Holzwurm bekämpfen: was wirklich hilft
Die Larven des Gemeinen Nagekäfers werden gewöhnlich als Holzwürmer bezeichnet. Die Schädlinge können erhebliche Schäden am Holz verursachen. Wir verraten Ihnen, wie Sie den Holzwurm erkennen und bekämpfen.
Auf den Punkt gebracht
- Larve des Gemeinen Nagekäfers als Holzwurm bekannt
- befällt Möbel, Musikinstrumente, Vertäfelungen, Holzböden, Balken und Giebel
- kann massive Gebäudeschäden verursachen
- Vorbeugung wichtig
- extreme Temperaturen, Hausmittel und Eicheln zur Bekämpfung nutzen
Inhaltsverzeichnis
Holzwurm erkennen
Die als Holzwurm bekannte Larve des Gemeinen Nagekäfers (Anobium punctatum) ist nur selten zu sehen. Eher fallen die von ihr produzierten Schäden an Möbeln, Gebrauchsgegenständen aus Holz, Musikinstrumenten, Holzfußböden, -balken und -wänden auf.
Merkmale der Larve | Merkmale des Käfers |
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– 1 bis 6 Millimeter lang – weiß bis gelblich gefärbt – nach innen gekrümmt – kräftige Kieferzangen | – 2,5 bis 5 Millimeter lang – dunkelbraun gefärbt – elfgliedrige Fühler – Kopf mit Halsschild bedeckt – behaarter Körper – Flügeldecken mit Streifenmuster |
Hinweis: Der ausgewachsene Nagekäfer kann fliegen und so neue Eiablageplätze erkunden. Durch geöffnete Fenster und Türen gelangt er in die Gebäude.
Lebensweise
Quelle: CSIRO, CSIRO ScienceImage 1056 Anobium punctatum beetles, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY 3.0
Die Weibchen des Gemeinen Nagekäfers legen etwa 20 bis 30 Eier. Sie nutzen für die Eiablage kleine Risse oder Spalten im Holz. Nach drei Wochen schlüpfen die Larven und bohren sich durch das Holz. Sie brauchen vier Jahre, bis sie sich zu dunkelbraunen Käfern entwickeln und das Holz verlassen.
Hinweis: Holzwürmer bevorzugen kühlere, leicht feuchte Bereiche. Aus diesem Grund werden unbewohnte Gebäude wie Schuppen, Keller und Dachböden sowie Kirchen besonders häufig von den Schädlingen befallen.
Holzwurmbefall feststellen
Charakteristische Kennzeichen eines Holzwurmbefalls sind mehrere ein bis zwei Millimeter große Löcher im Holz, aus denen Holzmehl herausquillt.
Holzwurmbefall vorbeugen
- Regelmäßige Kontrolle: Kontrollieren Sie Holzmöbel, Gegenstände und Instrumente aus Holz sowie Balken und Dielen regelmäßig auf Veränderungen. Je eher Sie einen Holzwurmbefall entdecken, umso einfacher gelingt es, den Schädling zu vertreiben.
- Wohnräume nicht unbeheizt lassen: Holzwürmer vertragen weder Wärme noch Trockenheit. Lassen Sie Wohnräume, in denen sich Möbel und Gegenstände aus Holz befinden, nicht lange unbeheizt. In Räumen, die Sie heizen und nutzen, fühlen sich Holzwürmer nicht wohl.
- Feuchtigkeit reduzieren: Nagekäfer lieben feuchtes Holz. Wischen Sie Holzfußböden nur nebelfeucht und vermeiden Sie, dass sich Feuchtigkeit an Möbelfüßen sammeln kann.
- Fenster schließen: Beleuchtete Räume ziehen Insekten magisch an. Löschen Sie das Licht, wenn Sie die Fenster abends zum Lüften öffnen.
- Zedernöl nutzen: Pflegen Sie Ihre Holzmöbel regelmäßig mit Zedernöl. Das wertvolle Öl bringt Möbel zum Glänzen und wehrt Holzschädlinge ab.
Holzwürmer bekämpfen
Um Holzwürmer zu bekämpfen, stehen Ihnen verschiedene Methoden zur Verfügung. So können Sie den Schädlingen mit extremen Temperaturen zu Leibe rücken oder klassische Hausmittel wie Essig anwenden.
Hinweis: Ziehen Sie bei einem starken Holzwurmbefall einen Schädlingsbekämpfer hinzu.
Hitze und Trockenheit
Holzwürmer mögen keine hohen Temperaturen. Auf die Bekämpfung von Holzschädlingen spezialisierte Firmen bieten eine Heißluftbehandlung an. Befallene Möbelstücke, Böden oder Holzbalken werden bei 55 bis 60 °C holzwurmfrei. Kleinere Gegenstände können bei 55 °C etwa eine Stunde lang im Backofen erfolgreich behandelt werden. Verschließen Sie die Holzwurmlöcher nach der Hitzebehandlung mit farblosem Wachs.
Tipp: Von Holzwürmern befallen Möbelstücke werden schädlingsfrei, wenn Sie mehrere Wochen warm und trocken stehen. Sie dürfen in dieser Zeit nicht feucht abgewischt werden! Bei anhaltender Trockenheit sterben die Larven.
Kälte
Auch Kälte vertragen Holzwürmer nicht. Wenn die Temperaturen draußen unter -10 °C fallen, können Sie befallene Gegenstände ins Freie stellen. Kleine Gegenstände können in der Tiefkühltruhe behandelt werden. Mindestens eine Stunde sollten Sie für die Behandlung einplanen.
Essig
Essig ist ein wirksames Hausmittel bei der Bekämpfung von Holzschädlingen. Geben Sie mit einer feinen Spritze Essigessenz in die sichtbaren Holzwurmlöcher. Die Larven sterben bei dieser Behandlung ab.
Eicheln
Mit Eicheln können Sie Holzwürmer aus den befallenen Gegenständen locken. Legen Sie die Eicheln in die Nähe der Löcher. Die Holzschädlinge lieben die Früchte. Wenn Sie nach einigen Tagen Löcher in den Eicheln bemerken, hat die Umsiedlung funktioniert. Entsorgen Sie die Eicheln im Restmüll. Wiederholen Sie die Methode mehrfach, bis die ausgelegten Eicheln keine Löcher mehr bekommen.
Tipp: Holzwürmer können auch mit basslastigen Audiogeräten vertrieben werden. Stellen Sie das Gerät dazu direkt auf das befallene Möbelstück und beschallen dieses leise und mehrere Stunden damit.
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Häufig gestellte Fragen
Legen Sie ein Blatt Papier unter den Bereich, in dem sich Löcher befinden. Wenn Larven des Gemeinen Nagekäfers aktiv sind, bemerken Sie schon wenige Tage später eine Ansammlung von Holzmehl auf dem Papier. Machen Sie den Klopftest. Wenn sich das Klopfen an einem Möbelstück hohl anhört, ist der Befall mit Holzwürmern wahrscheinlich.
Holzwürmer bevorzugen weiches Holz von Nadelbäumen wie Kiefern, Fichten und Tannen. Das härtere Holz von Eichen und Buchen wird seltener zum Ziel der Schädlinge.
Die Kosten für die Schädlingsbekämpfung sind abhängig von der Art der Behandlung, der Fläche und der Stärke des Befalls. Pro Quadratmeter fallen etwa 30 Euro an. Hinzu kommen Material- und Fahrtkosten.
Die Begasung eines von Holzwürmern befallenen Dachstuhls kann 2000 bis 3000 Euro kosten. Der Schaden, der bei Nichtbehandlung entstehen kann, ist jedoch deutlich höher einzuschätzen. Rufen Sie deshalb bei Bedarf einen Schädlingsbekämpfer in Ihrer Nähe an. Er wird telefonisch oder mithilfe eines Formulars die Details zum Befall erfragen, um die Kosten schätzen zu können.