Insekteneier bestimmen nach Farben: 20 Arten
Meist werden Insekten nach Form, Farbe und Größe bestimmt. Sind sie geschlüpft, ist es bei Schädlingen aber meist zu spät zum Handeln. Daher lohnt es, bereits die Insekteneier bestimmen zu können.
Auf den Punkt gebracht
- Insekteneier passen zur besseren Tarnung farblich meist zum bevorzugten Ablageort
- alleinig an der Eifarbe lassen sich Insektenarten nur schwer unterscheiden
- erst in Verbindung mit Ablageort, Gelegeart etc. lassen sich einzelne Arten vergleichsweise sicher identifizieren
Inhaltsverzeichnis
Schmetterlinge
Arten von A – J
Admiral (Vanessa atalanta)
- Eifarbe: grün
- Ablageort: Blattoberseite von Brennnesseln
- Sonstige Merkmale: Ablage meist einzeln oder paarweise
Bärenspinner (Arctiinae)
- Eifarbe: beige, gelb oder (dunkel-)braun
- Ablageort: häufig an Hauswänden, Natursteinmauern oder Felsen
- Sonstige Merkmale: kleine, sehr runde Eiform, Ablage in Häufchen
Hinweis: Die verschiedenen Arten der Bärenspinner ernähren sich bevorzugt von Flechten. Deshalb sind ihre Gelege auch überwiegend dort zu finden, wo Flechten wachsen, sowohl in der Natur als auch im vom Menschen gestalteten Umfeld.
Birkenspinner (Endromis versicolora)
- Eifarbe: dunkelbraun bis schwarz, leere Hüllen später weiß auffindbar
- Ablageort: entlang Baumzweigen in dichten, langen Reihen
- Sonstige Merkmale: sehr große Gelege, mit bloßem Auge sehr gut erkennbar, stark geometrische Ablageform
Arten vom K – Z
Kleiner Fuchs (Aglais urticae)
- Eifarbe: grün
- Ablageort: bevorzugt Blattunterseite von Brennnesseln
- Sonstige Merkmale: Ablage meist in kleinen, gestapelten Häufchen
Kleiner Kohlweißling (Pieris rapae)
- Eifarbe: weiß bis gelblich
- Ablageort: Ober- und Unterseite von Blättern, häufig auch in Knospennähe
- Sonstige Merkmale: schmale, langgestreckte Eiform, ähnlich einem Reiskorn, Ablage meist einzeln oder paarweise
Hinweis: Die langgestreckte, schlanke Form der Insekteneier ist typisch für alle Weißlinge und kann daher nicht als Merkmal einer einzelnen Art, etwa des als Schädling geltenden Kohlweißlings, herangezogen werden!
Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
- Eifarbe: anfangs weiß, nach ein paar Tagen braunrot, kurz vor dem Schlüpfen schwarz
- Ablageort: Blattoberseite verschiedener Doldenblütler
- Sonstige Merkmale: Eiablage einzeln, stark konstrastierte, gut erkennbare Farbwechsel im Entwicklungsverlauf
Segelfalter (Iphiclides podalirius)
- Eifarbe: weiß
- Ablageort: bevorzugt Rosengewächse (Rosaceae)
- Sonstige Merkmale: Eiablage immer einzeln über Blätter verteilt
Spanner (Geometridae)
- Eifarbe: weiß bis hellgelb
- Ablageort: meist gut versteckt, häufig aber ohne gezielte Platzierung durch Abwurf von einem Sitzplatz (Zweig, Blatt etc.) in die Natur
- Sonstige Merkmale: Ablage einzeln, häufig sehr schwer aufzufinden, langgestreckt bauchige, kugelige Form
Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)
- Eifarbe: hell- bis dunkelgelb
- Ablageort: Ablage häufig in kleinen Grüppchen im Bereich der Blattspitzen
- Sonstige Merkmale: schmale, langgezogene Eiform
Hygieneschädlinge
Bettwanzen (Cimex lectularius)
- Eifarbe: weiß
- Ablageort: in typischen Verstecken hinter Tapeten, Fußleisten, Bildern, in Wand- und Bodenritzen etc.
- Sonstige Merkmale: Gelege mit bis zu 200 Eiern, festgeklebt am Ablageort
Flöhe (Siphonaptera)
- Eifarbe: weiß durchscheinend
- Ablageort: an den Aufenthaltsorten der jeweiligen Wirte (Menschen, Hunde, Katzen) in Ritzen, Nischen oder hinter losen Tapeten, Belägen etc.
- Sonstige Merkmale: Häufigkeit der Gelege lässt vielfach auf Zustand des Wirtsschließen, z.Bsp. intensives Auftreten bei geschwächten, kranken oder sogar toten Wirten in der Umgebung
Pharaoameise (Monomorium pharaonis)
- Eifarbe: weiß bis gelblich
- Ablageort: nur innerhalb der Nester, meist in Ritzen und Fugen in Böden, Wänden und Decken, sowie hinter losen Verkleidungen
- Sonstige Merkmale: oval-rundliche Eiform
Hinweis: Obwohl die Eier nur in Nestern abgelegt werden, können Sie beim Öffnen der Verstecke offen zu Tage treten. Denn häufig werden die Nestbauten dabei zerstört.
Zecken (Ixodes ricinus)
- Eifarbe: rötlich-braun
- Ablageort: am Waldboden
- Sonstige Merkmale: kleine, klumpige Gelege mit bis zu 4.000 Eiern
Vorratsschädlinge
Brotkäfer (Stegobium paniceum)
- Eifarbe: weiß bräunlich
- Ablageort: direkt in stärkehaltigen Lebensmitteln oder in Fugen und Ritzen in deren Umgebung
- Sonstige Merkmale: Ablage als Gelege mit bis zu 60 kleinen, runden Eiern
Dörrobstmotten (Plodia interpunctella)/Mehlmotten (Ephestia kuehniella)
- Eifarbe: weiß
- Ablageort: in Lebensmitteln oder in unmittelbarer Umgebung
- Sonstige Merkmale: lose Gelege von rund 200 bis 400 Eiern je Weibchen
Mehlkäfer (Tenebrio molitor)
- Eifarbe: glänzend milchweiß
- Ablageort: direkt in stärkehaltige Lebensmittel, wie Brot, Mehl etc.
- Sonstige Merkmale: Ablage der bis zu 2 Millimeter großen Insekteneier in kleinen Grüppchen, durch klebrige Oberfläche am Ablageort anhaftend
Speckkäfer (Dermestes lardarius)
- Eifarbe: milchig weiß
- Ablageort: direkt in Lebensmittel, sowie Totholz (z.B. Fraßgänge von Holzwürmern)
- Sonstige Merkmale: klebrige Eigruppen, die am gewählten Nährsubstrat anhaften
Sonstige Insekten
Kleidermotte (Tineola bisselliella)
- Eifarbe: weißlich bis gelblich, teilweise auch gräulich
- Ablageort: in Textilfalten oder zwischen Wollfasern, Pelzhaare etc.
- Sonstige Merkmale: Ablage der Insekteneier meist einzeln, seltener in kleinen Gruppen
Marienkäfer (Coccinellidae)
- Eifarbe; gelb, kurz vor dem Schlüpfen graugelb bis grau
- Ablageort: Blattunterseiten
- Sonstige Merkmale: rundlich ovale Form, Ablage in aufrechtstehenden Gruppen an Blattunterseiten
Häufig gestellte Fragen
Viele schädliche oder zumindest lästige Tiere können in der Praxis nicht an Hand ihrer Eifarbe und -form erkannt werden. Die Tiere tragen die Eier in Bein- oder Bauchtaschen mit sich, so dass Sie keine Gelege finden werden.
Alleinig nach Farbe und Form lassen sich die Eier unterschiedlicher Insektenarten ohne große Sachkenntnis kaum unterscheiden. Stattdessen gibt der Fundort, also der vom Muttertier gewählte Ort der Eiablage, meist genaueren Aufschluss über die vorgefundene Insektenart.
Von den Eiern selbst geht in aller Regel keine aktive Gefahr aus. Allerdings werden sie immer wieder auch in Nahrungsmittel gelegt, die damit unbrauchbar werden. Und spätestens die daraus schlüpfenden Maden, sowie die sich entwickelnden Käfer oder Falter, können zu erheblichen Beeinträchtigungen des Alltags führen.