile sind jedoch schwach giftig
Erfahren Sie mehr über Kletterhortensie:
Pfeifenwinde (Aristolochia macrophylla)
Diese Kletterpflanzen-Art ist eine pflegeleichte Pflanze, die sich auch im Kübel kultivieren lässt und beeindruckende Maße erreichen kann. Allerdings ist sie auch schnittverträglich und kann daher problemlos kontrolliert werden. Eine gesonderte Rankhilfe ist jedoch nicht unbedingt erforderlich. Sie hilft aber dabei, das Gewächs in Form zu halten.
- Substrat: leicht Humus, feucht, locker
- Blüte: zwischen Mai und Juni, Blüten sind gelbbraun
- Pflege: Boden feucht halten aber Staunässe vermeiden, bei Bedarf organischen Dünger verwenden
- Größe: bis zu sieben Meter hoch, mit Kletterhilfe auch zehn Meter möglich
- Wachstum: schnell und stark, Geschwindigkeit nimmt allerdings nach den ersten Jahren zu
- Winterhärte: absolut winterhart
Das Wald-Geißblatt ist eine anspruchslose Pflanze. Sie wächst in der Regel an den Rändern von Wäldern, kann jedoch auch in Garten oder Kübel gezogen werden.
- Substrat: leicht sauer, frisch, humusreich, kalkarm und mäßig nährstoffreich
- Blüte: mögliche Farben sind Rosa, Rot, Gelb und Weiß, es kann auch ein Farbwechsel stattfinden, Blütezeit von Mai bis Juni
- Pflege: Erde leicht feucht halten, jedoch Staunässe vermeiden
- Größe: bis zu acht Meter hoch
- Wachstum: eine Rankhilfe wird benötigt
- Winterhärte: problemlos winterhart
- Besonderheiten: Blüten und Früchte stellen eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten und Vögel dar.
Wein (Vitis vinifera)
Quelle: GT1976, 2018-05-13 (178) Vitis vinifera at (grape vine) Bichlhäusl in Frankenfels, Austria, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0
Wein oder Echter Wein benötigt einen sonnigen und warmen Standort. Dann erzielt die Pflanze einen hohen Ertrag. Zudem ist eine Rankhilfe erforderlich, denn der Wein verfügt nicht über Haftscheiben.
- Substrat: nährstoffreich, durchlässig und warm wie beispielsweise eine Mischung aus Blumenerde, Kies und Blähton
- Blüte: Mai bis Juni
- Pflege: in Trockenperioden gießen, regelmäßig düngen und verschneiden
- Größe: bis zu 20 Meter
- Wachstum: schnellwachsend
- Winterhärte: problemlos winterhart
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Weitere Kletterpflanzen
Häufig gestellte Fragen
Streben, Gitter, Draht und Schnur können als Rankhilfen für eine heimische Kletterpflanze zum Einsatz kommen. Worauf die Wahl fällt, ist von der Art der Pflanze, der eigenen Vorliebe und den Gegebenheiten vor Ort abhängig.
Wenn der Pflanze ein Gitter zur Verfügung gestellt wird, kann sie daran entlang ranken. Die Triebe gegebenenfalls an dem Gitter aus Holz oder Metall zu befestigen hilft dabei, die Sichtgrenze besonders dicht zu gestalten.
Das ist abhängig von der Art der jeweiligen Gewächse. Bei Efeu ist es beispielsweise problemlos möglich. Brombeeren gedeihen hingegen nicht.