Ist der Weihnachtskaktus giftig? Infos für Kinder und Haustiere
Der Weihnachtskaktus, botanisch auch als Schlumbergera bekannt, weist eine eigentümliche und dadurch auch besonders dekorative Optik auf. Allerdings können an ihm nicht nur die spitzen Dornen gefährlich werden. Auch Pflanzensaft, Blüten und Blätter stellen ein Risiko dar. Das gilt vor allem für Lebewesen mit einem geringen Körpergewicht, wie Haustiere und Kinder. Wer auf den Weihnachtskaktus dennoch nicht verzichten will, sollte daher geeignete Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.
Inhaltsverzeichnis
Giftigkeit
Vorsicht: schwach giftig!
Die Schlumbergera blüht im Winter und wird daher gerne als farbiger Zimmerschmuck in der kalten Jahreszeit eingesetzt. Allerdings ist das Gewächs in allen Teilen schwach giftig. Aus diesem Grund sollte bei der Pflege und Kultur die entsprechende Vorsicht walten.
Dabei sollten die folgenden Punkte berücksichtigt und beachtet werden:
1. Hautschutz
Bei Verschnitt der Pflanze oder wenn Teile abgebrochen sind, tritt Pflanzensaft aus. Dieser kann zu Hautreizungen und Ausschlag führen. Ein direkter Hautkontakt sollte daher vermieden werden. Beim Schneiden oder wenn mit abgebrochenen Teilen hantiert wird, sollten daher Latex- beziehungsweise Gummihandschuhe getragen werden. Gelangt dennoch Pflanzensaft auf die Haut, muss dieser umgehend und gründlich mit viel fließendem Wasser abgespült werden.
2. Blüten und Blätter
Blüten verwelken und fallen ab, ein Blatt oder Blattabschnitt kann ebenfalls abgestoßen werden. Um direkten Kontakt dazu zu vermeiden und das Risiko austretenden Pflanzensaftes zu reduzieren, sollten die Teile ebenfalls mit Schutz aufgehoben werden. Zellstoff, Handschuhe oder Handbesen und Kehrschaufel bieten sich dafür an. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass abgefallene Pflanzenteile schnell beseitigt werden.
3. Standort
Ein Weihnachtskaktus im Eingangsbereich oder an einer engen Stelle ist denkbar ungünstig. Denn hier passiert es schnell, dass die Pflanze berührt wird und dadurch etwas von dem Gewächs abbricht. Zudem sollte die Schlumbergera für Kinder und Tiere unerreichbar sein. Ein erhöhter Standort ist sinnvoll. Abfallende Blüten und Blätter sollten aber ebenfalls nicht aufgenommen werden können.
Gefahr für Tier und Kind
Da der Weihnachtskaktus „nur“ schwach giftig ist, stellt er für den erwachsenen Menschen keine große Gefahr dar. Das liegt zum einen an der Menge des Giftes beziehungsweise seiner Stärke und der Relation zum Körpergewicht. Zum anderen aber auch daran, dass sich erwachsene Personen kaum abgefallene Blätter oder Blüten in den Mund stecken, ungeschützt Pflanzenteile abbrechen oder gar in Blätter beißen.
Bei Kleinkindern oder Tieren kann das jedoch durchaus vorkommen. Die bunten Blüten verleiten zum Zugreifen und können auf Kleinkinder wie Süßigkeiten wirken. Beim Spielen und Toben können die dicken, fleischigen Blätter schnell abbrechen.
Hinzukommt, dass Katzen, Hunde aber auch Vögel, Meerschweinchen und Kaninchen schon einmal eine Kostprobe durchführen können. Um die Sicherheit dennoch zu wahren, sollte der Weihnachtskaktus also entweder gar nicht im Haushalt stehen oder aber außerhalb der Reichweite von Tieren und Kindern positioniert werden.
Symptome der Vergiftung
Die Symptome der Vergiftung durch den Weihnachtskaktus richten sich zum einen nach der Art des Kontaktes und zum anderen nach der aufgenommenen Menge. Bei einem direkten Hautkontakt mit Pflanzensaft können unter anderem die folgenden Beschwerden auftreten:
- Ausschlag
- Brennen
- Juckreiz
- Schwellungen
- Rötungen
Wird das Gift der Pflanze hingegen oral aufgenommen, ist unter anderem mit den folgenden Symptomen zu rechnen:
- Übelkeit bis hin zum Erbrechen
- Durchfall
- Magenschmerzen und Bauchkrämpfe
- Schwindel
- Kreislaufprobleme
- unsicherer Gang / Torkeln
- Wundgefühle, Reizungen oder Rötungen auf der Mundschleimhaut
Eine tödliche Dosis ist allerdings unwahrscheinlich. Allerdings kann sie auch nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Das gilt vor allem für sehr kleine Tiere und Kleinkinder.
Erste Hilfe
Sollte es trotz aller Vorsicht zu der Aufnahme oder dem Kontakt mit Teilen der Weihnachtskaktus kommen, sollten in schweren Fällen die folgenden Erste Hilfe-Maßnahmen durchgeführt werden:
- Vergiftungszentrale, den Notarzt oder den Tierarzt anrufen
- Gewicht des Kindes oder Tieres angeben
- Pflanzennamen angeben oder das Gewächs so gut wie möglich beschreiben
- Art des Kontakts und Menge der aufgenommenen Pflanze angeben
- Wasser trinken lassen – sofern nicht anders von der Giftnotrufzentrale angegeben
- Wenn möglich direkt zum Arzt oder Tierarzt fahren oder bis zur Ankunft der Notärzte warten. Dabei nicht in Panik verfallen.
Es lohnt sich zudem die Rufnummer der zuständigen Giftnotrufzentrale bereit zu halten. Auch sonstige Notrufnummern und Bezeichnungen der Pflanzen können zu einer schnelleren und gezielteren Behandlung führen.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Beitrag keinesfalls einen Arztbesuch ersetzt. Es besteht keine Gewährleistung auf Richtigkeit medizinischer Aussagen.
Ausführliche Informationen zur ersten Hilfe bei Vergiftungen und wichtige Angaben zu den Giftnotrufzentralen finden Sie hier.