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11 heimische Taubenarten mit Bild

Heimische Taubenarten

Weltweit sind über 300 Taubenarten bekannt. In Mitteleuropa beziehungsweise Deutschland beschränkt sich die Anzahl auf fünf plus eine inoffizielle Kategorie, die folgend beschrieben werden.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • 5 offizielle Taubenarten in Deutschland
  • Wildtauben: Hohltaube, Ringeltaube, Stadttaube, Türkentaube, Turteltaube
  • Stadttaube am häufigsten
  • dazu unzählige inoffizielle Taubenarten: Haus- beziehungsweise Ziertauben
  • spezielle Züchtungen

Wildtauben

Als Wildtauben werden solche bezeichnet, die entsprechend wild leben, in Freiheit brüten und aufwachsen. Manche Exemplare werden in Gefangenschaft gehalten. In der Regel ist ihre Lebenserwartung dort deutlich höher, denn das Risiko von Fressfeinden getötet oder auf andere Art und Weise verfrüht zu sterben, ist entsprechend geringer. Folgende fünf Wildtaubenarten sind in Deutschland beheimatet:

Hohltaube

Hohltaube (Columba oenas)
Hohltaube (Columba oenas)

Den Namen „Hohltaube“ erhielt diese in Deutschland beheimatete Taubenart aufgrund ihres bevorzugten Brutplatzes. Ihr Taubennest befindet sich in hohlen Baumstämmen, wo keine andere Taubenart brütet.

Sie hält sich überwiegend in „grünen“ Gebieten auf, wo sie Futter findet. Das können städtische Parkanlagen, baumreiche Gärten und Wälder sein. Aber auch in deutschen Küstenregionen sind sie zu sichten. 

Steckbrief:

Durchschnittliches Lebensalter8 bis 12 Jahre
Körpergröße28 bis 32 Zentimeter
Durchschnittliches Gewicht erwachsener Exemplare250 bis 340 Gramm
Farbenblau-grau; rosa schimmernde Brust; grünlich schillernde Halsfleck; zarte schwarze Flügelbinden; heller Schnabel
Stimme/Verständigungmonotones, leises „oo-uo“ oder „huuh“
Aktivitätszeitraumziehen im Winter Richtung West- und Südeuropa
Besonderheitenhäufig in Gruppen bis zu 20 Vögeln unterwegs; sehr scheu

Ringeltaube

Ringeltaube (Columba palumbus)
Ringeltaube (Columba palumbus)

Im Gegensatz zur am häufigsten vorkommenden Stadttaube zieht es die Ringeltaube hauptsächlich in die ländlichen Gebiete sowie in Wälder und auf Landflure. Sie weist einen vergleichsweise kleinen Kopf auf. Auch der Schwanz ist aufgrund seiner überdurchschnittlichen Länge ein deutliches Unterscheidungsmerkmal. 

Steckbrief:

Durchschnittliches Lebensalterbis zu 12 Jahre in freier Wildbahn; seltener bis 15 Jahre
Körpergröße38 bis 42 Zentimeter
Durchschnittliches Gewicht erwachsener Exemplare300 bis 620 Gramm
Farbengrau-blau; türkisfarbener und weißer Fleck am Hals; Flügeloberseite mit weißem Querstreifen; hellgelbe Iris
Stimme/Verständigungleicht dumpfes, rhythmisches „guh-guh-gugu-guh, guh-guh-gugu-guh“ mit Hauptbetonung auf erstem Laut
Aktivitätszeitraummeist ganzjährig; manche sind Zugvögel, die im Winter in wärmere Gebiete ziehen
Besonderheitengroße Flügelspannweite von bis zu 72 Zentimetern; lautes Fluggeräusch; maximal kleine Gruppenansammlung; Männchen größer und schwerer als Weibchen; Jungvögel ohne weißen Fleck

Stadttaube

Stadttaube (Columba livia forma domestica)
Stadttauben (Columba livia domestica)

Hinweis: Stadttauben können schnell mit Hohltauben verwechselt werden. Die weißen Flügelunterseiten und der dunkle Schnabel lassen sie jedoch gut unterscheiden.

In Deutschland leben geschätzt aktuell etwa fünf Millionen Stadttauben. Dahinter verbirgt sich keine eigene Art im eigentlichen Sinne, sondern eine aus der Felsentaube gezüchtete, verwilderte Haus- und Brieftauben. Bekannt sind sie auch unter dem Namen Straßentaube. Ihre Namen verdanken sie ihren überwiegenden Aufenthaltsorten in Städten und auf Straßen, die durch dicht besiedelte Gebiete führen. Aber auch in Dörfern finden sie häufig einen geeigneten Lebensraum, der hauptsächlich von Futterquellen abhängt.

Steckbrief:

Durchschnittliches Lebensalter2 bis 3 Jahre; selten älter
Körpergröße29 bis 35 Zentimeter
Durchschnittliches Gewicht erwachsener Exemplarebis zu 320 Gramm
Farbenmeist einheitlich dunkelgrau oder weiß-grau gemustert; manche grau, rosa-grün schillernden Hals; rot-braune Augen
Stimme/Verständigunggurrendes „Kuh-ruh-kuh-kuh-kuh“ oder „Kur-ruuh-kuuh, kur-ruuh-kuuh“
Aktivitätszeitraumganzjährig
Besonderheitenlebenslange Partnerschaften; keine scheuen Vögel; häufig umfangreiche Gruppenansammlungen

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Türkentaube

Türkentaube (Streptopedlia decaocto)
Türkentaube (Streptopelia decaocto)

Aus sehr trockenen Gegenden wie Halbwüsten und der Trockensavanne stammen die Türkentaube, die sich mittlerweile auch in Deutschland angesiedelt haben, ursprünglich. Bis vor ein paar Jahren noch als eine sich sehr stark ausbreitende Taubenart bekannt, nimmt der Bestand nun zunehmend rasant ab. Zu den bedrohten Vogel-/Taubenarten zählt die Türkentaube mit einer Anzahl von Brutpaaren zwischen 100.000 und 187.000 bisher aber nicht. Ihr bevorzugter Aufenthaltsort liegt in besiedelten Städten, wo sie in lichten Bäumen sitzen und brüten.

Steckbrief:

Durchschnittliches Lebensalter9 Jahre; selten älter
Körpergröße31 bis 33 Zentimeter
Durchschnittliches Gewicht erwachsener Exemplare150 bis 200 Gramm
Farbenbeige-grau; Oberseite meist mittelbraun während Brustbereich rötlich wirkt; schwarzer Nackenring; dunkle untere Schwanzdecke mit weißer Schwanzenden-Begrenzung
Stimme/Verständigungkurzes „guh-guh guk“ oder „huh-huuhu“
Aktivitätszeitraumbei milden Wintertemperaturen ganzjährig
Besonderheitenneigen zu saisonalen Partnerschaften; Flügelspannweite zwischen 47 und 55 Zentimeter

Hinweis: Die Türkentaube zählt als einzige Taubenart zu den frühreifen Exemplaren. In einem Alter von drei bis vier Monaten können sie bereits befruchtungsfähig sein. 

Turteltaube

Turteltaube (Streptopelia turtur)
Turteltaube (Streptopelia turtur)

Die Turteltauben zählen zu den Taubenarten, die als unentschlossen bezüglich ihres idealen Brutplatzes gelten. Kommen sie im April oder Mai von ihrer Überwinterung in südlichen Sahara-Gegenden zurück, fliegen sie noch einige Zeit umher und genießen Gegenden außerhalb von bevorzugten Brutplätzen. Es kann Wochen dauern, bis sich die kleinste hier lebende Taubenart auf die gezielte Suche nach einem Platz zum Brüten machen, den sie meist in einem Gebüsch finden.

Steckbrief:

Durchschnittliches Lebensalterzwischen 8 bis 12 Jahre in Freiheit; bis zu 25 Jahre in Gefangenschaft
Körpergröße26 bis 28 Zentimeter
Durchschnittliches Gewicht erwachsener Exemplare85 bis 170 Gramm
Farbenhauptsächlich grau-braun; oberer Kopf und äußere Flügeldecken blau-grau; Rückenpartie und innere Flügeldecke rost-braun, mittig schwarze Federzeichnungen; schwarz-weiß gestreifte Flecken je Halsseite; Kehlen- und Brustbereich leicht rötlich; rote Augenumrandung; Auge leuchtend rot-orange bis orange; schwarzer Schnabel
Stimme/Verständigungeintöniges, schnurrendes, tiefes „turrrr-turrrr-turrrr“
Aktivitätszeitraumziehen zwischen Ende Juli und Oktober ab
BesonderheitenFlügelspannweite von 45 bis 50 Zentimeter; schlanke, spitz zulaufende Flügel für hohe Fluggeschwindigkeiten; graziler, rundlicher Körperbau

Wussten Sie, dass die Turteltaube als Symbol der Liebe und des Glücks gilt? Allerdings werden auf Hochzeiten als romantisches Ritual weiße Brieftauben eingesetzt.

Felsentauben und Haustauben

Die Haustauben (Columba livia f. domestica) stammen von den Felsentauben (Columba livia) ab und stellen in Deutschland zusätzlich zu Wildtauben eine eigene Art dar. Gezüchtet wurden Haustauben erstmals im Orient. Zu den ältesten Exemplaren gehört die Brieftaube, die ihren Namen der Fähigkeit verdankt, direkte Ziele anzufliegen und anschließend wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren.

Im Folgenden sind die beliebtesten und am häufigsten vorkommenden Haus-/Rassetauben-Arten kurz beschrieben.

Altdeutsches Mövchen

Altdeutsches Mövchen
Quelle: Uikitireza, Pigeon Cravaté allemand ancien noir, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit Seemöven erhielt diese Haustauben-Art den verkürzten Namensteil „Mövchen“. Die altdeutsche Version bildet die Basis für weitere Mövchen-Tauben. Sie gibt es seit über 300 Jahren, wurde aber erst 1956 als Rassetaube anerkannt.

Alter8 bis 12 Jahre
Größebis zu 40 Zentimeter
Gewicht erwachsener Tierezwischen 180 und 230 Gramm
Farbeweiß mit braunen, grauen oder schwarzen Flügeln
Flügelspannweitezwischen 80 und 90 Zentimeter
Besonderheiten„Hahnenkamm“ auf dem Kopf/Hinterkopf

Brieftaube

Brieftauben

Die Brieftauben sind Schwarmvögel, die über einen außergewöhnlich guten Orientierungssinn verfügen. Mit dem richtigen Training sind sie in der Lage, mehrere Hundert Kilometer in einem Stück zurückzulegen. Fluggeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometer pro Stunde sind keine Seltenheit.

Alterzwischen 10 und 15 Jahren
Größezwischen 30 und 35 Zentimetern
Gewicht erwachsener Tierezwischen 280 und 340 Zentimetern
Farbezahlreiche Farben von uni bis mehrfarbig
Flügelspannweiteca. 70 Zentimeter
Besonderheitenan zwei Ringen an Füßen erkennbar: rechts farbiger Verbandsring mit schwarzen Ziffern, links elektronischen Ring mit Telefonnummer des Züchters

Brünner Kröpfer

Brünner Kröpfer
Quelle: Jiel Beaumadier (http://jiel.b.free.fr), Jielbeaumadier pigeon boulant bruenner agr paris 2013, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Mit einem sehr auffälligen Aussehen zeigen sich die Brünner Kröpfer. Diese Taubenart ist meist nur bei erfahrenden Züchtern zu finden, weil sie hohe Ansprüche an die Haltung und Pflege stellen.

Alterzwischen 8 und 11 Jahren
Größebis zu 40 Zentimeter
Gewicht erwachsener Tierebis zu 250 Gramm
Farbezahlreiche Farben von ein- und mehrfarbig, über getigert und geherzte bis zu Schimmel-Farbschlägen und rein weißen
Flügelspannweitezwischen 80 und 100 Zentimeter
Besonderheitenursprünglich aus Tschechien; Kropftaube; feines, elegantes Exterieur; temperamentvoll, lebhaft; kugelförmiges Blaswerk (Kropf)

Eistaube/Forellentaube

Eistaube
Quelle: Graham Manning, Ice Pigeon, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Die Eistaube ist eine der ältesten Rassetauben-Art Deutschlands. Sie sind sehr guter Flieger und versorgen ihren Nachwuchs vollständig allein.

Alterzwischen 8 und 11 Jahren
Größebis zu 45 Zentimeter
Gewicht erwachsener Tierebis zu 700 Gramm
Farbeeisblaue Grundfarbe; gräuliches Untergefieder; dunkle Flügel- und Schwanzzeichnungen
Flügelspannweitebis zu 120 cm
Besonderheitenzählt (indirekt) zu den deutschen Farbtauben; scheues Wesen

Farbentaube

Farbentaube - Sächsischer Weißschwanz
Sächsischer Weißschwanz
Quelle: Mku841, Saksoński białogon 2, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Die Farbentauben sind eine Taubenrasse, die zahlreiche besonders-farbige Exemplare umfasst. Unterteilt sind sie in Süddeutsche, Fränkische, Thüringer, Sächsische und Schlesische Farbentauben. Auch tschechische und slowakische Arten werden mittlerweile in Deutschland gezüchtet. Eine eigene Art stellt die Farbentaube „Eistaube“ dar.

Alterzwischen 7 und 17 Jahren
Größebis zu 40 Zentimeter
Gewicht erwachsener Tierezwischen 750 und 950 Gramm
Farbeweiß, weiß-grau, weiß-braun, schwarz-rötlich, schwarz-grau, schwarz-braun; meist mit farblichen Farbzeichnungen
Flügelspannweitemeist um die 100 Zentimeter
Besonderheitenglattköpfig, Hauben oder Kappen auf Köpfen; kompakter, kräftiger Körperbau

Pfautaube/Garten-Pfautaube

Garten-Pfautaube

Als eine der einzigen Haustauben-Art fallen Pfautauben nicht unter die Ausstellungstiere. Sie stammt ursprünglich aus England, wo sie bis heute ihr Hauptzüchtungsgebiet besitzt. In ganz Mitteleuropa und vor allem in Deutschland findet sie so großen Gefallen, dass sie mittlerweile auch hier eine neue Heimat gefunden hat.

Alterzwischen 10 und 15 Jahren
Größebis zu 25 Zentimeter
Gewicht erwachsener Tierezwischen 450 und 570 Gramm
Farbeweiß, reinweiß, silber-weiß; glänzend oder matt
Flügelspannweitebis zu 150 Zentimeter
Besonderheitengefächerter, trichterförmiger Schwanz, den sie wie ein Pfau aufspannen kann

Häufige gestellte Fragen

Gibt es Arten, die aus Kreuzungen von Wildtauben entstehen?

Ja und nein. In der Regel handelt es sich bei Kreuzungen ausschließlich um die Stadttaube, die sich mit verwilderten Haustauben kreuzen kann – beziehungsweise um zwei verwilderte Haustauben verschiedener Arten, aus denen die klassische Stadttaube entsteht. Dass sich beispielsweise eine Turteltaube mit einer Hohltaube kreuzt, passiert eher selten bis gar nicht.

Kann man die Wildtauben-Arten fangen und als Haustiere halten?

Das hängt von der städtischen Regelung und der Art ab. Das Fangen von Wildtieren und damit auch von Wildtauben ist per Gesetz nach Paragraph 4, Absatz 1, Nummer 1 der Bundesartenschutzverfassung prinzipiell verboten. Lediglich in Ausnahmefällen und bei Wildtauben, die das Jagdrecht einschließt, kann eine Erlaubnis vorliegen oder erteilt werden. Fallen dürfen nicht aufgestellt werden.

Wo gibt es die meisten Taubenarten?

Von derzeit knapp über 300 Taubenarten sind über 200 zwischen Südasien und Australien beheimatet. Lediglich 29 Taubenarten gibt es bis jetzt in der Paläarktis. Fünf davon fallen auf Mitteleuropa und Deutschland.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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