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Holunder pflanzen: Pflanzzeit, Standort & Begleitpflanzen

Holunder pflanzen

Der Holunder entwickelt sich von einem Wildgehölz zu einem beliebten Obststrauch für Gärten. Er stellt nur geringe Ansprüche und es findet sich meist überall ein passender Standort für einen Baum. So pflanzen Sie Holunder richtig.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Holunder bevorzugt im Frühjahr oder Herbst pflanzen
  • an windgeschützten sonnigen bis halbschattigen Standort
  • bevorzugt feuchte und nährstoffreiche Böden
  • Kombination in einer Wildfruchthecke etwa mit Kornelkirsche oder Wildrose möglich
  • Frühlingsblumen wie Buschwindröschen oder Narzissen geeignete Begleitpflanzen

Pflanzzeit

Theoretisch können Sie den Holunder ganzjährig pflanzen, solange der Boden nicht gefroren ist. Pflanzen brauchen im Schnitt bis zu zwei Wochen, bis sie sich im Boden verwurzelt haben. In dieser Zeit sind sie ausgesprochen empfindlich, was Frost oder Trockenheit anbelangt. Daher sollten Sie den Holunder, wenn möglich immer zum optimalen Pflanzzeitpunkt pflanzen.

So sieht dieser aus:

  • Herbst (September oder Oktober)
  • Frühjahr (März oder April)
Geschnittener Holunder

Tipp: Sie sollten Holunder regelmäßig schneiden und so in Form halten. Pflanzen Sie ihn bereits im Frühjahr, können Sie den Formschnitt am noch unbelaubten Gehölz einfacher durchführen.

Standort

Holunder ist eine typische Randpflanze bei Wäldern oder Gebüschen. Er mag sonnige bis halbschattige Standorte. Er wächst zwar auch an schattigen Stellen, dort bildet er jedoch meist kaum bis keine Blüten aus.

Ideal ist auch ein Platz, der wenig Angriffsfläche für Wind bietet. Besonders wenn Sie den Holunder zu einem Baum erziehen, sollten Sie dies berücksichtigen, da die Äste nicht sehr tragfähig sind und bei einem starken Sturm brechen können.

Holunder in der Sonne
Um Blüten und Früchte ausbilden zu können, benötigt der Holunder reichlich Sonne.

Mehr über Holunderbeeren

Boden

Beim Boden stellt der Holunder keine großen Ansprüche. Er wächst in nahezu allen Böden, lediglich wenn die Nährstoffe fehlen, entwickelt er sich etwas langsamer. Holunder bevorzugt

  • durchlässige
  • feuchte
  • leicht kalkhaltige
  • humose
  • nährstoffreiche

Böden.

Der Holunder ist ein Flachwurzler, weshalb der Boden Wasser gut speichern sollte. Allerdings darf sich keine Staunässe bilden. Das übersteht der Holunder nur kurzzeitig. Bei anhaltender Feuchtigkeit können die Wurzeln Schaden nehmen und die Pflanze stirbt ab.

Holunder pflanzen

Damit der Holunder einen guten Start hat, sollten Sie den Boden gut vorbereiten. Dadurch kommt die Pflanze problemlos mehrere Jahre ohne weitere Bodenpflege aus.

Bevor Sie den Holunder pflanzen, sollten Sie die Triebe etwas einkürzen. Beim Pflanzen werden meist Wurzeln beschädigt und der Holunder benötigt in erster Linie seine Energie, um sich im Boden zu verwurzeln. Durch das Einkürzen der Triebe hat der Holunder mehr Ressourcen frei und das Anwurzeln gelingt besser. Bei Pflanzen mit Blättern verhindert das Einkürzen zudem, dass der Strauch zu viel Wasser über das Laub verliert.

Pflanz-Anleitung

Pflanzloch ausheben
Für eine ungehemmte Entwicklung, bieten Sie ihrem Holunder ausreichend Platz und Abstand.
  • Pflanzloch in doppelter Ballengröße ausheben
  • Erde darunter auflockern
  • etwas Kompost oder Langzeitdünger einfüllen
  • Wurzelballen mittig platzieren
  • Pflanzloch mit einem Gemisch aus Kompost und Gartenerde auffüllen
  • Erde festdrücken
  • angießen

Neigt der Boden zu Staunässe, sollten Sie eine Drainage aus Lavagranulat oder Blähton einfüllen, bevor Sie den Kompost ins Pflanzloch geben.

Tipp: Handelt es sich beim Holunder um Topfware, stellen Sie den Topf für eine Stunde in einen Eimer Wasser. Dadurch wird der Wurzelballen durchdringend gewässert und kann später besser anwachsen.

Begleitpflanzen

Durch seine geringen Ansprüche lässt sich der Holunder mit zahlreichen Pflanzen kombinieren. Er eignet sich auch als Teil einer Wildfruchthecke in Kombination mit anderen Heckenpflanzen.

Geeignete Begleiter in der Hecke:

  • Berberitze (Berberis vulgaris)
  • Felsenbirne (Amelanchier ovalis)
  • Hundsrose (Rosa canina)
  • Kornelkirsche (Cornus mas)
Hundsrose (Rosa canina)
Wildfruchthecken, hier die Hundsrose (Rosa canina), sind unter anderem bei Vögeln sehr beliebt.

Tipp: Sie können die Wildfruchthecke auch mit Kultursträuchern wie Johannisbeeren oder Aronia ergänzen.

Da der Holunder gerne etwas feuchter steht, sind Schatten spendende Gewächse ideale Begleitpflanzen. Besonders bei Exemplaren, die zu einem Baum erzogen wurden, sollte der Fuß immer durch Bodendecker beschattet sein.

Geeignete Bodendecker:

  • Elfenblume (Epimedium)
  • Funkien (Hosta)
  • Japan-Segge (Carex morrowii)
  • Kleines Immergrün (Vinca minor)
  • Purpurglöckchen (Heuchera)
Graublatt-Funkie (Hosta fortunei)
Graublatt-Funkie (Hosta fortunei)

Tipp: Bevorzugen Sie mehrjährige und flach wurzelnde Begleitpflanzen. Dadurch wird das Wurzelwerk des ebenfalls flach wurzelnden Holunders nicht beschädigt.

Auch Frühlingsblumen passen als Begleitpflanzen hervorragend zum Holunder. Sie brauchen im Frühjahr die Sonne, die durch die unbelaubten Triebe fällt. Später spendet das Blätterdach des Holunders Schatten, damit sie nicht durch die Sonne und Trockenheit geschädigt werden. Durch den Umstand, dass der Holunder eher einen feuchten Boden bevorzugt, sind Frühblüher eine gute Kombination, da vor allem Zwiebelpflanzen ähnliche Bodenverhältnisse mögen.

Geeignete Frühlingsblüher:

  • Buschwindröschen (Anemone nemorosa)
  • Krokus (Crocus)
  • Narzissen (Narcissus)
  • Winterling (Eranthis hyemalis)
Buschwindröschen (Anemone nemorosa)
Buschwindröschen (Anemone nemorosa)

Weitere Frühlingsblumen im Überblick

Häufig gestellte Fragen

Wie viel Platz braucht Holunder?

Holunder braucht als Strauch mindestens zwei Meter Abstand zu benachbarten Sträuchern oder Bäumen. Beabsichtigen Sie ihn als Baum zu erziehen, sollten Sie deutlich mehr Platz einplanen. Ideal sind vier bis fünf Meter Abstand, damit er sich gut entwickeln kann.

Wie schnell wächst Holunder?

Holunder kann einen jährlichen Zuwachs von 50 bis 70 cm haben und gehört damit zu den schnell wachsenden Gehölzen. Zuchtformen des Holunders sind im Wuchs etwas schwächer und legen etwa 40 bis 60 cm jährlich zu.

Wie wird Holunder vermehrt?

Der Holunder lässt sich einfach über Samen oder Steckhölzer vermehren. Vögel tragen sehr gut zur Vermehrung bei, wenn sie die Samen fressen und mit ihrem Kot im Garten wieder ausscheiden. Oft wachsen junge Bäume in etwas vernachlässigten Ecken des Gartens. Für einen guten Ernteertrag sollte der Holunder regelmäßig geschnitten werden. Vom Rückschnitt können Sie Steckhölzer nehmen und darüber den Holunder ebenfalls vermehren.

Ist Holunder für die Topfkultur geeignet?

Sie können den Holunder im Topf kultivieren, allerdings entwickeln stark wüchsige Sorten darin meist kaum Blüten oder Früchte. Wildformen sollten Sie generell nicht im Topf oder Kübel kultivieren. Für die Topfkultur sollten Sie schwach wüchsige Sorten wie „Golden Tower“ bevorzugen. Sie können durchaus auch Blüten und Früchte hervorbringen.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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