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Holz vor Fäulnis schützen: wie imprägniert man Holzpfosten?

Zaunpfosten mit Einschlaghülse aufstellen

Holzpfosten für Zäune, Absperrungen und zum Stützen von Gewächsen müssen einigen Umwelteinflüssen standhalten. Feuchtigkeit und UV-Strahlung sowie Frost stellen erhebliche Gefahren dar, da sie das Holz auf Dauer schädigen und somit beispielsweise zu Fäulnis oder einer beschleunigten Verrottung führen können. Damit hölzerne Pfosten möglichst lange halten, müssen sie daher entsprechend imprägniert und geschützt werden. Wie das funktioniert, verraten wir hier.

Video-Tipp

Flüssigkeit und Fäulnis

Holz ist im Außenbereich ständig der Witterung ausgesetzt. Die UV-Strahlung der Sonne kann das natürliche Material ausbleichen und es zu stark austrocknen. In der Folge wird es rissig und damit weniger stabil – jedoch auch anfälliger. Regenwasser und andere Flüssigkeiten können leichter in das Material eindringen und hier für Fäulnis sorgen. Bretter und Pfosten werden morsch und können ihre Funktion nicht mehr erfüllen.

Die Verrottung setzt dabei nicht immer sofort und sichtbar ein. Sie kann sich auch von innen nach außen ausbreiten. Der Schaden fällt dann erst auf, wenn Holzbretter und -pfosten bereits morsch werden und gegebenenfalls ganze Teile wegbrechen. Besonders schädigend wird es auch, wenn in den frostfreien Jahreszeiten viel Flüssigkeit in hölzerne Elemente gelangt und dann im Winter gefriert. Hierdurch können die Holzfasern stark beschädigt werden und sich anschließend leichter zersetzen. Ein umfassender Feuchtigkeitsschutz ist daher entscheidend für die Lebensdauer von hölzernen Elementen.

Holz schützen

Abstand schaffen

Der erste und oftmals wichtigste Schritt zum Schutz hölzerner Pfosten und Latten ist es, Abstand zwischen feuchten Medien und dem Material zu schaffen. Sitzt ein Holzpfahl direkt in der Erde, ist auch das Auftragen von Holzschutzmitteln, wie einer Lasur, oder eine Imprägnierung nicht immer ausreichend, um das natürliche Material langfristig zu schützen.

Um Abstand zwischen hölzernen Pfosten und der Erde zu schaffen oder das Abtrocknen des Holzes zu ermöglichen, sind die folgenden Maßnahmen angeraten:

1. Holz „schweben“ lassen

Ein leicht erhöhter Zaun verhindert, dass die einzelnen Latten auf dem Erdboden aufstehen. Ein bis zwei Fingerbreit Abstand zwischen dem unteren Ende der Latten und der Erde verhindern, dass die Hölzer ständig mit Feuchtigkeit in Kontakt kommen. Zudem kann das Material dadurch gut belüftet abtrocknen, wenn es nach Regen oder sonstigen Niederschlag feucht geworden ist.

Alternativ können Sie die Hölzer auch mit Metallankern vor dem direkten Erdkontakt bewahren. Diese lasen Sie in einem Betonfundament ein und schrauben sie anschließend an die Holzpfosten.

2. Kies und Co.

Müssen die Holzpfähle direkt in der Erde stehen, ist es auch möglich, das ausgehobene Loch oder den betreffende Graben mit Kies, Lava-Splitt oder einem ähnlichen Material zu befüllen. Dadurch kann zwar immer noch Feuchtigkeit an die Hölzer gelangen, der Naturstoff kann jedoch auch besser wieder abtrocknen und ist zumindest geringfügig belüftet.

3. Bitumen-Dachpappe oder -Anstrich

Besteht nur wenig Raum zwischen Hölzern und Erdboden, sind auch Bitumen-Dachpappe oder ein Bitumen-Anstrich als Schutz möglich. Diese schützen sicher vor Wasser aus dem Boden und vor Niederschlag. Das Problem bei dem Anstrich ist allerdings, dass dieser vollkommen diffusionsdicht und somit nicht atmungsaktiv ist. Bei einem durchgehenden Anstrich käme es also zu einem Feuchtigkeitseinschluss, unter dem die Pfosten faulen könnten.

Es empfiehlt sich daher, bei Holzlatten und -pfosten nur die Abschnitte mit einem Bitumen-Anstrich zu versehen, die ständig nassem Erdreich oder Wasser ausgesetzt sind. Den Rest des Holzes sollten Sie mit einem atmungsaktiven Schutz versehen. Eine Alternative stellt das Anbringen von Bitumen-Dachpappe oder Bitumenstreifen dar, die aber ebenfalls nur an den stark der Witterung oder Nässe ausgesetzten Holzabschnitten angebracht werden.

Lasuren, Wachse und Lacke

Holzschutz

Um Holz und Holzpfosten zu schützen, werden häufig Lasuren aber auch Wachse und Lacke eingesetzt. Der Vorteil hierbei ist, dass sich das Material schnell und leicht vor dem Eindringen von Feuchtigkeit und damit dem Entstehen von Fäulnis bewahren lässt. Lasur oder ein anderes Mittel der Wahl werden mit Pinsel oder Rolle aufgetragen. Der Aufwand ist gering. Allerdings lassen sich damit nur die Außenseiten der hölzernen Pfosten imprägnieren, denn die Mittel dringen nur wenige Millimeter tief in das Material ein. Bereits geringe Schwachstellen, wie ein Riss oder ein Bohrloch, schaffen jedoch wieder die Gefahr, dass Flüssigkeiten eindringen können und sich die Holzfasern vollsaugen und faulen.

Tipp:

Lasuren und Co. sollten nicht nur der Optik nach ausgewählt werden. Eine angepasste Auswahl nach Holzart und Beanspruchung des Holzes ist deutlich empfehlenswerter. Zudem ist zu beachten, dass der rein äußerliche Auftrag in der Regel nicht vor Pilzen und Insekten schützt.

Für den zusätzlichen Schutz von außen und zum leichten Imprägnieren des Holzes gegen die Witterung reichen Lasur, Wachs und Lack aus. Sie müssen allerdings im Abstand weniger Jahre wiederholt aufgetragen werden, da sie sich verbrauchen. Zudem stellen sie keinen Schutz von innen dar.

Imprägnierung

Wird das hölzerne Material immer wieder feucht oder gar nass und hat nicht ausreichend Zeit, um abzutrocknen, reicht ein Lack oder sonstiger Anstrich zum Schutz einfach nicht aus. In diesen Fällen sollten Sie entsprechende chemische Holzschutzmittel wählen. Eine sinnvolle Alternative ist auch die Verwendung von hölzernen Bauteilen, die Kesseldruck-imprägniert wurden. Hierdurch sind Pfosten, Bretter und Latten auch von innen geschützt und deutlich haltbarer. Allerdings ist vorausgesetzt, dass schon beim Kauf die richtige Wahl getroffen wird. Denn hölzerne Elemente lassen sich nicht mehr nachträglich als Zaunslatte oder -pfahl imprägnieren.

Schutz von innen und außen

Klassischer Gartenzaun aus Holz
„Klassische“ Gartenzäune aus Holz können „nachträglich“ beispielsweise mit Heckenpflanzen „erhöht“ werden.

Der bestmögliche Weg um Holz vor Feuchtigkeitsschäden und den daraus entstehenden Folgen zu schützen ist es, es von innen zu imprägnieren und eine Schutzschicht von außen aufzutragen. Auch Kesseldruck-imprägniertes Holz sollte also nochmals mit Lasuren, Lacken oder einem Wachs versehen werden, um den größtmöglichen Schutz zu erzielen.

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