Welche Holzfarben gibt es? Helles, rötliches & Co
Holz, ganz gleich welcher Art, ist ein lebendiges Naturprodukt und jedes für sich ein Unikat. Individuell sind auch Maserung und Färbung der verschiedenen Holzarten, ebenso wie deren Verwendungsmöglichkeiten.
Auf den Punkt gebracht
- Holzarten sind hinsichtlich Farbgebung und Maserung sehr variantenreich
- Holzfarben reichen von weißlich und gelb über rötlich bis hin zu braun und schwärzlich
- Bei Holzarten mit Kernholz bezieht sich die Hauptfarbe genau darauf
- Struktur bzw. Maserung kann grob, fein oder fast nicht vorhanden sein
- Hölzer wie Kiefer, Fichte und Lärche weisen sogenannte Harzgänge auf
Inhaltsverzeichnis
Holzfarben nach Holzarten und deren Verwendung
Laubbäume
Ahorn (Acer)
- Wichtigste europäische Vertreter sind Berg- und Spitzahorn
- Hellste Art ist der Bergahorn
- Vergilbt mit der Zeit
- Spitzahorn variiert zwischen gelblichen und leicht grauen Farbtönen
- Etwas rötlicher ist Feldahorn
- Keine sichtbaren Abgrenzungen zwischen Splint- und Kernholz
- Feine hellbraune Linien und feinporige, homogene Struktur
- Dank Festigkeit und Elastizität zur Möbelherstellung und als Bodenbelag verwendet
- Für den Außenbereich nicht geeignet
- Kaum witterungsbeständig, Neigung zu Pilzbefall
Tipp: Splintholz ist das saftführende Holz direkt unterhalb des Kambiums (Wachstumsschicht zwischen Splintholzzone und Baumrinde). Kernholz ist totes Holz aber keineswegs unbrauchbar, denn es ist widerstandsfähiger, härter und dauerhafter als Splintholz.
Birnbaum (Pyrus communis)
- Holzfarben gleichmäßig hell, gelblich bis rötlich-braun
- Unter Lichteinfluss nachdunkelnd
- Kaum erkennbare Jahresringe, zahlreiche Holzstrahlen
- Poren sehr fein und zahlreich
- Splint- und Kernholz im trockenen Zustand nicht unterscheidbar
- In der Regel kein echter Farbkern
- Bei älteren Bäumen teils braunvioletter, unregelmäßiger Kern
- Birkenholz arbeitet nicht und ist sehr tragfähig
- Besonderheit: gutes Schnitzholz
- Verwendet zur Möbelherstellung und für Furniere
- Zum Bau von Werkzeugen und Musikinstrumenten
- Besonderheit: geflammte Furniere besonders hochwertig
Birke (Betula)
- Meist blass-gelbliches bis rötlich-weißes Splintholz
- Bei älteren Bäumen auch bräunlich
- Farbe dunkelt schnell nach
- Maserung, kaum erkennbare helle Linien, teilweise geflammt
- Birkenholz aus Finnland besonders hochwertig
- Besondere Maserung in Form eines Eisbirkenmusters
- Birkenholz generell weich, elastisch, nicht witterungsbeständig
- Verwendung als Furnierholz, Bodenbelag, Decken- und Wandvertäfelungen
Tipp: Rote Flecken im Holz sind keine Besonderheit, sondern können auf einen Insektenbefall hindeuten.
Buche (Fagus)
- Rötlich-weiße bis hell-rötliche Färbung, feine, gleichmäßige Textur
- Splint- und Kernholz kaum zu unterscheiden
- Splintholz nimmt kompletten Stammquerschnitt ein
- Ab 80 Jahren, Ausbildung eines unregelmäßigen (fakultativen) Rotkerns
- Nicht wetterfest, sehr anfällig für Pilz- und Insektenbefall
- Nutzung als Furnierholz, zur Sperrholzherstellung, für Sitzmöbel
- Insbesondere für Parkett, im Treppenbau, Haushaltsgegenstände
- Für Feuchträume und den Außenbereich nicht geeignet
Eiche (Quercus)
- Meist schmale Split gelblich-weiß bis hellgrau
- Kernholz hell- oder honiggelb, graugelb bis hellbraun
- Dunkelt unter Lichteinfluss gelb bis dunkelbraun nach
- Splint und Kern deutlich voneinander abgegrenzt
- Ausgeprägte Porenrillen, markante Holzstrahlen (Markstrahlen), deutlich strukturiert
- Für Fenster, Türen, als Treppenholz, für Furniere und zur Möbelherstellung
Erle (Alnus glutinosa)
- Zählt zu den Holzarten ohne echtes Kernholz
- Frisches Holz blass gelblich bis hell rötlich-weiß
- Dunkelt auf Rotbraun nach
- Jahresringe unterschiedlich breit
- Poren sehr fein und zerstreut
- Holzstrahlen in unregelmäßigen Abständen zusammenstehend
- Eindruck eines breiten Holzstrahles entsteht (Scheinmarkstrahl)
- Nutzung als Sperrholz, für Schnitzereien, zum Schreinern und Drechseln
Tipp: Eine Besonderheit der Erle besteht darin, dass sie unter Wasser sehr dauerhaft ist, während sie eigentlich nicht witterungsbeständig ist.
Esche (Fraxinus excelsior)
- Holzfarben von rahmweiß bis hellbraun
- Splintholz weiß, im Alter auch rötlich oder bräunlich
- Nicht deutlich vom Kernholz abgrenzbar
- Kern manchmal dunkelbraun oder schwarz
- Gerade-faserig, von grober Struktur, mit dekorativer Zeichnung
- Oft wolkig oder unregelmäßig gestreift
- Jahresringe deutlich erkennbar
- Verwendung im Innenbereich, als Parkett, Furnierholz und zur Möbelherstellung
Hainbuche/Weißbuche (Carpinus betulus)
- Holzfarben über kompletten Querschnitt gelblich-weiß bis hellgrau
- Verblasst bei hellem Licht
- Alte Bäume oft unregelmäßig und bräunlich
- Holzstrahlen groß, unregelmäßig verteilt
- Das schwerste Holz aller heimischen Nutzholzarten
- Hohe Abnutzungsfestigkeit
- Im Freien wenig dauerhaft
- Für stark beanspruchte, klein dimensionierte Gegenstände (Hackblöcke, Spannzwingen usw.)
Linde (Tilia cordata)
- Splint und Kern meist gelblich-weiß
- Manchmal leicht rötliche Farbtöne
- Lindenholz neigt zu Grünfärbung und Verblauung
- Auffällige Besonderheit ist der seidige Glanz
- Feine, gleichmäßige, sehr dichte Zeichnung
- Holzstrahlen stehen weit auseinander
- Helles Begrenzungsband der Jahresringe gut sichtbar
- Verwendung vorwiegend im Kunsthandwerk, zum Instrumentenbau und für Spielwaren
Pappel (Populus)
- Kern und Splint von Schwarzpappel und deren Kreuzungen unterschiedlich gefärbt
- Silberpappeln keine Unterschiede in der Färbung
- Holzfarben von weiß-gelblich über grau-gelblich bis bräunlich
- Kern der Schwarzpappel teilweise leicht grünlich
- Ansonsten hellbraun bis rotbraun
- Struktur feinporig, homogen, schlicht
- Nicht witterungsfest, robust gegenüber Abnutzung
- Für Innenausbau, Körbe, Obstkisten, Verpackungen, Bänke, Holzliegen, Dachschindeln
Robinie (Robinia pseudoacacia)
- Kernholz gelblich-grün, olivbraun oder goldbraun
- Splint hellgelb, deutlich vom Kern abgegrenzt
- Poren groß und ringförmig
- Jahresringe gut sichtbar
- Matt seidiger Glanz
- Verwendung als Konstruktionsholz, für Zäune, Masten, im Bootsbau
Nadelhölzer
Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
- Besitzt weißes bis gelblich-graues Splintholz
- Je nach Baumalter schmal bis breit
- Setzt sich im frischen Zustand deutlich vom Kernholz ab
- Kern gelbbraun bis rötlich-braun, deutlich nachdunkelnd
- Im jungen Alter eher breite Jahresringe
- Kleine, kaum sichtbare, verstreut angeordnete Harzkanäle
- Enthalten ein sehr flüchtiges Harz
- Verleiht frischem Holz einen scharf-aromatischen Geruch
- Eignung für den Außen- und Innenbereich
- Verwendung im Gartenbau, für Fußböden, Treppen und Furniere
Fichte (Picea abies)
- Holzfarben variieren zwischen gelblich-weiß und gelbbraun
- Splint- und Kernholz farblich nicht zu unterscheiden
- Besitzen einen natürlichen Glanz
- Holz gerade-faserig, mit feiner Textur, sehr harzhaltig
- Jahresringe deutlich erkennbar
- Weniger anfällig für Holzbläue als die Kiefer
- Das meist verwendete Bau- und Konstruktionsholz
- Im Innenbereich für Fußböden, Verkleidungen, Einbaumöbel und Saunabau
- Für Fenster, Zäune, Tore, Fassadenverkleidungen
Kiefer (Pinus sylvestris)
- Äußeres Splintholz gelblich-weiß schimmernd
- Kernholz rotbraun, leicht harzig
- Jahresringe und Harzkanäle deutlich erkennbar
- Textur variiert je nach Standort zwischen fein und grob
- Verwendet für Türen, Fenster, Möbel, Schiff- und Brückenbau, Furniere, Konstruktionsholz
- Harz dient zur Gewinnung von Terpentin
Tipp: Das Splintholz ist besonders anfällig für Bläuepilze und das Kernholz mäßig resistent gegenüber holzzerstörenden Pilzen.
Lärche (Larix decidua)
- Schmales, blass rötliches Splintholz
- Kernholz von gelblich über rötlich bis orangebraun
- Unter Lichteinwirkung stark nachdunkelnd
- Gerade-faserig, mit ausgeprägten Jahresringen
- Kleine Harzkanäle, nur mit der Lupe erkennbar
- Auch unbehandelt im Freien dauerhaft haltbar
- Verwendung überwiegend im Garten- und Landschaftsbau
- Sowie für Fußböden, Fenster, Innentüren, Vertäfelungen
Tanne (Abies alba)
- Splint- und Kernholz farblich nicht unterscheidbar
- Holzfarben von matt rötlich bis gelblich-weiß
- Oft mit grau-violetter Tönung
- Harzkanäle fehlen, auch Markstrahlen sind kaum sichtbar
- Feine Textur, gerade-faserig
- Holz anfällig für Käferbefall
- Nutzung im Innenausbau, Baugewerbe, Gerüstbau, für Kisten und Paletten
Edelhölzer
Buchsbaum (Buxus sempervirens)
- Minimale Farbunterschiede zwischen Splint und Kernholz
- Nur im feuchten Zustand sichtbar
- Trocken, gleichmäßig gelblich-weiß bis wachsgelb
- Bei Licht nur wenig nachdunkelnd
- Faserverlauf gerade, stellenweise sehr unregelmäßig
- Holzstrahlen kaum erkennbar
- Verwendung auf Kunsthandwerk beschränkt
Kirschbaum (Prunus avium)
- Edelholz mit hellgelblich-weißen Splint- und rötlich-braunem Kernholz
- Besonders schöne Maserung
- Jahresringe häufig eine graue und grünliche Abgrenzung
- Porenringe bei jungem Holz sehr dicht
- In älterem Holz locker verteilt
- Einsatz im Möbelbau, bei Vertäfelungen, Furnieren, Parkett, kleine Wohnaccessoires
Mahagoni (Meliaceae)
- Kein einheimisches Holz
- Färbung vom Splintholz gelblich-grau oder hellgrau
- Kernholz hell, oft rötlich bis dunkel rotbraun
- Nimmt unter Lichteinfall dunkelbraune Färbung an
- Mittlere bis große Poren, feine Holzstrahlen
- Faserverlauf überwiegend wechseldrehwüchsig
- Verwendung im Fensterbau, für Verkleidungen, Möbel, Rahmenkonstruktionen
Nussbaum (Juglans regia)
- In der Regel Holz von Walnussgewächsen
- Kernholz vom Nussbaum matt bräunlich bis schwarz schimmernd
- Äußeres Splintholz besitzt weißliche bis rosagraue Färbung
- Holzfarben je nach Baum, Standort und Alter unterschiedlich ausgeprägt
- Maserwuchs, Färbung und Struktur teilweise wild
- Jahresringe deutlich zu erkennen
- Verwendet für Drechselarbeiten, Möbel, Furnier
Teakholz (Tectona grandis)
- Teakholz, ein reines Importholz
- Eher helles Splintholz, weißlich bis hellgrau
- Bei jungen Bäumen oft sehr breit
- Dunkles goldbraunes Kernholz, dunkelt an der Luft nach
- Gerader Faserverlauf bei ungleichmäßiger, grober Textur
- Hohe Witterungsbeständigkeit, schwer entflammbar
- Verwendung im Möbel- und Schiffbau, Fenster, Türrahmen, Terrassen, Paneele, Kunstgewerbe
Zedernholz (Cedrus atlantica)
- Splintholz der Zeder sehr hell, fast weiß
- Kernholz hellbraun bis rötlich-braun
- Große Farbunterschiede zwischen Früh- und Spätholz
- Deutlich erkennbare Wachstumsringe
- Faserverlauf je nach Art gerade oder sehr unregelmäßig
- Nutzung für Parkett, seltener als Bauholz, im Innenausbau oder zur Möbelherstellung
Tipp: Die Gerbstoffe der Zeder sind eine Besonderheit, denn sie reagieren mit Eisen. Das Holz kann sich bläulichgrau verfärben, was aber nur eine optische Beeinträchtigung darstellt.
Häufig gestellte Fragen
Die Farbe wird vor allem durch den Einfluss von Licht, Temperatur, Feuchtigkeit und Standort sowie durch unterschiedliche Behandlungsmethoden beeinflusst.
Farbunterschiede, auch innerhalb einer Holzart, gehören wie Unterschiede in Maserung und Struktur zu den natürlichen Eigenschaften von Holz und stellen keinesfalls einen Qualitätsmangel dar.
Warme und helle Holzfarben wie Birke und Ahorn lassen sich sehr gut miteinander kombinieren. Auch dunkle Farben wie bei Kirsche, Eiche oder Nussbaum passen wunderbar zusammen. Wichtig ist ein ähnlicher Farbstich, nicht unbedingt die gleiche Farbe. Ein weiterer Anhaltspunkt ist die Maserung. So lassen sich z.B. Hölzer mit ähnlich grober Maserung hervorragend kombinieren.