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Ist die Ballonblume (Platycodon grandiflorus) giftig? Alle Infos

ist Ballonblume giftig für Mensch und Tier

Um die Ballonblume ranken sich diverse Mythen, da sie in der chinesischen Medizin als Heilmittel gibt, bei uns jedoch in allen Teilen als giftig. Unbestreitbar ist die Zierpflanze in Gärten und auf der Terrasse ein gern gesehenes Ziergewächs, allerdings eignet sie sich nicht als Beiwerk auf dem Teller oder als Nahrungsmittel. Die größte Gefahr besteht nicht für Menschen selbst, sondern für Tiere.

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Verwendung

Nicht nur in China, sondern auch in Korea und Japan sind Ballonblumen ein fester Bestandteil in der Naturheilkunde. Verwendet werden überwiegend die Wurzeln, wobei auch das Blattwerk in gekochter Form verzehrt wird. Aus den Wurzeln werden Tinkturen gebraut und Säfte hergestellt, die gegen folgende Erkrankungen wirken sollen.

  • Erkältungskrankheiten
  • Bronchitis
  • Fieber
  • Krebs
  • Immunschwäche

Blätter

In der chinesischen Medizin gelten die Blätter als harmlos, solange sie jung sind. Alte Blätter hingegen gelten als toxisch und werden daher nur als Tee oder Pulver in geringen Mengen verwendet.

Wurzeln

Die Wurzeln der Pflanze werden in der koreanischen Küche gern auch als Suppeneinlage verwendet. Sie schmecken kräftig und sollen die Immunabwehr stärken.

Ballonblume ist in Teilen giftig

Giftigkeit

Für Tiere

Tiere reagieren deutlich stärker als Menschen auf den Verzehr von Ballonblumen. Für Haustiere sind alle Teile der Pflanze schwach bis mäßig giftig, abhängig von der Dosis. Auch chinesische Medikamente, welche aus der Wurzel hergestellt wurden, sollten nicht für Haustiere verwendet werden.

Dem in der Wurzel enthaltene Saponin wird eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Bei Tieren hingegen kann es zu Reizzuständen der Schleimhäute kommen. Es ist daher immer ratsam, Ballonblumen nicht in Reichweite von Kindern und Tieren anzupflanzen. In Punkto Giftigkeit gibt es kaum Unterschiede zwischen den Blüten, Stielen und Wurzeln der Pflanze. Etwas stärker wirkt jedoch die Wurzel, da hier die meisten Saponine enthalten sind.

Folgende Symptome sind bei Tieren möglich:

  • Bauchschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Magenschmerzen
  • Schleimhautreizungen im Mund (Aphten)
  • Durchfall
  • Entzündungen des Magen-Darm-Trakts

Die Stärke der Symptome ist grundsätzlich abhängig von der verzehrten Menge. Auch spielt es eine Rolle ob Ballonblumen im rohen oder gekochten Zustand verzehrt werden. Die Menge der enthaltenen Saponine wird deutlich geringer, wenn die Wurzel gekocht wird. Auch in der chinesischen Medizin werden die Pflanzenteile niemals roh verwendet.

Für Menschen

Gekochte und zubereitete Teile von Ballonblumen können von Menschen unbedenklich verzehrt werden. Giftig sind jedoch alle rohen Bestandteile, sowie sehr alte Blätter. Die auftretende Symptomatik ist beim Mensch nur gering ausgeprägt, lediglich Kleinkinder und Babys haben ein erhöhtes Risiko für starke Beschwerden.

Am häufigsten kommt es zu:

  • Bauchschmerzen und Magenschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall

Überdosierungen von Medizinprodukten die aus Ballonblumen hergestellt wurden führen zu keinen nennenswerten Symptomen. Es ist davon auszugehen dass die giftigen Substanzen durch den Kochvorgang nahezu völlig zerstört werden.

Welche Maßnahmen sind im Vergiftungsfall zu ergreifen?

Haben kleine Kinder oder Haustiere große Mengen der Ballonblume im rohen Zustand gegessen, ist ärztlicher Rat erforderlich. Auch wenn die Symptome nur gering ausgeprägt sind, besteht die Gefahr einer nachhaltigen Schleimhautschädigung. Insbesondere Tiere sind hiervon betroffen. Die empfindliche Magenschleimhaut kann sich entzünden, eine schmerzhafte Gastritis ist die Folge. Die Behandlung erstreckt sich über mehrere Etappen. In erster Instanz wird durch die Gabe von Flüssigkeit und medizinischer Kohle versucht das Gift im Körper zu binden. Im zweiten Schritt erfolgt dann die Linderung der Symptome. Übelkeit und Erbrechen lassen sich mit Reisemedikamenten gut lindern, Durchfall sollte nicht gestoppt werden.

Blätter der Ballonblume

Durch Erbrechen und Durchfall werden die Giftstoffe schneller aus dem Körper ausgeschieden, weswegen Tierärzte oft darauf verzichten die Symptome bei Tieren zu lindern. Es ist erforderlich die Flüssigkeitszufuhr hochzuhalten, da sonst die Gefahr der Austrocknung besteht. Durch heftige Durchfälle kann es überdies zu einer Elektrolytverschiebung kommen, die medikamentös ausgeglichen werden sollte.

Welche Vorsichtsmaßnahmen sind möglich?

Da die Ballonblume eine beliebte Pflanze ist, findet sie sich in vielen Gärten oder auf Balkonen. Um die Gefahr durch einen ungewollten Verzehr gering zu halten, sollte die Pflanze ihren Standort außerhalb der Reichweite von Kindern oder Haustieren erhalten. Es gibt zudem zahlreiche, ungiftige Zierpflanzen, die eine mögliche Alternative darstellen.

Auch wenn es im Internet Rezepte für die Zubereitung scheinbar gesundheitsfördernder Medikamente gibt, sollten die Ballonblumen aus dem Garten nicht dazu verwendet werden, eigene Medizin herzustellen. Wer auf diese Pflanze als Heilmittel zurückgreifen möchte, findet in Apotheken und entsprechenden Shops bereits vorgefertigte Medizin.

Quellen:

http://heilpflanzen-info.ch/cms/blog/archive/tag/ballonblume

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