Hochbeet im Winter: 5 Ideen zur Nutzung
Ob Garten, Terrasse oder Balkon – ein Hochbeet bietet echte Mehrwerte. Allerdings liegt auch das aufgeständerte Pflanzbeet im Winter oft brach. Wir zeigen Ihnen einige lohnenswerte Alternativen für die Nutzung Ihres Hochbeets im Winter.
Auf den Punkt gebracht
- mit den richtigen Pflanzen und Maßnahmen lässt sich auch im Winter ein Ertrag im Hochbeet erzielen
- ein Folientunnel hilft, die Wachstumsbedingungen zu verbessern
- an Stelle von Ernteerträgen hilft Gründüngung im Winter, den ausgelaugten Boden auf die nächste Saison vorzubereiten
Inhaltsverzeichnis
Wintergemüse
Warum sollten Sie Ihre Hochbeete nicht auch im Winter nutzen, um Erträge zu erwirtschaften? Besonders einfach geht das mit Pflanzen, die auch im Freiland im Herbst und Winter gedeihen. Wunderbar geeignet sind hierfür beispielsweise:
- alle heimischen Kohlsorten, wie z.B. Rosenkohl, Chinakohl, Grünkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Blumenkohl etc.
- Feldsalat
- Rucola
- Endiviensalat
- Spinat
- Petersilie
Schutzmaßnahmen
Obwohl diese Gewächse niedrige Temperaturen und mitunter sogar Frost verkraften, darf das Erdreich nicht vollständig durchfrieren. Andernfalls drohen irreparable Schäden an den Wurzeln, was unweigerlich zum Tod der Pflanzen führt. Da ein Hochbeet durch die allseitige Exposition gegen Wind und Wetter und vor allem Kälte im Winter hier besonders stark betroffen ist, sollten Sie bei absehbaren Frösten entsprechende Schutzmaßnahmen vornehmen. Packen Sie das Beet für eine ungestörte Nutzung daher mit folgenden Materialien als Isolation und Frostschutz ein:
- Wellpappe (Achtung: Feuchteschutz durch Folie etc. nötig)
- Reisig
- Noppenfolie
- Bastmatten
Tipp:
Stellen Sie die Isolation umlaufend gegen das Hochbeet und fixieren Sie die Materialien mit einem oder auch mehreren waagerecht umgelegten Spanngurten.
Sommer- und Herbstgewächse
Selbstverständlich können Sie auch die ohnehin aus der Hauptpflanzperiode vom Frühjahr bis in den Herbst hinein kultivierten Pflanzen bis in den Winter hinein erhalten. Für diese Form der Nutzung ist zum einen der bereits beschriebene Schutz des Erdreichs im Hochbeet wichtig, da die Wurzeln von Sommergewächsen besonders empfindlich auf kalte Temperaturen und Frost reagieren. Darüber hinaus sollten Sie aber auch von oben für einen wirksamen Schutz sorgen, um Erfrierungen an Blättern und Stielen zu verhindern. Hierzu eignet sich ein Folientunnel im Kleinformat. Diesen können Sie recht einfach selbst aus haushaltsüblichen Gegenständen erstellen:
- kräftigen Draht zuschneiden und halbkreisförmig biegen
- Bögen jeweils am Beetrand vor der Begrenzung in die Erde stecken
- Abstände der Bögen rund 15 bis 20 Zentimeter
- transparente Folie, z.B. Gartenplane oder reißfeste Abdeckplane aus dem Malerbedarf straff über Drahtbögen ziehen
- Folie an den Rändern mit Erde oder Steinen beschweren
Hinweis:
Achten Sie auf geschlossene Stöße der Folie. Gerade Wind und Zugluft führt schnell zur Auskühlung von Luft, Boden und natürlich auch Pflanzen!
Vorsäen für unempfindliche Setzlinge
An Stelle der aus dem Sommer bekannten Aussaat direkt ins Hochbeet können Sie eher empfindliche Pflanzen im Haus vorziehen. Durch das Vorsäen in geschützter Umgebung haben die Keimlinge die Chance, eine gewisse Widerstandsfähigkeit zu entwickeln und sich gegen die kälteren Winterbedingungen zu behaupten. Gehen Sie dabei analog zur Vorzucht im Frühjahr vor und geben Sie den Gewächsen ausreichend Zeit, Größe zu entwickeln und Kraft zu tanken.
Gründüngung
Das geringe Erdvolumen innerhalb des Hochbeets führt dazu, dass die sommerliche Nutzung den Boden rasch auslaugt und seiner Nährstoffe beraubt. Nutzen Sie daher Herbst- und Winterzeit, um dem Boden seine positiven Eigenschaften zurückzugeben. An Stelle von Kunstdünger bietet Gründüngung eine gute Möglichkeit, eine ansprechende Optik mit dem erwünschten Effekt zu verbinden. Neben der Nährstoffzufuhr haben diese Zwischenkulturen aber noch weitere vorteilhafte Eigenschaften:
- Lockerung des Bodens durch Wurzelaktivität
- Speicherung von Wasser
- Bildung von Humus durch Zuführung von Biomasse
- Natürliche Stickstoffzufuhr
Gut geeignete und zugleich dekorative Pflanzen sind:
- Phacelia
- Buchweizen
- Inkarnatklee
- Tagetes
- Violen
- Lupinen
Säen sie die Pflanzen im Herbst nach dem Entfernen der Sommerbepflanzung aus. Nach dem Verblühen und gegebenenfalls auch Absterben der als Gründüngung genutzten Pflanzen, schneiden Sie diese klein und arbeiten Sie sie als Biomasse in die obere Bodenschicht ein. Bis ins Frühjahr sollten sich die Bestandteile weitgehend zersetzt und den vorteilhaften Humus gebildet haben.
Tipp:
Auch für Gründüngung eignet sich ein Folientunnel, um Wachstum und Humusbildung zu fördern!
Winterfest machen
Wollen Sie auf die Pflege einer winterlichen Bepflanzung verzichten, können Sie Ihr Hochbeet mit einfachen Mitteln winterfest machen. Decken Sie es mit einer wasserdichten und lichtundurchlässigen Folie ab. Durch die Wasserdichtheit verhindern Sie, dass Nährstoffe durch Niederschläge aus dem Boden geschwemmt werden. Ohne Licht entwickeln sich dagegen Unkräuter und andere unerwünschte Gewächse nur spärlich und kümmern meist vor sich hin.
Achtung:
Vermeiden Sie in diesem Fall das Anbringen eines Frostschutzes! Ein ungenutztes Hochbeet darf im Winter durchfrieren, so dass Unkräuter ebenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit absterben.
Dekoration
Zuletzt können Sie den Aufbau des Hochbeets in Verbindung mit dem Winterfestmachen auch völlig anders nutzen. Ergänzen Sie die Folienabdeckung um eine Bretterlage und erhalten Sie eine wunderbare Basis für eine beliebige winterliche oder auch saisonal weihnachtliche Dekoration. Pflegeleicht und ansehnlich bieten sich beispielsweise diese wetterfesten Dekorationsartikel für die Verschönerung des Hochbeets an:
- Gestecke
- Deko-Objekte aus Ton, Stein oder Holz
- Windlichter
- Pflanztöpfe mit winterfesten Stauden oder Gehölzen
Häufig gestellte Fragen
Nein. Der übliche Aufbau sieht in aller Regel ohnehin ganz unten Maschendraht oder andere Gitter vor, um Schädlinge am Einzug zu hindern. Dieser Schutz reicht auch im Winter aus, um Mäuse, Ratten und Siebenschläfer wirkungsvoll fern zu halten.
Das hängt ganz klar von verschiedenen Faktoren, wie Witterung, Exponiertheit des Standorts und vor allem von Ihren Schutzmaßnahmen ab. Es ist unrealistisch, Sommerfrüchte durch den ganzen Winter hindurch zu ernten. Mit etwas Aufwand können Sie die Anbauzeit aber problemlos bis November oder auch Dezember ausdehnen.
Ein häufiger Grund könnte fehlendes Licht sein. In der dunklen Jahreszeit reicht die Sonnenstrahlung für einige Pflanzen kaum aus. Vor allem wind- und wettergeschützte Lagen werden oft nur mäßig besonnt und machen bei der Belichtung Probleme.