Ist Hibiskus winterhart? | Infos für Garten- und Kübelpflanzen
Schon alleine durch seinen Namen versprüht er einen Hauch von tropischer Exotic – der Hibiskus. Mit einer intensiven Farbenpracht und üppigen Blüten bereichert er daher zahlreiche Gärten um eben diese exotische Note. Aber Achtung, wie bei vielen anderen tropischen Gewächsen auch, stellt sich beim Hibiskus die Frage, ob er für unsere Breitengrade ausreichend winterhart ist. Die Antwort darauf, sowie viele weitere Infos rund um Hibiskuspflanzen im Winter finden Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Ist Hibiskus winterhart?
Ob der Eibisch, so der deutsche Name der exotischen Pflanze, den Winter übersteht, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Die Sorte
- Der Standort
- Die „Pflege“
Winterharte Hibiskus Sorten
Die Familie der Hibiskuspflanzen besteht aus über einhundert Arten, die sich neben der Optik auch in ihrer Winterhärte deutlich unterscheiden können. Einige Arten überleben auf Dauer tatsächlich nur tropische oder zumindest subtropische Klimabedingungen. Andere Hibiskus Arten dagegen sind bedingt winterhart und überdauern typische europäische Winter nur mit guter Vorsorge. Zuletzt bleiben nur einige wenige verbreitete Sorten, die man mit Fug und Recht als tatsächlich winterhart bezeichnen kann:
- Garten-Eibisch (bot. Hibiscus Syiacus), gilt als frostfest bis ca. -20 °C
Beliebte Sorten:- Hamabo
- Russian Violet
- Pink Giant
- Blue Chiffon
- Sumpf-Eibisch (bot. Hibiscus Moscheutus)
- Mandeleibisch (bot. Hibiscus Mutabilis), winterhart bis ungefähr -15 °C
- Stundenblume (bot. Hibiscus Trionum)
- Stauden-Hibiskus, siehe separater Abschnitt
Neben diesen nahezu überall erhältlichen Hibiskusarten finden sich dabei auch zahlreiche weitere Sorten, die im Einzelfall zur Kultivierung angeboten werden. Hier lohnen ein genauer Blick und gegebenenfalls eine Rücksprache mit dem Verkäufer, um Aufschluss über die Winterhärte der spezifischen Art zu erlangen.
Standort
Gerade bei nur bedingt winterharten Hibiskus Sorten sollte man dem Standort eine besondere Aufmerksamkeit schenken. Denn leicht kann ein geschützter Standort den Hibiskus den Winter überdauern lassen, während dieselbe Pflanze ungeschützt ein Opfer des tiefen Frosts wird. Diese Aspekte bei der Standortwahl helfen, die Winterhärte zu verbessern:
- Windschutz durch Pflanzung an Mauern oder Gebäuden, sowie auf windabgewandten Seiten
- Sonniger Standort für bessere Wärmeausbeute im Winter
- Nähe zu Wärmeabstrahlenden Gebäuden, wie Wohnhäusern
- Schutz durch abschirmende Bepflanzung, zum Beispiel durch benachbarte Sträucher und Stauden
Sonstige Maßnahmen
Neben der Wahl eines förderlichen Standortes lassen sich natürlich noch weitere Maßnahmen ergreifen, um nur bedingt frostresistente Hibiskussorten vor winterlicher Kälte zu schützen:
- Abdecken des Wurzelwerks mit Reisig oder Kokosmatten als Kälteschutz
- Oberirdische Pflanzenteile mit Kokosmatte, Noppenfolie oder ähnlichen, Kälte abschirmenden Elementen einpacken
- Boden über Wurzelballen abdecken zum Schutz vor übermäßiger Feuchte
- Nur noch mäßig bis gar nicht mehr gießen, um Schäden am Wurzelwerk durch auffrierendes Wasser zu verhindern
Tipp: Selbst wenn der Hibiskus neben anderen Gartenpflanzen ganzjährig das Beet bereichern soll, kann die Haltung im Topf sinnvoll sein. Denn Kübelpflanzen lassen sich bei tiefen Temperaturen leicht an einen geschützteren Standort verlagern. So lassen sich beispielsweise auch nur bedingt winterfeste Eibische als Schmuck des eigenen Gartens mehrjährig ziehen und jedes Jahr aufs Neue zur Blüte bringen.
Kübelpflanzen überwintern
Während ein nicht winterharter Hibiskus im Pflanzbeet nichts verloren hat, kann er dagegen im Pflanztopf wunderbar die warmen Monate im Freien verbringen. Damit die Pflanzen auch die kritische Winterzeit unbeschadet überstehen, sollten sie mit in die Nähe der Frostgrenze sinkenden Temperaturen in ihr Winterquartier umziehen:
- Heller, nicht direkt besonnter Standort
- Temperaturen um 15 °C bis 18 °C
- Boden feucht halten, dabei Staunässe vermeiden
- Mäßige Nährstoffversorgung aufrechterhalten, da im Winterquartier Photosynthese lediglich reduziert abläuft, aber nicht eingestellt wird
Wichtig: Nach erfolgreicher Überwinterung sollten Kübelpflanzen nicht zu lange im Winterquartier belassen werden. Ansonsten besteht die Gefahr eines zu frühen und intensiven Austriebs. In der Folge könnten vorzeitig gebildete junge Triebe nach dem Umzug ins Freiland unter der dann ungeschützten Umgebung leiden.
Winterschutz in der Aufzucht
Grundsätzlich unterscheiden sich die Schutzmaßnahmen für nur mäßig winterharte Pflanzen nicht zwischen ausgewachsenen Pflanzen und Schösslingen. Lediglich die Anfälligkeit für besonders niedrige Temperaturen ist bei Jungpflanzen deutlich höher, als bei ihren bereits vollständig entwickelten Artgenossen. Daher sollten Hobbygärtner Jungpflanzen im ersten Winter besonders viel Aufmerksamkeit schenken, so dass sie sich im Folgejahr weiterentwickeln und ihre vollständige Frostresistenz aufbauen können.
Sonderfall Stauden-Hibiskus
Eine gewisse Sonderstellung nimmt der so genannte Stauden-Hibiskus ein. Im Gegensatz zu den meisten anderen Arten handelt es sich bei ihm um eine krautige Pflanze, die über den Winter alle oberirdischen Bestandteile abwirft und erst im Frühjahr neu austreibt. In der Folge kann dieser Hibiskus Temperaturen bis unter -30 °C problemlos verkraften und gilt somit als extrem winterhart. Besondere Schutzmaßnahmen sind dabei nicht erforderlich. Lediglich bei besonders exponierten Lagen und extremen Frösten kann eine Abdeckung des Wurzelballens mit Reisig oder Stroh sinnvoll sein. Ansonsten reicht es aus, die im Winter abgestorbenen Stängel abzuschneiden und zu entfernen, um den Neutrieb im Frühjahr zu begünstigen.