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Hortensien erfroren - Titel

Hortensien sind erfroren: Hilfe bei Frostschäden

Hortensien sind die Stars in jedem Bauerngarten. Die robusten Gartenpflanzen überstehen so manchen kalten Winter. Mitunter können Hortensien jedoch im Frühjahr erfroren sein. Alle Maßnahmen zur Vorbeugung und Hilfe dazu nachfolgend.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Eine Hortensie gehört zu den robusteren Gartenpflanzen
  • Besonders gefährlich können Spätfröste werden
  • Erfrorene Triebe sind hellbraun bis dunkelbraun und trocken
  • Im Herbst sollte kein Rückschnitt erfolgen
  • Winterschutz kann Erfrierungen vorbeugen

Hortensien sehr robust

Hortensien (Hydrangea) gehören normalerweise zu den doch robusteren Gartenpflanzen. Sie sind bedingt winterhart und überstehen so manche Frostperiode. Allerdings reagieren sie sehr empfindlich auf auftretende Spätfröste im Frühjahr nach dem Neuaustrieb. Besonders anfällig sind hierbei Hortensien, welche bereits im Vorjahr die Blüten für die kommende Gartensaison anlegen. Schnell kann es passieren, dass dann die zarten Knospen dem Frost zum Opfer fallen. Mit anderen Worten sie sind erfroren. Dazu gehören unter anderem Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla) und auch Tellerhortensien (Hydrangea serrata). Frostschäden an Hortensien sind erkennbar:

  • an hellbraunen bis dunkelbraunen Trieben
  • Triebe oft trocken
Hortensie mit Frostschäden

Mitunter erscheinen die Stauden nach dem Winter zwar als erfroren, aber sie sind es nicht. Um wirklich sicher zu gehen, ob die Triebe tot sind, wird einfach leicht mit dem Daumennagel an der Rinde gekratzt. Falls sie sich leicht lösen lässt und dann darunter ein grünes, saftiges Gewebe erscheint, ist noch Leben in den Trieben. Hingegen eine leicht gelblich-grüne Verfärbung bis unter das letzte Augenpaar weist daraufhin, dass der Trieb vertrocknet und tot ist.

Hinweis: Schattenliebende Hortensien sind im Winter weniger anfällig gegenüber von Frostschäden wie Hortensien die einen sonnigen Standort bevorzugen.

Maßnahmen im Frühjahr

Normalerweise werden im Frühjahr bei einer Hortensie lediglich die verwelkten, alten Blüten direkt über dem obersten Augenpaar abgeschnitten. Nun hilft bei erfrorenen Trieben in der Regel allerdings nur ein kompletter Rückschnitt eben dieser.
Dazu:

  • Rückschnitt bis zum ersten lebenden Knospenpaar
  • bei stärkeren Schäden Trieb komplett entfernen
  • nicht zu früh zurückschneiden
  • optimale Zeitpunkt Ende Februar / Anfang März
  • daneben Hortensien gut auslichten

Mitunter kann es auch passieren, dass in sehr kalten Wintern mit starken Frösten eine Hortensie stärker geschädigt wird. Allerdings kommt dies verhältnismäßig seltener vor. In diesem Fall sollte ein kompletter Rückschnitt bis in Bodennähe erfolgen. Mit viel Glück und Geduld schlägt die Pflanze dann erneut aus. Es gibt hier jedoch Unterschiede bei den einzelnen Arten und Sorten hinsichtlich der zu erwartenden Blütenpracht nach einem Rückschnitt.

Hortensie zurückschneiden

Hydrangea mit Blütenanlage im Vorjahr

  • dazu gehören Tellerhortensien (Hydrangea serrata), Bauernhortensien (H. macrophylla), Samthortensien (H. sargentiana) und Kletterhortensien (H. petiolaris)
  • je krasser der Rückschnitt, desto geringer die Blütenpracht
  • bei radikalem Rückschnitt fällt Blüte in dem Jahr komplett aus

Hydrangea mit Blütenanlage am „neuen“ Holz

  • dazu gehören Schneeballhortensien (Hydrangea arborescens) und Rispenhortensien (H. paniculata)
  • Rückschnitt hat keine Auswirkungen auf Blütenpracht
  • Knospenanlage erfolgt immer im selben Jahr
  • allerdings muss ein Augenpaar pro Trieb vorhanden sein

Sollte jedoch kein lebender Trieb mit einem Knospenpaar mehr vorhanden sein, dann ist es ratsam, die Hortensienstaude auszugraben und gegen eine neue zu ersetzen.

Hinweis: Beim Kauf sollte bereits auf die Winterhärte der entsprechenden Hortensie geachtet werden, um nicht im kommenden Frühjahr böse überrascht zu werden. Auskunft über die jeweilige Winterhärte gibt das Pflanzenetikett. Darüber hinaus ist eine Beratung vom Fachmann ratsam.

Spätfröste besonders gefährlich

Gerade nach dem Neuaustrieb auftretende Fröste in den Monaten April/Mai können die jungen und noch weichen Triebe sehr stark schädigen. Sollten dabei die Temperatur weit unter -5 °C fallen, dann ist kaum noch eine Rettung der diesjährigen Blütenpracht möglich. Sollten jedoch nur die jungen Blätter betroffen sein, werden diese einfach entfernt. Sie werden im Nachhinein durch neue ersetzt. Ein Rückschnitt der Triebe ist dabei nicht notwendig. Anders sieht es jedoch aus, wenn die Triebspitzen herabhängen. Dann muss zur Schere gegriffen und der betroffene Trieb jeweils bis zum nächsten lebenden Augenpaar eingekürzt werden. Empfehlenswert ist während dieser Zeit noch ein leichter Winterschutz.

Bauernhortensie - Hydrangea macrophylla

Frostschäden vorbeugen

Um bereits im Vorfeld während der kalten Jahreszeit Frostschäden an Hortensien zu vermeiden, sollten bestimmte Maßnahmen getroffen werden. Dabei fängt es schon bei der Standortwahl an. Diese kann bereits Schädigungen vorbeugen. Weiterhin gehören dazu:

  • Schutz vor kalten Ostwinden
  • Vermeidung starker Sonneneinstrahlung, gerade im Winter
  • Sonne begünstigt zu frühen Austrieb
  • durch Spätfröste dann Auftreten größerer Schäden
  • verwelkte Blütenköpfe im Herbst nicht abschneiden
  • bieten Schutz für darunterliegende Knospen
  • kein Rückschnitt im Herbst
  • totes Holz entfernen, Quelle für Fäulnis, Pilze und Krankheitserreger
  • weit herausragende Triebe einkürzen, Gefahr für Schneebruch
  • ab Juli Stickstoffdüngung einstellen
  • Gabe von organischem Dünger kann bis August erfolgen
  • optimal Gabe von kalibetontem Dünger wie Patentkali
  • dadurch Ausreifung und Verholzung der Triebe bis zum Winter
  • ab September Düngung vollständig einstellen
  • im Herbst noch ausreichend gießen
  • Staunässe vermeiden
  • bei Wurzelschäden Pflanze anfälliger gegen Frostschäden

Tipp: Verabreichung von kalireichem Dünger bis in den September hinein erhöhen die Frosthärte der Pflanzen. Durch die Nährstoffe werden die Zellwände gestärkt und gleichzeitig der Gefrierpunkt des vorhandenen Zellwassers gesenkt. Hervorragend eignet sich hierbei auch als Herbstdüngung neben Patentkali Beinwelljauche.

Rispenhortensien richtig schneiden

Geeigneten Winterschutz aufbringen

Obwohl Hortensien relativ winterfest sind, ist es ratsam zusätzlich einen Winterschutz aufzubringen, gerade in rauen Gegenden. Besonders wichtig ist ein solch Winterschutz für Jungpflanzen, welche im Frühjahr desselben Jahres erst gepflanzt wurden. Diese sind während der kurzen Zeit noch nicht tief genug eingewurzelt und es kann hier schneller zu Frostschädigungen kommen. Noch vor dem Einbruch des Winters sollten nun verschiedene Schutzmaßnahmen erfolgen:

  • Wurzelscheiben mulchen
  • dazu Aufbringung 10 cm hohen Schicht aus Laub
  • diese zusätzlich mit Tannenreisig abdecken
  • Wurzelhals 10 bis 20 cm hoch anhäufeln
  • geeignet dazu Garten – oder Komposterde
  • Triebe mit atmungsaktiven Wintervlies abdecken
  • alternativ Drahtgitter locker über Triebe legen
  • anschließend mit Tannenreisig abdecken
  • eine weitere Alternative: Reisig rund um Pflanze stecken
  • Hortensie muss dabei atmen können
  • nach Rückschnitt bei Bodenfrostgefahr Winterschutz erneut aufbringen
  • spätestens Mitte Mai Winterschutz komplett entfernen
  • durch steigende Temperaturen wird sonst Pilzbefall begünstigt

Tipp: Verwenden Sie keine Folien oder sonstige luftundurchlässige Materialien. Darunter bildet sich Schwitzwasser und es kommt schnell zu Fäulnis.

Winterschutz für Kübelpflanzen

Natürlich benötigt auch eine Hortensie im Kübel während der kalten Jahreszeit einen ausreichenden Winterschutz. Sonst kann es schnell passieren, dass die Triebe oder gar ganze Pflanze im Frühjahr erfroren ist. Dabei sollten folgende Vorkehrungen getroffen werden:

Hortensie im Kübel
  • Aufstellung Kübel an windgeschützten Platz
  • Kübel auf frostsichere Unterlage stellen
  • dazu geeignet Holzplatte oder Styropor
  • Wurzelscheibe mit Laub bedecken, darüber Tannenreisig
  • Kübel mit Noppenfolie, Kokosmatten oder Jutesack umhüllen
  • Triebe mit speziellen Wintervlies umhüllen
  • Kübel mit Durchmesser unter 35 cm besser frostfrei im Haus überwintern
  • dabei Temperaturen zwischen 3 und 5 °C
  • kühle Temperaturen begünstigen Blütenbildung

Hinweis: Nicht nur Frost kann eine Hortensie schädigen, sondern noch weitaus schlimmere Auswirkungen hat der Trockenstress im Winter auf die Pflanze. Sonnenschein, Kahlfröste mit niedrigen Temperaturen und natürlich eine fehlende Schneedecke kann schnell zu einer Austrocknung des Wurzelballens führen. Daher ist es ratsam an frostfreien Tagen, die Pflanze etwas zu gießen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Hortensien-Sorten sind besonders frostunempfindlich?

Bei der Wahl sollten zuerst Sorten in Frage kommen, welche besonders gut im Schatten gedeihen. Sie sind auf alle Fälle winterhärter wie eine sonnenliebende Hortensie. Daneben bietet der Handel gut frostverträgliche Sorten an. Dazu zählen:
Bauernhortensie
Gartenhortensie
Japanhortensie
Waldhortensie
Kletterhortensie und
Tellerhortensie .
Die Pflanzenetiketten geben darüber Auskunft. Noch besser ist natürlich eine fachkundige Beratung.

Wie wird eine Blaufärbung der Blütenköpfe erreicht?

Voraussetzung für eine Blaufärbung ist ein saurer Boden. Der pH-Wert sollte unter 4,5 liegen. Normale Gartenböden weisen diesen Wert allerdings nicht auf. Daher sollte vor der Pflanzung einer Hortensie die Gartenerde gegen Hortensien- oder Rhododendronerde ausgetauscht werden. Daneben muss dem Gießwasser regelmäßig Aluminium zugesetzt werden. Im Handel sind spezielles Hortensienblau oder alternativ Kalialaun erhältlich. Verwendung bitte nur laut Packungsanweisung. Die Verfärbung dauert lange bis zu zwei Jahren.

Was muss bei der Pflanzung berücksichtigt werden?

Dabei ist zu beachten, dass es Hortensiensorten für sonnige (Rispenhortensie) und schattige Standorte (u.a. Bauernhortensie) gibt. Weiterhin lieben diese Stauden einen tiefgründigen, nahrhaften, humosen und lockeren Boden. Dieser sollte gut Wasser speichern können, da Hortensie übersetzt „Wasserschlürferin“ bedeutet, was wiederum Auskunft über den Wasserbedarf der Pflanzen gibt. Er ist verhältnismäßig hoch. Gut eignen sich bei der Pflanzung eine spezielle Hortensien- oder Rhododendronerde. Daneben muss beachtet werden, dass der pH-Wert des Bodens im sauren Bereich liegen muss.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
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