Ist die Stechpalme giftig? Informationen zu Ilex-Arten
Die Beeren der Stechpalme sehen einladend aus, allerdings sollten sie keinesfalls verzehrt werden. Denn die Steinfrüchte sind sowohl für Menschen als auch Haustiere hochtoxisch!
Ab Oktober ist es meist soweit, die Früchte der Stechpalme sind reif. Optisch verschönert die fruchttragende Stechpalme so manchen Garten und auch die Tierwelt freut sich über die Winterbeeren. Denn die kleinen Früchte stellen für viele Vögel eine willkommene Mahlzeit dar. Menschen und Haustiere sollten hingegen Abstand von den Früchten halten, denn sie sind äußerst giftig!
Inhaltsverzeichnis
Giftigkeit
Stechpalme ist giftig!
Grundsätzlich gelten alle Organe der Ilex als giftig. Allerdings ist insbesondere bei den Früchten und Blättern Vorsicht geboten. Denn sie enthalten Triterpene und die Blätter Saponine – beides Stoffe, die für den Menschen giftig sind. Doch das waren noch nicht alle Giftstoffe, denn die Pflanze enthält obendrauf:
- Ilicin
- Menisdaurin
- Rutin
- Urolsäure
Hinweis: Welcher Giftstoff tatsächlich die Symptome auslöst, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geklärt. Allerdings wird davon ausgegangen, dass sich die höchste Giftstoffkonzentration in den Früchten befindet.
Verzehr
Ab wann ist der Verzehr gefährlich?
Im Idealfall werden die kleinen Früchte erst gar nicht genascht, denn bereits der Verzehr von zwei Stück kann Vergiftungserscheinungen auslösen. Wann diese auftreten und welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, ist von der verzehrten Beerenmenge abhängig.
- bis 5 Stück: viel Wasser trinken
- mehr als 5 Stück: Medizinalkohle
- ab 10 Stück: Magenentleerung
- 20-30 Stück: lebensbedrohlich
Hinweis: Wenn der Verdacht auf eine Vergiftung besteht, sollte im Zweifelsfall immer ein Arzt aufgesucht werden!
Vorsicht bei Kindern und Haustieren
Während Erwachsene einige Winterbeeren meist ohne heftige Nebenwirkungen verzehren können, ist bei Kindern und kleinen Haustieren (wie Hunde oder Katzen) Vorsicht geboten! Denn bereits die geringsten Mengen können toxisch wirken und im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich sein.
- Kinder: 2 Früchte können bereits Übelkeit auslösen
- zur Sicherheit Winterbeeren von Zweigen entfernen
- Vorsicht: trockene Exemplare fallen ab!
- Haustiere: Symptome wie Erbrechen und Durchfall
Ob Hunde oder Katzen eine Beere gefressen haben, lässt sich meist an ihrem Verhalten erkennen. Denn die meisten Fellnasen schütteln danach ihren Kopf übermäßig und sabbern vermehrt. Ebenso kann es durch die stacheligen Früchte zu Verletzungen im Maulbereich kommen.
Symptome
Werden die Winterbeeren in größeren Mengen verzehrt, kann es bereits kurz nach der Aufnahme zu typischen Vergiftungserscheinungen kommen. Hierbei ist zu beachten, dass nicht bei jedem Menschen alle Symptome auftreten.
- Magen-Darmbeschwerden
- Übelkeit und Erbrechen
- Schläfrigkeit
- Lähmungen
- Bewusstseinsveränderungen
Hinweis: Sobald der Verdacht auf eine Vergiftung besteht, sollte unbedingt viel Wasser getrunken und ein Arzt konsultiert werden! Vor allem, wenn die Früchte von Kindern oder Haustieren verzehrt worden sind.
Stechpalme in der Homöopathie
Wenngleich sich Winterbeeren nicht für den Verzehr eignen, finden sie dennoch in der Homöopathie Verwendung. Allerdings ist der Einsatz dieser Mittel wegen der enthaltenen Giftstoffe nicht unumstritten. Das Experimentieren auf eigene Faust ist daher nicht empfehlenswert, sondern sollte stets mit einem Arzt besprochen werden. Die Ilex wird in der Pflanzenheilkunde unter anderem bei Grippe und Erkältungen eingesetzt. Aber auch bei Fieber und Krämpfen, sowie Keuchhusten und Seitenstechen soll die Pflanze Abhilfe verschaffen. Denn der Stechpalme werden folgende Heilwirkungen zugesagt:
- krampflösend
- auswurffördernd
- darmregulierend
- erkältungslindernd
- fiebersenkend
- harntreibend
- rheumalindernd
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Beitrag keinesfalls einen Arztbesuch ersetzt. Es besteht keine Gewährleistung auf Richtigkeit medizinischer Aussagen.
Ausführliche Informationen zur ersten Hilfe bei Vergiftungen und wichtige Angaben zu den Giftnotrufzentralen finden Sie hier.