Holzwurm mit Essig bekämpfen
Der Holzwurm kann mit seinen „Geschwistern“ Lieblingsmöbel zerstören und tragende Holzkonstruktionen zu Sägemehl verarbeiten. Zur Bekämpfung stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Lässt sich der Holzwurm auch mit Essig bekämpfen?
Auf den Punkt gebracht
- Essiggeruch vertreibt Holzwürmer, tötet sie jedoch nicht ab
- mit einer Spritze in alle Löcher spritzen
- täglich wiederholen, bis der Befall besiegt ist
- Nachteile: starker Geruch, kann einige Holzarten schädigen
- bei tragenden Konstruktionen unbedingt Fachleute hinzuziehen
Inhaltsverzeichnis
Essig vertreibt Holzwürmer
Essig duftet und schmeckt intensiv, das ist jedermann bekannt. Während wir Menschen ihn schätzen und regelmäßig beim Kochen nutzen, mögen ihn die Larven des Gemeinen Nagekäfers (Anobium punctatum), auch Holzwürmer genannt, nicht:
- finden Geruch und Geschmack abstoßend
- versuchen Essig zu entfliehen
- ändern Richtung beim Bohren ihrer Fraßgänge
- verlassen Holzstück
Eigentlich ist es eher ein Vertreiben als ein Bekämpfen, denn der Holzwurm geht an der Behandlung mit Essig nicht ein.
Hinweis: Sind tragende Holzkonstruktionen befallen, sollten Sie davon absehen, allein nur mit Hausmitteln wie Essig gegen den Holzwurm vorzugehen. Ziehen Sie Experten in die Bekämpfung mit ein und lassen Sie außerdem die Statik der Konstruktion überprüfen.
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Essig und Essigessenz einsetzbar
Nutzen Sie für das Vertreiben von Holzwürmern schlichten Branntweinessig oder Essigessenz (diese ggf. etwas verdünnt), um den stechenden Geruch abzumildern. Schließlich soll die Anwendung, besonders in geschlossenen Räumen, auch für Sie erträglich sein.
Aromatisierte und stark färbende Essige, wie beispielsweise Balsamicoessig, sollten Sie nicht einsetzen. Sie sind für dieses Vorhaben viel zu teuer und können zudem unschöne Spuren am Holzstück hinterlassen.
Vorteile von Essig
Das Hausmittel Essig bietet einige Vorteile, weswegen es guten Gewissens eingesetzt werden kann, um den Holzwurm zu bekämpfen. Ein Überblick:
- Essig ist rein biologisch
- für Menschen ungiftig
- in verwendeten Mengen umweltverträglich
- preiswert
- leicht und schnell verfügbar
Mögliche Nachteile
Chemische Mittel zur Schädlingsbekämpfung sollten Sie meiden, denn Chemie kann gravierende Schäden anrichten. Doch leider kommen auch die wenigsten Hausmittel ohne Nachteile aus. Das gilt auch für Essig, wenn er zur Holzwurmbekämpfung Anwendung findet:
- sehr intensiver Geruch
- tötet den Holzwurm nicht ab
- lässt möglicherweise das Holz altern
Der Geruch kann hingenommen werden bzw. verfliegt mit der Zeit. Der noch lebende Holzwurm, der das Holz verlassen hat, kann sich aber eine neue Holzbleibe suchen. Behalten Sie das unbedingt im Auge und steuern Sie ggf. mit entsprechenden Maßnahmen gegen. Faserschädigungen am Holz sind leider unumkehrbar.
Tipp: Hat der Holzwurm ein Lieblingsstückmöbelstück befallen, sollten Sie vor dem Einsatz von Essig prüfen, ob das Holz den Essigkontakt unbeschadet überstehen kann. Diesbezüglich reagieren die verschiedenen Holzarten sehr unterschiedlich.
Essig anwenden: Anleitung
Um den Holzwurm effektiv zu bekämpfen, sollten Sie Essig folgendermaßen anwenden:
- Ziehen Sie den Essig mit einer Spritze auf.
- Spritzen Sie den Essig direkt in jedes sichtbare Holzwurmloch.
- Wischen Sie austretenden Essig mit einem weichen Tuch ab, damit die (sichtbare) Holzoberfläche nicht aufweicht.
- Wiederholen Sie die Behandlung mit Essig täglich, bis kein Horzwurmbefall mehr feststellbar ist.
Tipp: Legen Sie nah am befallenen Holz einige frische Eicheln aus. Holzwürmer, die wegen Essig aus dem Holz flüchten, werden darin eine neue Bleibe finden. Vernichten Sie regelmäßig schon durchlöcherte Eicheln und ersetzen sie durch neue Exemplare. So bekommen Sie die Holzwürmer aus dem Haus und schützen damit anderes Holz.
Häufig gestellte Fragen
Frisches Sägemehl in der Nähe des Holzes ist ein sicheres Zeichen, dass der Befall aktiv ist. Legen Sie unter den Bohrlöchern schwarzes Papier aus, dann können Sie das frische Bohrmehl besser erkennen. Bei einem akuten Befall sind die Locheingänge hell, bei altem Befall gräulich-verwittert. Auch ein regelmäßiger Fotovergleich hilft zu erkennen, ob neue Löcher hinzugekommen sind.
Die Larve des Gemeinen Nagekäfers gibt wahrnehmbare Geräusche – ähnlich einem unterdrückten Flüsterpegel – von sich, gehört aber nicht zu den lautesten Holzschädlingen. Zu hören ist er allerdings fast ausschließlich nachts, da tagsüber die Umgebungsgeräusche seine Geräusche überdecken.
Sie können die Holzwürmer mit Eicheln herauslocken, oder mit den Vibrationen einer basslastigen Stereoanlage vertreiben. Isopropanol (sekundärer Alkohol) wird wie Essig eingesetzt, tötet jedoch die Larven ab. Spiritus eignet sich wegen des Geruchs nur für Außenbereiche.