Herkunftsland: Ursprung der Kiwi | Wo werden Kiwifrüchte angebaut?
Wahlweise grün oder Gold, süß-säuerlich und reich an Vitaminen und Spurenelementen, nicht umsonst gehört die Kiwi hierzulande zu den beliebtesten importierten Obstsorten. In deutschen Supermärkten ist sie das ganze Jahr über erhältlich. Fragt sich nur, welches Land die leckere Frucht hervorgebracht hat und woher deutsche Obsthändler die Kiwifrüchte heute beziehen.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung
Ihren Ursprung hat die Kiwifrucht in China, genauer nahe des Jangtse- Flusses. Die Gegenden Changjiang und Sichuan gelten als die Hauptanbaugebiete. In ihrem Herkunftsland wird das Obst als „Yang Tao“ bezeichnet, was so viel wie „Makakenpfirsich“ bedeutet. Unter dem Namen der chinesischen Stachelbeere ist sie allerdings weltweit bekannt.
Dass aus der chinesischen Stachelbeere bald die Kiwi wurde, bezweckten die Neuseeländer. Nachdem die Frucht auf dem Inselstaat bekannt wurde, benannten die Einwohner das Obst nach dem gleichnamigen Vogel, ihrem Nationalsymbol. Wahrscheinlich ist die Umbenennung darauf zurück zu führen, dass zu jener Zeit die australischen Ausfuhrzölle für Beerenobst so hoch waren, dass sich die gewitzten Händler kurzerhand eine neue Bezeichnung ausdachten.
Habitus
Actinidia deliciosa ist der lateinische Name der Kiwifrucht. Sie wächst an einem Strauch, dem Kultur- Strahlengriffel, wobei es sich um eine Schlingpflanze handelt. Nur einige Länder eignen sich für den Anbau, da die Kiwipflanze hohe Ansprüche an ihren Standort stellt. Für ein optimales Wachstum benötigt der Strauch
- warme Sommer
- nährstoffreiche Böden
- milde Winter
- keine Spätfröste
- eine hohe Niederschlagsrate
- viel Sonne
Bei der Kiwifrucht selbst handelt es sich um eine ovale Beere mit einer Länge von etwa acht Zentimeter und einer Breite von rund fünf Zentimeter. Die Schale ist braun und pelzig, das Fruchtfleisch besitzt eine sattgrüne Farbe mit weißem Zentrum, um das winzige schwarze Samen angelagert sind. Neben der grünen Sorte existieren auch goldene Kiwifrüchte, welche sich durch einen sehr süßen Geschmack auszeichnen.
Hinweis: Kiwis zählen zu den sogenannten klimakterischen Obstsorten, da sie unreif geerntet werden und erst auf dem Transportweg ihren süßen Geschmack entwickeln.
Anbauländer
Eine Reise um die Welt
Zwar wächst die chinesische Stachelbeere in Asien, gezüchtet wird sie dort aber weniger. Mittlerweile hat sich Neuseeland als der größte Exporteur weltweit herauskristallisiert. Die Lehrerin Isabel Fraser brachte Kiwisamen von einer Expedition nach Fernost in ihr Herkunftsland Neuseeland. Dort begann ein Züchter, das Obst großflächig anzubauen, was ihm aufgrund der idealen klimatischen Bedingungen ausgezeichnet gelang. Noch heute gilt die Insel Bay of Plenty im Norden Neuseelands als Hauptanbaugebiet des Landes.
Wenig später gelangte die Frucht nach England, von wo aus sie bald Bekanntheit auf der ganzen Welt erlangte. Doch auch in einigen Staaten Europas findet der Strauch passende klimatische Voraussetzung für die Kultivierung.
- China, Ursprungsland der Kiwi, jährliche Produktion gleicht dem restlichen Ertrag aller weiteren Anbau Nationen
- Italien, wichtigster Exporteur in Europa, zweitgrößter Exporteur weltweit
- Neuseeland, gab der Kiwi ihren Namen
- Iran, zeichnet sich durch die hohe Qualität der Kiwis aus
- Griechenland
- Chile
- Frankreich
- Türkei, kultiviert Kiwis erst seit Kurzem, besitzt jedoch optimale Bodenverhältnisse
Woher stammt deutsche Ware?
Kiwis sind in Deutschland das ganze Jahr über erhältlich. Dass China der Hauptlieferant des deutschen Obstsortiments sei, liegt zwar nahe, ist aber ein Trugschluss. Erstaunlicherweise bezieht Deutschland das Obst noch nicht einmal anteilig aus Fernost. Vornehmlich stammen die hier verkauften Früchte aus Italien, seltener aus Chile und Neuseeland. Auch Frankreich und Spanien beliefern den deutschen Markt. Angesichts der kürzeren Transportwege ist dies sicherlich umweltschonender. Dennoch beginnt die Ernte dort erst im September, sodass Kiwis im Winter weitere Wege von Übersee zurücklegen müssen.
Tipp: Wer keine Importware beziehen möchte, auch kann seine eigenen Kiwifrüchte im Garten kultivieren. Voraussetzungen sind natürlich viel Sonne und ein nährstoffreicher Boden. Ein nach Süden ausgerichtetes Beet ist dabei optimal. Jedoch muss die Pflanze im Winter ins warme geholt werden, wo sie geschützt überwintern kann. Es sei denn, man entscheidet sich für eine frostresistente Züchtung, welche an der glatten Schale erkennbar ist. Diese Sorten sind zumeist pflegeleichter und anspruchsloser. Zu beachten gilt beim Eigenanbau überdies, dass lediglich die weiblichen Kiwipflanzen Früchte tragen. Zudem benötigt der Gärtner viel Geduld: eine Kiwi trägt erst nach etwa fünf Jahren Früchte, die sich für eine Ernte lohnen.