Ist Bogenhanf giftig? Infos zu Risiken für Kinder und Haustiere
Bogenhanf ist eine sehr beliebte Zimmerpflanze, die nicht nur wegen ihres exotischen Aussehens, sondern auch aufgrund ihrer luftreinigenden Qualitäten geschätzt wird. Weil sie nachts Kohlenstoffdioxid zu Sauerstoff umwandelt, steht sie häufig im Schlafzimmer direkt neben dem Bett. Aber ist Bogenhanf giftig und damit eine Gefahr für Kinder, Katzen und Hunde?
Auf den Punkt gebracht
- schwach giftige / potenziell giftige Pflanze für Menschen und Tiere
- alle Pflanzenteile giftig (Blüten und Blätter)
- enthält das Gift Saponin
- kann in seltenen Fällen Hautreizungen hervorrufen
- kann bei Verzehr Speichelfluss, Erbrechen und Durchfall verursachen
- Vergiftungen kommen in der Praxis extrem selten vor
Inhaltsverzeichnis
Bogenhanf
Der Bogenhanf (Sansevieria), auch Schwiegermutterzunge genannt, gehört zur Familie der Spargelgewächse. Er trägt nicht nur dazu bei, die Luftqualität zu verbessern, sondern kommt auch mit halbschattigen Standorten, wenig Wasser und kaum Pflege aus. Nicht zuletzt sind ihre aufrechten, schwertförmigen, dickfleischigen Blätter ein optischer Blickfang. Kein Wunder also, dass die anspruchslose Pflanze bei vielen Menschen zu Hause ist. Doch wer kleine Kinder, Katzen, Hunde oder Nagetiere im Haus hat, sollte vorsichtig sein, denn Bogenhanf ist giftig.
Giftigkeit
Bogenhanf gilt als eine schwach giftige / potenziell giftige Pflanze, bei der Blätter und Blüten zu den giftigen Pflanzenteilen gehören. Im Bogenhanf wurde zwar das Toxin Saponin nachgewiesen, in der Literatur sind aber keine Vergiftungsfälle aus der Praxis beschrieben. Das liegt zum Teil sicherlich daran, dass das Laub sehr zäh und ledrig ist, was den Verzehr erschwert und die Pflanze in deutschen Breitengraden nur bei äußerst guter Pflege blüht. Zum anderen werden bei kommerziell gezüchteten Zimmerpflanzen reizende Stoffe bewusst herausgezüchtet. Es finden sich lediglich Aufzeichnungen über vereinzelte Fälle von Kontaktentzündungen beim Menschen. In der Regel besteht bei Berührung einer im hiesigen Handel erworbenen Sansevieria aber keine Gefahr. Wird Sansevieria doch verzehrt, können sich bei Menschen und Tieren vermehrter Speichelfluss, Erbrechen und Durchfall einstellen. Darüber hinaus hat das Toxin Saponin eine hämolytische Wirkung, das heißt, dass es zum Zerfall der roten Blutkörperchen führt.
Giftwirkung
Wie bereits weiter oben notiert, kommen Vergiftungsfälle in der Praxis kaum vor, sodass sich keine Aufzeichnungen darüber in der medizinischen und veterinärmedizinischen Literatur finden. Der Verdacht liegt nahe, dass das Gift bei Zimmerpflanzen nicht in relevanter Konzentration enthalten ist. Dennoch gilt, dass die Pflanzenteile in frischem und getrocknetem Zustand vor allem für Kleinkinder und kleine Tiere eine Gefahr darstellen können.
Maßnahmen
Falls Sie an sich selbst, einem Kind, einer Katze, einem Hund oder einem anderen Haustier ein Ekzem (Ausschlag) nach dem direkten Kontakt mit den Blättern oder Blüten der Sansevieria bemerken, spülen Sie die betroffene Hautstelle sofort mit kühlem Wasser gründlich ab. Sollte der Ausschlag nicht von selbst weichen oder sich verschlimmern, sollten Sie ein Allgemeinmediziner oder Dermatologe beziehungsweise Tierarzt kontaktieren.
Wurde ein Stück Sansevieria verzehrt oder darauf herumgekaut, sollten Sie zunächst Ruhe bewahren. Bei Kindern und Tieren gilt es mögliche Pflanzenreste aus dem Mund zu entfernen und mit stillem Wasser (Tee oder Saft bei Kindern möglich) nachzutrinken. Tabu sind hingegen kohlensäurehaltige Getränke, Salzwasser und Milch. Es darf nicht versucht werden Erbrechen auszulösen. Wenn sich Symptome zeigen oder Sie einfach auf Nummer sicher gehen möchten, rufen Sie den regionalen Giftnotruf an.
Hinweis: Falls eine Arztvorstellung mit Ihrem Kind oder Haustier notwendig ist, nehmen Sie ein Stück Bogenhanf mit. So kann der Arzt die Pflanze zweifelsfrei identifizieren und gegebenenfalls zur weiteren Analyse nutzen.
Stellen Sie Ihren Bogenhanf grundsätzlich außer Reichweite, um potenzielle Vergiftungsunfälle von Kindern und Haustieren zu vermeiden. Das Risiko lässt sich reduzieren, indem Sie höhere Möbel wie Bücherregale, Schränke oder der Kühlschrank als Standort für die exotische Sansevieria nutzen. Entsorgen müssen Sie Ihre Pflanze jedenfalls nicht, auch wenn sie potenziell giftig ist.