Hortensien im Topf überwintern: so gelingt es
Die farbenprächtigen Blüten der Hortensie entfalten ihre Pracht den ganzen Sommer über. Doch um sie auch im nächsten Jahr genießen zu können, müssen sie richtig über den Winter gebracht werden. So überwintern Sie Hortensien im Topf.
Auf den Punkt gebracht
- Kübelpflanzen generell empfindlicher gegenüber Frost
- Überwinterung winterharter Sorten draußen möglich
- nur mit entsprechendem Schutz
- frostempfindlichere Sorten frostfrei überwintern
Inhaltsverzeichnis
Überwinterung vorbereiten
Die bei uns vorkommenden Hortensiensorten sind prinzipiell winterhart, sofern sie im Garten ausgepflanzt werden. Im Kübel sieht das ganz anders aus. Aufgrund des geringeren Erdvolumens können die Wurzeln schnell durchfrieren, was die Pflanze absterben lassen könnte. Umso wichtiger ist es die Hortensien richtig zu überwintern.
Treffen Sie dafür unbedingt diese Vorbereitungen:
- Düngen im Spätsommer (August/September) komplett einstellen
- Triebe müssen vor Winter gut ausreifen
- vertrocknete und schadhafte Pflanzenteile bei frostfreier Überwinterung entfernen
- bei Überwinterung im Freien an der Pflanze belassen
- schützen so nachtreibende Knospen vor Frost
- Hortensien auf Krankheiten und Schädlinge untersuchen
- möglichen Befall vor Überwinterung beseitigen
Winterharte Hortensien überwintern
Die meisten hier angebotenen Hortensien gelten als winterhart. Das gilt jedoch nur solange sie im Garten ausgepflanzt werden und nicht für eine Kübelhaltung. Auch vermeintlich winterharte Sorten im Topf oder Kübel müssen vor Frost geschützt werden. Hierbei spielt das Pflanzgefäß keine unwesentliche Rolle, denn in einem zu kleinen und dünnwandigen Topf haben die Pflanzen draußen keine Chance:
- mindestens vierzig Zentimeter Topf-Durchmesser
- Hortensie an schattigem, wind- und regengeschütztem Platz (z. B. vor Hauswand) verbringen
- auf Holzpalette oder Styroporplatte stellen
- Topf mit mehreren Schichten aus isolierenden Materialien (z. B. Luftpolsterfolie oder Kokosmatte) umwickeln
- Isolierung bis ca. 10 cm über Topfrand
- Wurzelbereich mit Laub, Mulch oder Tannenzweigen abdecken
- oberirdische Pflanzenteile mit Vlies umwickeln
- an frostfreien Tagen, vorzugsweise morgens, gelegentlich gießen
Tipp: Hortensien im kleinen Topf mit weniger als 35 cm Durchmesser sollten besser frostfrei überwintern. In besonders kalten Wintern sind auch winterharte Hortensien in einem frostfreien Quartier besser aufgehoben.
Frostempfindliche Arten überwintern
Frostempfindlichere im Topf kultivierte Hortensien wie die Eichblatthortensie (Hydrangea quercifolia) oder Arten mit zweifarbigen Blättern müssen frostfrei überwintern. Zu ihnen zählen auch Jungpflanzen. Das Winterquartier sollte bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
Bedingungen im Winterquartier
- Kalthaus oder unbeheiztes Gewächshaus als Winterquartier
- Gewächshaus unbedingt beschatten
- Garage und unbeheizter Keller mögliche Alternativen
- mäßig beleuchtet, weder zu hell noch zu dunkel
- je kühler, desto dunkler
- Temperaturen zwischen 2 und 10 °C optimal
- bei dunkler Überwinterung nicht wärmer als 5 °C
- sonst Gefahr von Schädlingsbefall
- zum Ende des Winters etwas wärmer stellen
Winterliche Pflege
- verwelkte Blüten entfernen
- regelmäßig, aber mäßig gießen
- sowohl Staunässe als auch Trockenheit vermeiden
- bis zum Frühjahr nicht düngen
- kontinuierlich Schädlingskontrollen durchführen
- Winterquartier regelmäßig lüften, am besten täglich
- mit Austriebsbeginn Pflanze etwas heller stellen
- weiterhin nur mäßig gießen
- erste Düngergabe im Frühjahr vor dem Auswintern
Tipp: Die Winterruhe dauert bei diesen Pflanzen von November bis Ende März. Da z. B. Bauern-, Samt- und Tellerhortensien ihre Knospen bereits im Herbst des Vorjahres anlegen, sollten sie noch vor dem ersten Frost ins Winterquartier umziehen.
Wann nach draußen?
Nach der Winterruhe gilt es den richtigen Zeitpunkt für den Umzug der Kübelpflanzen ins Freie zu finden. Erfolgt er zu früh, besteht die Gefahr von Erfrierungen durch auftretende Spätfröste. Davon betroffen sind vor allem die frischen jungen Triebe.
- Umzug frühestens nach den Eisheiligen
- etwa ab Mitte Mai
- Nachttemperaturen deutlich über 0 °C-Marke
- nicht direkt in die Sonne, Gefahr von Sonnenbrand
- schrittweise an veränderte Bedingungen gewöhnen
- zunächst an dunkleren Standort
- anfangs nur tagsüber bzw. stundenweise rausstellen
- nachts wieder ins Haus
- in länger werdenden Zeitabständen Richtung endgültigen Standort bewegen
Tipp: Auch der Winterschutz an im Freiland überwinterten Topf-Hortensien sollte nicht zu früh entfernt und die Pflanzen nicht direkt der Sonne ausgesetzt werden.
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Häufig gestellte Fragen
Das kommt auf die jeweilige Art an. Bauern-, Kletter-, Teller-, Samt- und die Eichblättrige Hortensie legen ihre Blüten bereits im Herbst des Vorjahres an und sollten deshalb erst im darauffolgenden Frühjahr behutsam geschnitten werden. Im Gegensatz dazu bilden Rispen- und Ballhortensie ihre Blüten am neuen Holz und können sowohl im Spätherbst als auch im Frühjahr ab Februar/März verschnitten werden.
Die beste Frosthärte besitzen Rispenhortensien (Hydrangea paniculata) und Ball-Hortensien (Hydrangea arborescens). Während sie ausgepflanzt im Beet ohne jeglichen Winterschutz auskommen, benötigen Exemplare im Kübel immer einen entsprechenden Winterschutz. Zudem sollten sie in einem ausreichend großen Pflanzkübel stehen, um zu verhindern, dass das Substrat komplett durchfriert.
Aufgrund dessen, dass Hortensien nicht wärmer als 5 bis 10 °C stehen sollen, ist diese Form des Überwinterns nicht empfehlenswert. Durch die höheren Temperaturen würden sie vorzeitig blühen und wären anfälliger gegenüber Krankheiten und Schädlingen.
Das ist nur möglich, wenn die Hortensie nicht komplett erfroren ist. Sind nur die frischen jungen Blätter erfroren, treibt sie in der Regel wieder aus. Sollten auch die jungen Triebe geschädigt sein, ist es ratsam, diese Triebe bis ins gesunde Holz zurückzuschneiden. Das führt natürlich zum Verlust von Blüten, bringt aber Gewissheit darüber, ob die Pflanze noch gerettet werden kann oder nicht.