Holunderbeeren Erntezeit: wann sind sie reif?
Bei Holunderbeeren kommt es auf die richtige Erntezeit an. Sie dürfen die Früchte auf keinen Fall zu früh, aber auch nicht zu spät ernten. Alles Wissenswerte dazu erfahren Sie in diesem Beitrag.
Auf den Punkt gebracht
- Erntezeit von August bis September/Oktober
- Zeitpunkt abhängig von Witterung
- reife Beeren sind prall, glänzend und dunkel gefärbt
- leichte Verwechslung mit giftigen Zwergholunder möglich
- Holunderbeeren sind roh giftig
Inhaltsverzeichnis
Erntezeit der Holunderbeeren
Wenn sich die Fruchtzweige des Holunders (Sambucus) mit den schirmförmigen Trugdolden langsam gen Boden neigen und Amseln in Scharen den Holunderstrauch aufsuchen, ist der Erntezeitpunkt für die Hollerbeeren gekommen. Er richtet sich in erster Linie nach der Witterung und ist von Region zu Region unterschiedlich. Normal erstreckt sich der Erntezeitraum für Holunderbeeren von August bis Ende September/Anfang Oktober. Spätestens wenn der Holunder seine Laubblätter im Herbst abwirft, endet die Ernte, denn zeitgleich fallen noch verbliebene Blütenstände von den Zweigen. Pro Strauch können ungefähr 15 bis 20 Kilogramm Früchte geerntet werden. Dabei gibt es kleine Unterschiede bei der Reifezeit der Wildform dem Schwarzen Holunder (Sambucus nigra) und den Kultursorten:
- Beeren des Schwarzen Holunders reifen in Etappen
- bei Kultursorten Reifung der Beeren gleichzeitig wie
- Sorte „Haschberg“ ab Anfang bis Mitte September
- Sorte „Mammut“ ab Ende August
- Sorten „Samdal“, „Samyl“, „Sampo“, „Riese aus Vossloch“ ab Mitte August
Hinweis: Die Beeren werden nicht einzeln gepflückt, sondern es wird mit der Schere die gesamte Dolde vom Zweig abgeschnitten.
Reife Beeren erkennen
Ernten Sie die Dolden mit ihren einzelnen Beeren erst, wenn die Früchte richtig reif sind. Unreife und verdorbene Früchte müssen Sie dabei entfernen. Reife Holunderbeeren, die die Erntezeit einläuten, erkennen Sie an diesen Merkmalen:
- vollständig durchgefärbt
- Einzelbeeren prall und glänzend
- platzen schnell auf
- Schwarzer Holunder: tief dunkel gefärbte schwarze bis violette Beeren ohne rötliche Stellen
- Roter Holunder (Sambucus racemosa): komplette Rotfärbung der Beeren ohne grüne Stellen
Falls die Beeren eine matte Färbung zeigen und schon leicht eingetrocknet sind, dann sind sie bereits überreif. Solche Fruchtdolden können am Baum hängen bleiben. Die Vögel freuen sich darüber.
Hinweis: Im Mai bis Juni können Blütendolden zur Herstellung von Holundersirup oder zur Trocknung für Tee geerntet werden.
Verwechslungsgefahr
Der Schwarze Holunder kann sehr schnell mit dem Zwergholunder (Sambucus ebulus), auch als Attich bekannt, verwechselt werden. Der gesamte Strauch einschließlich seiner Früchte ist für Menschen giftig. Daher dürfen die Beeren auf keinen Fall verzehrt werden.
Der Zwergholunder ist an folgenden Merkmalen zu erkennen:
- weißes Mark in den Zweigen
- gerillte Stängel
- krautiger Wuchs, keine Verholzung
- maximale Wuchshöhe 150 cm
- 7 bis 9 unpaarig gefiederte Laubblätter
- kleine Dellen auf den schwarzen, unangenehm riechenden Früchten
- aufrechtstehende Blütendolden
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Häufig gestellte Fragen
Die schwarzen Beeren sind reich an Mineralstoffen wie Kalium und Kalzium und enthalten daneben eine große Menge an Vitaminen A, B und C. Diese Inhaltsstoffe stärken das Immunsystem und machen den Körper weniger anfällig gegen Krankheiten. Holundersäfte und Tees helfen bei Erkältungskrankheiten und Fieber. Sie haben eine harn- und schweißtreibende, sowie auswurffördernde Wirkung. Gegarte Holunderbeeren sind blut-, magen- und nierenreinigend. Daneben wird der Muskelaufbau und die Herzgesundheit unterstützt.
Nein. Rohe reife und grüne Früchte, sowie die Steinkerne sind schwach giftig. Sie enthalten das Gift Sambunigrin. Nach einem Verzehr können Erbrechen, Übelkeit und Durchfall auftreten. Daher sollten die Beeren nur unter anderem zu Säften und Marmeladen verarbeitet werden. Erst beim Kochen der Früchte zerfällt das Gift. Die Kochzeit sollte mindestens 15 Minuten betragen. Besser ist allerdings eine Erhitzung von 20 bis 30 Minuten. Hingegen sind die Blüten roh genießbar.
Bei Zimmertemperatur halten reife Holunderbeeren drei bis vier Tage. Bei längerer Lagerung gehen viele Inhaltsstoffe verloren, daher sollten die Beeren mindestens nach zwei bis vier Stunden nach der Ernte verarbeitet werden. Falls es nicht möglich ist, ist eine Lagerung im Kühlschrank angebracht. Die Haltbarkeit beträgt hier bis zu zwei Wochen. Die Lagerung erfolgt in mit Folie abgedeckten flachen Schalen. Daneben können Holunderbeeren auch für 10 bis 12 Monate eingefroren werden.