Hornissenkönigin: Steckbrief, Größe und Aussehen | 15 Fakten
Die Hornissenkönigin ist der Dreh- und Angelpunkt der Kolonie und ohne sie könnte diese nicht überleben. Nur wenige Menschen bekommen Königinnen der Gattung Vespa zu Gesicht und erschrecken dann meist aufgrund der Größe, die das Tier deutlich von den Arbeiterinnen und Drohnen abhebt. Aufgrund ihrer Lebensweise werden Sie einer Hornissenkönigin nur zu bestimmten Zeiten im Jahr begegnen und anhand bestimmter Charakteristiken lässt sich diese deutlich von den anderen Exemplaren unterscheiden.
Inhaltsverzeichnis
Hornissenkönigin: Steckbrief
Das Aussehen einer Hornissenkönigin ähnelt auf dem ersten Blick dem einer klassischen Hornisse, doch bei genauerem Hinsehen werden Sie erstaunt sind, was den „Adel“ vom „Volk“ unterscheidet. Der folgende Steckbrief gibt Ihnen einen Überblick über die charakteristischen Punkte der Königin, denn der Großteil der Anatomie entspricht denen der Art:
- Größe: 35 Millimeter, etwa 10 Millimeter größer als Arbeiterinnen
- Flügelspannweite: 44 bis 48 Millimetern (22 bis 24 Millimeter pro Flügel)
- Stachel: etwas größer als der einer Arbeiterin, etwa um 4 Millimeter
- Gewicht: 1,1 Gramm während der Hauptsaison, über den Winter und der Eiablage, 0,5 Gramm kurz vor dem Verenden
- Farbe: gleich wie Arbeiterin, nur mit roten oder rotbraunen Farbanteilen auf dem Hinterleib
- Lebenserwartung: etwa 1 Jahr
- Sitz der Geschlechtsöffnung: unterhalb des Stachels
- Geräusch: tieferes Brummen als Arbeiterinnen
Wie hier klar zu erkennen ist, unterscheidet sich Hornissenköniginnen vor allem in Bezug auf ihre Größe und das Gewicht. Der deutliche Gewichtsabfall zum Ende der Lebenszeit liegt hauptsächlich am Verlust der Eier und der Schwächung durch die Aufrechterhaltung der Kolonie. Viele Menschen halten Königinnen für große Arbeiterinnen, da die Farbgebung und das Muster sehr ähnlich sind. Verwechslungen mit Drohnen geschehen nur selten, da diese im Allgemeinen etwas dunkler sind. Neben den charakteristischen Merkmalen der Hornissenkönigin finden sich noch weitere Punkte, die das Leben der Fluginsekten verdeutlichen. Diese finden Sie weiter unten in den aufgeführten Fakten.
Tipp:
Die Königinnen der Asiatischen Riesenhornisse (Vespa mandarinia) gehört zu den größten Geschöpfen, die zu den Wespen, Bienen und Hornissen zählen. Sie erreichen eine Körpergröße von 55 Millimetern bei einer Flügelspannweite von über 60 Millimetern und fallen damit sofort ins Auge, wenn Sie den gefährlichen Exemplaren bei einem Urlaub in Ostasien begegnen.
Weitere Fakten
Die Hornissenkönigin ist aufgrund ihrer Funktion das wichtigste Insekt innerhalb der Vespa-Kolonie und ist nicht nur an ihren charakteristischen Körpermerkmalen zu erkennen. Ihre Lebensweise lässt darauf schließen, ob es sich um Arbeiterinnen oder Königinnen handelt, da sie zu anderen Zeiten unterwegs sind und aufgrund dieses Zyklus die Kolonie aufrechterhalten können. Die folgenden Fakten gehen näher auf diesen Typ Hornisse ein und worauf Sie außer dem Aussehen noch achten sollten:
Flugzeiten
Hornissenköniginnen sind nur für kurze Zeit im Jahr im Freiflug unterwegs. Den Großteil des Jahres halten sie sich entweder im Nest oder Winterquartier auf. Nur zu zwei Zeiten im Jahr können Sie einer Hornisse begegnen. Das erste Mal wird die Hornissenkönigin Mitte Mai ausfliegen, nachdem sie ihr Winterquartier verlässt, das sie als Hornissenprinzessin im Vorjahr bezogen hat. Innerhalb kurzer Zeit beginnt sie mit den Nestbau und zieht die ersten Arbeiterinnen heran. Das zweite Mal können Sie jungen Hornissenprinzessinnen ab September begegnen, die zum diesem Zeitpunkt ausfliegen und sich paaren. Arbeiterinnen und Drohnen dagegen sind von Mai bis Oktober täglich unterwegs.
Funktion
Quelle: rubix, Hornissenest mit Koenigin, Bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 2.5
Hornissenköniginnen übernehmen mehrere Funktionen über das Jahr. Zu Beginn ihres Lebens paaren Sie sich zusammen mit den männlichen Drohnen, um im Folgejahr die Kolonie zu etablieren. Nach der Winterpause bauen sie die ersten Waben und versorgen die ersten Larven, bis diese herangewachsen sind. Nun kommt die wichtigste Funktionen der Königin ins Spiel: Eiproduktion. Von Mai bis Oktober produziert die Königin bis zu 40 Eier pro Tag und kümmert sich zugleich um die Ordnung der Kolonie, die bis auf 600 Tiere ansteigen kann. Ist eine Königin nicht mehr fähig, die Kontrolle über das Volk zu erhalten, verendet die gesamte Kolonie kläglich.
Paarung
Die Paarung junger Hornissenköniginnen, den Prinzessinnen, findet ab September statt. Bei diesen handelt es sich um geschlechtsfähige Arbeiterinnen, die mehr Nahrung erhalten und somit gut für den Winter geschützt sind. Ab September fliegen diese zusammen mit den männlichen Drohnen aus und paaren sich im Freien. Dabei lagern sie das Sperma in ihrem Körper, durch das sie im nächsten Jahr die Eiproduktion beginnen können. Falls Sie Hornissenschwärme Anfang Herbst entdecken, handelt es sich um Vespa bei der Paarung.
Winterquartier
Nach der Paarung suchen sich die jungen Königinnen sofort ein Winterquartier, um die Zeit im Freien zu verringern und nicht von einem plötzlichen Kälteeinbruch überrascht zu werden. Dabei bevorzugen sie Mauerspalten, Ritzen, selbst gebaute Tunnel in Holz, selten unterirdische Hohlräume oder menschliche Behausungen. Viele Hornissenköniginnen fallen im Winterquartier Fressfeinden zum Opfer.
Stich
Der Stich einer Hornissenkönigin ist ebenso schmerzhaft wie der einer Arbeiterin und nicht giftig genug, um Ihnen Schaden zuzufügen. Allergiker auf Insektengift sollten aber darauf aufpassen, nicht gestochen zu werden, da es sonst zu einem anaphylaktischem Schock kommen kann.
Tod
Von Mai bis Oktober ist die Königin hauptsächlich mit der Eiablage beschäftigt und am Ende der Saison komplett entkräftet. Meist überleben die Tiere nur bis Mitte Oktober und verlassen zwei Wochen zuvor das Nest, um außerhalb der Kolonie zu sterben. Die Arbeiterinnen versuchen über diese Zeit die Kolonie am Leben zu erhalten, sterben aber mit der Zeit und das Nest wird aufgegeben. Einzig die jungen Königinnen im Winterquartier überleben.
Ernährung
Wie andere Hornissen ernähren sich die Königinnen vor allem von Beutetieren wie Bienen und Wespen. Ebenso ist eine Ernährung über Pflanzensäfte und Nektar möglich. Keine Sorge, Hornissenköniginnen halten sich im Vergleich zu Wespen fern von menschlicher Nahrung, selbst Zuckerquellen.
Tipp:
Hornissen gehören in Deutschland zu den besonders geschützten Arten und dürfen weder gefangen, gejagt, getötet oder deren Nester auf eigene Faust zerstört werden. Besonders schwere Strafen mit Bußgeldern im fünfstelligen Bereich und sogar Haftstrafen sind möglich, wenn gezielt den Königinnen geschadet wird, da diese für den Erhalt der Hornisse notwendig sind.