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Ist Akelei giftig? Infos für Kinder und Haustiere

Akelei giftig

Die Akelei ist eine blühende Pflanze, die in den hiesigen Breitengraden aufgrund ihrer anmutigen blauen Blüte gerne in einem Blumenbeet im Garten kultiviert wird. Denn sie ist pflegeleicht und bezaubert im Sommer mit ihren Blüten. Doch es stellt sich immer wieder die Frage, ob die Pflanze Kindern oder Haustieren schaden kann. Denn die Akelei ist leicht giftig und besonders Pferde sollten nicht an der Pflanze knabbern können.

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Akelei erkennen

Die zu den Hahnenfußgewächsen gehörende Akelei (Aquilegia) wird bis zu 80 cm hoch und wächst krautig. Zwischen Mai und Juli entfacht sie ihre Blüten, die in der Regel violett sind, aber auch bei manchen Sorten rosa oder weiß sein können. Die Blüten besitzen eine Glockenform und hängen an Stängeln.

Akeleien, Aquilegia
Akeleien, Aquilegia

Giftstoffe in der Akelei

Die Akelei ist in allen Teilen giftig, doch vor allem in den Samen ist das Gift besonders hoch ausgeprägt. Dennoch ist die Giftigkeit der Pflanze nicht so hoch und diese daher nicht so gefährlich, wie dies bei vielen anderen Pflanzen der Fall ist. Es können Symptome bei Berührung oder Verzehr auftreten, die in der Regel jedoch nicht zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Dennoch ist Vorsicht geboten, wenn sich kleine Kinder in der Familie befinden, freilaufende Haustiere oder sogar Pferde an die Pflanzen gelangen könnten.

So weist die Pflanze vor allem die folgenden Giftstoffe auf:

  • Blausäure-Glykoside
  • Magnoflorin
  • in Samen besonders hohe Konzentration
  • auch in allen anderen Pflanzenteilen vorhanden

Hinweis: Aufgrund dieser Giftstoffe und weil diese auch durch Hautkontakt übertragen und vom Körper aufgenommen werden könnten, sollte die Pflanze auch nicht mit der Haut in Berührung kommen. Tragen Sie daher bei der Arbeit immer lange Kleidung und Gartenhandschuhe.

Symptome

Kam es zu einem direkten Kontakt über die Haut mit der Akelei oder wurden von Haustieren oder kleinen Kindern sogar Blätter oder Samen verzehrt, dann kann es zu den folgenden Symptomen einer Vergiftung kommen:

  • Durchfall
  • Erbrechen
  • allgemeine Übelkeit
  • Magen- und Darmkrämpfe
  • Herzrhythmusstörungen
  • Atemnot
  • schwere Kreislaufbeschwerden
Akeleien, Aquilegia
Akeleien, Aquilegia

Sollte ein oder auch gleich mehrere Symptome bei einer Person oder einem Haustier auftreten, empfiehlt sich der direkte Gang zum Arzt oder gegebenenfalls auch ein Anruf bei der Notrufzentrale.

Hinweis: Ebenso wichtig ist es in einem solchen Fall, die Giftnotrufzentrale zu kontaktieren, um entsprechende Gegenmaßnahmen zu erfragen.

Akelei als Heilpflanze

Die Akelei ist jedoch auch bekannt als Heilkraut für verschiedene Beschwerden und wird sogar als Tee – nicht besonders beliebt, da sehr bitter im Geschmack – angeboten. Wie bei vielen giftigen Pflanzen ist auch diese nach Trocknen der Blätter oder dem Kochen der Pflanze völlig ungiftig, die Giftstoffe verlieren hierdurch ihre Wirkung. So kann die Akelei bei den folgenden Beschwerden als Heilkraut eingesetzt werden:

  • als Umschlag äußerlich angewendet
  • gegen Gicht
  • gegen Abszesse
  • bei Verdauungsbeschwerden
  • bei Rheuma
  • gegen Geschwüre

Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Befinden sich vor allem kleine Kinder im Haushalt, dann ist es wichtig, dass diese nicht mit der Pflanze in Berührung kommen können. Älteren Kindern, etwa ab der dritten Grundschulklasse hingegen kann schon erklärt werden, dass die ein oder andere Pflanze im Garten giftig ist und sie diese nicht berühren sollen. Kleine Kinder hingegen zupfen für Ihr Spiel gerne Blätter oder Blüten von Pflanzen oder nutzen die Samen, um zum Beispiel spielerisch zu Kochen.

Akeleien, Aquilegia
Akeleien, Aquilegia

Daher sollten die folgenden Vorsichtsmaßnahmen unbedingt eingehalten werden:

  • ganz auf Kultivierung der Akelei verzichten
  • Gartenbeet mit Pflanzen gut einzäunen
  • im Topf kultivieren und unerreichbar stellen

Tipp: Auch wenn bislang noch keine Todesfälle durch das Gift der Pflanze offiziell bekannt sind, treten die Symptome gerade bei kleinen Kindern verstärkter auf als bei Erwachsenen. Daher sollte sich junge Familien aus Gründen der Gesundheit gegen eine Kultivierung der Pflanze entscheiden.

Vorsichtsmaßnahmen bei Haustieren

Leben im Haushalt freilaufende Haustiere, wie Hunde oder Katzen, die auch jederzeit den Garten betreten dürfen, dann müssen diese ebenfalls vor einem Kontakt mit der giftigen Akelei geschützt werden. Denn schon bei Berührung kann das Gift in den Körper übergehen und die beschriebenen Symptome verursachen. Doch gerade bei kleineren Tieren kann das Gift einen größeren Schaden verursachen, was jedoch vermieden werden kann.

So sollten die Hunde und Katzen wie folgt geschützt werden:

  • nur in Bereich anpflanzen, zu dem Tiere keinen Zugang haben
  • Schutz für Hunde einfacher
  • Zaun um Gartenbeet ausreichend
  • Katzen können besser springen und klettern
  • für Haustiere besser auf Kultivierung verzichten

Nicht nur Hunde und Katzen, auch alle anderen Haustiere, die im Garten frei laufen dürfen, wie zum Beispiel Hasen oder Meerschweinchen, knabbern gerne an den diversen Pflanzen. Gehören daher auch Nager zum Haushalt, die im Garten ihren Auslauf haben, dann sollte in einem solchen Fall die Akelei, die für die kleinen Tiere sehr giftig und somit gefährlich sind kann, auch für diese nicht erreichbar sein.

Akelei und Pferde

Pferde auf Koppel
Pferde auf Koppel

Gerade auch für Huftiere kann die Pflanze eine große Gefahr darstellen. Denn nicht nur in den hiesigen Gärten wird Akelei immer häufiger kultiviert, die Pflanze findet sich vor allem auch an vielen Wegesrändern, an denen sie wild wächst. Knabbern die Tiere an den Pflanzen, dann gelangen die giftigen Substanzen schnell in den Körper und können so das gesamte Kreislaufsystem in Mitleidenschaft ziehen. In einem solchen Fall sollte sofort der Tierarzt hinzugezogen werden.

Folgende Maßnahmen sind zum Schutz der Pferde hilfreich:

  • Weiden auf alle Pflanzen untersuchen, die giftig sein könnten
  • Pflanzen an Rändern und Zäunen von Weideland überprüfen
  • auf Ausritten auf Pflanzen am Weg achten
  • auf eigenem Hof keine Akeleien kultivieren
Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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