Hortensie lässt Blätter und Blüten hängen: was tun?
Hortensien sind dank ihrer üppigen Blüte ein echter Blickfang im Garten- wenn sie denn aufrecht und gesund wachsen. Doch was tun, wenn die Pflanzen plötzlich Blätter und Blüten hängen lassen?
Auf den Punkt gebracht
- Wassermangel als häufigste Ursache
- nicht immer sind Pflegefehler schuld
- Düngergabe beachten
- direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
- keine winterharten Gewächse
Inhaltsverzeichnis
Mögliche Ursachen
Wenn Blätter und Blüten der Hortensie schlapp nach unten hängen, ist meistens ein Pflegefehler die Ursache. Mit einfachen Maßnahmen gelingt es jedoch, die Gesundheit und somit auch die Optik wiederherzustellen.
Natürlicher Schutzmechanismus
Bei Hortensien ist es leider keine Seltenheit, dass Blätter und Blüten hängen. In manchen Fällen besteht aber gar kein Grund zur Sorge, handelt es sich doch um einen Schutzmechanismus der blühfreudigen Pflanze. Treten die Symptome lediglich in der Mittagszeit im Sommer auf, schützt sich das Gewächs mit dieser Maßnahme vor dem Verdunsten der gespeicherten Flüssigkeit durch die massive Sonneneinstrahlung. Aufgrund der hängenden Pflanzenteile verkleinert sich die Oberfläche, die die Sonne bescheint.
Wassermangel
Der Beiname „Wasserschlürferin“ kommt nicht von ungefähr. Hortensien weisen einen sehr hohen Flüssigkeitsbedarf auf. Daher gilt es, vor allem im Sommer das Substrat zu prüfen. Sobald die oberste Schicht angetrocknet ist, müssen Sie zeitnah zur Gießkanne greifen. Als Gießmethode empfiehlt sich das Schwemmen, damit das Wasser bis in die unteren Erdschichten sickert. Topfpflanzen sollten Sie dem Kübel entnehmen und den Wurzelballen tauchen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Hortensien sind aufgrund ihrer schönen Blüte überdies beliebte Schnittpflanzen. Jedoch sind hängende Pflanzenteile auch in der Vase nicht ausgeschlossen. In diesem Fall freut sich die Blume über ein Vollbad. Für eine halbe Stunde legt der Gärtner sie in die Badewanne. Das Gewächs schwimmt an der Wasseroberfläche und nimmt gewiss keinen Schaden. Ganz im Gegenteil, die Anwendung ermöglicht es, Flüssigkeit in großen Mengen aufzunehmen und die Speicher zu füllen. Anschließend schüttelt der Gärtner überschüssige Wassertropfen ab und steckt die Schnittblume zurück in die Vase.
Hinweis: Trotz des hohen Wasserbedarfs verträgt die Hortensie keine Staunässe. Freiland Hortensien sollte der Gärtner daher erst wässern, wenn die oberste Substratschicht angetrocknet ist. Bei der Kübelhaltung sollte er das überschüssige Wasser im Untersetzer nach rund 15 Minuten abgießen. Eine Drainage im Boden oder Kübel ist grundsätzlich empfehlenswert.
Nährstoffmangel
Das stete Gießen spült viele Nährstoffe aus dem Boden. Aus diesem Grund fehlt es Hortensien häufig an Eisen. Ein spezieller Hortensiendünger kann in diesem Fall Abhilfe verschaffen.
Informationen rund um das Düngen der Hortensien:
Ungeeignetes Substrat
Damit keine Staunässe entsteht, darf sich der Boden nicht zum Verdichten neigen. Stattdessen sollte er durchlässig und locker sein, im gleichen Zuge aber Wasser speichern können. Der optimale pH-Wert liegt bei 4 bis 5,5. Um die artgerechten Eigenschaften des Substrats aufrecht zu erhalten, sollte der Gärtner Kübelpflanzen spätestens nach zwei Jahren umtopfen.
Hinweis: Eine Schicht aus Rindenmulch schützt die Erde im Sommer vor Verdunstung.
Falscher Standort
In der prallen Sonne fühlt sich die Hortensie nicht wohl. Ihre Blüten trocknen nicht nur aus, sondern bekommen auch schnell einen Sonnenbrand. Besser ist ein Standort im Halbschatten, zum Beispiel unter lichten Bäumen. Aber auch hier sollte der Gärtner dem Verbrennen vorbeugen. Das bedeutet, die Pflanze nur in den Morgen- und Abendstunden zu wässern und lediglich das Substrat, nicht aber die Blüte zu gießen. Bietet der Garten keinen Schatten, muss der Gärtner dennoch nicht auf die füllige Blütenpracht verzichten. Eine Markise schützt die Pflanze ebenso gut wie eine Baumkrone oder ein Hausvorsprung.
Falsche Überwinterung
Hortensien sind leider nicht winterhart. Mit einer Abdeckung durch einen Jutesack oder einem Vlies, gelingt es dennoch, ihre Blütenpracht auch im Folgejahr aufrecht zu erhalten. Dabei gilt zu beachten, dass die Pflanzen oft schon im Februar austreiben. Entfernt der Gärtner den Winterschutz zu früh, bekommen die zarten Triebe Frost und lassen Blüten und Blätter hängen. Mit Spätfrösten müssen Gärtner bis zu den Eisheiligen Mitte Mai rechnen.
Hinweis: Um sich den Aufwand eines Winterschutzes zu ersparen, erhält der Gärtner im Handel Rispenhortensien. Diese sind bis zu -30°C winterfest.
Weitere Erkrankungen der Hortensien
Häufig gestellte Fragen
Hortensien reagieren sehr empfindlich auf kalkhaltiges Wasser. Leitungswasser muss der Gärtner aus diesem Grund vor der Verabreichung unbedingt filtern. Empfehlenswert ist hingegen aufgefangenes Regenwasser.
Um den pH-Wert des Bodens ins saure Milieu um zu wandeln, empfehlen sich einfache Hausmittel wie Kaffeesatz. Lockere Böden bieten zudem die Möglichkeit, selbst hergestelltes, organisches Material wie Kompost einzuarbeiten.
Leidet die Hortensie an einem Schädlings- oder Pilzbefall hängen nicht nur die Pflanzenteile herab, meistens sind Verfärbungen des Blattes und eine welke Blüte Symptome, die mit dem schlechten Aussehen einhergehen. Zunächst sollte der Gärtner daher die oben genannten Ursachen ausschließen, ehe er einen vermeidlichen Krankheitserreger bekämpft.