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Efeu eine beliebte Dekopflanze ist giftig

Ist Efeu giftig für Menschen und Haustiere?

Efeu gehört bei uns zu den beliebtesten Dekorationspflanzen. Er klettert Mauern und Hausfassaden hoch, oder wird als Bodendecker für Gräber verwendet. Auch ist er als Zimmerpflanze weit verbreitet. Was viele nicht wissen, die beliebte Kletterpflanze zählt zu den Giftpflanzen. Obwohl tödliche Vergiftungen sehr selten sind, sollten Kleinkinder und Haustiere nicht von der Pflanze naschen, die ab einer gewissen Wuchshöhe kleine Beeren als „lockende“ Früchte ausbildet.

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Gift im Efeu

Vom Efeu gibt es heute rund 400 Sorten. Die bekannteste ist der Gemeine Efeu, botanisch Hedera helix Hibernica, mit seinen dunkelgrünen Blättern. Die beliebte Pflanze kann aber auch gelbe oder violettfarbene Blätter haben. Unterschiede zwischen den Sorten bestehen zudem in der Wachstumshöhe. Von Bodendeckern bis Pflanzen, die bis zu 20 Meter hoch klettern, ist alles vertreten. Sie werden als Zimmerpflanze oder im Garten kultiviert. Aber Vorsicht: Viele Sorten sind in allen Teilen giftig.

Verzehr von Beeren, Blättern und Trieben

Besondere Gefahr für Mensch und Tier geht von den violetten bis schwarzen Früchten des kletternden Efeus aus. Seine kleinen Beeren enthalten zu 80 Prozent Hederasaponin C. Durch Abbaureaktionen entsteht daraus giftiges Triterpensaponin.

  • bereits kleine Mengen verursachen Vergiftungserscheinungen
  • Kinder sind besonders gefährdet
Efeu - Hedera helix

Verzehr von größeren Mengen kann zum Tode führen

Da die Beeren sehr bitter schmecken, ist der Verzehr der notwendigen, tödlichen Menge eher selten, denn sie werden in den meisten Fällen sofort ausgespuckt.

Gartenefeu oder wildwachsende Pflanzen bilden Früchte erst im erwachsenen Alter aus, wenn sie eine gewisse Wuchshöhe erreicht haben. Dies ist nach 10 bis 20 Jahren der Fall. Als Zimmerpflanze kultiviert, kommt es äußerst selten zur Blüte und in der Folge seltener zur Fruchtbildung. Wie die Beeren enthalten auch Blätter und Triebe des Efeus Giftstoffe. Deshalb sollte auch von diesen Pflanzenteilen keine „Kostprobe“ genommen werden.

Gifte in den Blättern kommen vor:

  • in jedem Alter der Pflanze
  • unabhängig von der Sorte

Hautkontakt mit dem Efeu

Hederin ist jedoch nicht das einzige Gift, das die Pflanze enthält. Ein weiterer Giftstoff ist Falcarinol. Das Gift kommt vor allem in den Blättern und Trieben des Efeus vor. Bei Kontakt mit der Haut reagiert der Giftstoff mit den Hautproteinen und führt zu allergischen Reaktionen.

Wirkung des Gifts

Vergiftungen durch die Beeren des Efeus treten in der Regel erst bei alten Pflanzen auf. Schwere Vergiftungen kommen durch die Beeren zwar selten vor, können aber zum Tode führen. Sehr junge Efeupflanzen verursachen in den meisten Fällen keine giftigen Reaktionen. Doch auch hier ist grundsätzlich Vorsicht angebracht: Die Blätter enthalten bereits Falcarinol.

Efeu wird im Garten oder als Zimmerpflanze kultiviert

Vorsicht mit Stecklingen

Stecklinge aus alten Efeupflanzen sind eine einfache Form der Vermehrung. Diese Nachkommen eines Altefeus bilden bereits in jungen Jahren die giftigen Beeren aus. Zudem wachsen die Stecklinge des Hedera helix Arbonrescens, so der botanische Name des erwachsenen Efeus, nur als Strauch. So kommen die Beeren schnell in Reichweite von Kindern und Haustieren.

Allergische Reaktionen

Allergische Reaktion bei Hautkontakt

Hautkontakt mit der Pflanze kann Entzündungen, allergische Reaktionen oder Pusteln hervorrufen. Diese unangenehmen Erscheinungen gelten aber nicht als lebensgefährlich. Jedoch sollten gerade Allergiker Hautkontakt mit der Pflanze unbedingt vermeiden.

Haut- und Lungenprobleme

Da sich die Kletterpflanze rasch ausbreitet, muss dem Wachstum oft Einhalt geboten werden. Da die Pflanze harziges Öl enthält, dürfen Schnittabfälle nicht verbrannt werden. Sie verursachen beim Verbrennen Haut- und Lungenprobleme.

Vergiftungssymptome Mensch

Vergiftungssymptome beim Menschen

Erste Vergiftungserscheinungen zeigen sich bei Kindern bereits nach dem Verzehr von zwei bis drei Beeren.

Die Symptome sind:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Magen- und Darmreizungen
  • Schneller, hüpfender Puls
  • Kopfschmerzen

Werden größere Mengen der Beeren gegessen, kommen weitere Vergiftungssymptome hinzu:

  • Brechdurchfall
  • Krämpfe
  • Atemstillstand
  • Schockzustände

Da gerade beim Verzehr größeren Mengen der Efeu-Beeren ein tödlicher Ausgang nicht auszuschließen ist, zögern Sie nicht, bei Verdacht einen Arzt oder eine entsprechende Notfallnummer anzurufen.

Haben Kleinkinder von den Blättern des Efeus genascht, kann dies zu Vergiftungserscheinungen wie Unwohlsein und/oder Hautausschlägen führen. Auch hier gilt: Suchen Sie sofort einen Arzt auf. Löst der Hautkontakt mit der Kletterpflanze eine Reaktion aus, hilft Abspülen mit kaltem Wasser als erste Maßnahme. Um eventuell auftretende schlimmere Folgen zu vermeiden, sollten Sie zur Vorsicht dennoch einen Arzt aufsuchen.

Efeu kann allergische Hautreaktionen hervorrufen

Vergiftungssymptome Tier

Vergiftungssymptome bei Haustieren

Die Vergiftungserscheinungen bei Haustieren sind ähnlich wie beim Menschen. Die Pflanze ist giftig für Hunde, Katzen, aber auch für kleinere Käfigtiere wie Hasen, Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen, ebenso für manche Vogelarten. Vergiftungen kommen sogar bei Pferden vor, bei Eseln hingegen nicht.

Auftretende Symptome bei Haustieren sind:

  • Erbrechen
  • Durchfal
  • Erregung
  • Krämpfe

Da Hedera in allen Teilen giftig ist, kann, gerade bei Hunden und Katzen, auch ein fruchtloser Zimmerefeu zu Vergiftungen führen. Bemerken Sie bei ersten Anzeichen einer Vergiftung, sollten Sie vorsichtshalber einen Tierarzt aufsuchen, oder die Tiernotfallnummer anrufen.

Vorsichtsmaßnahmen

Wie für alle Giftpflanzen gilt auch für die Efeupflanzen: Der beste Schutz für Kinder und Haustiere ist, wenn auf die Pflanze verzichtet wird.

Beim Efeu sollten die Vorsichtsmaßnahmen vor allem auf die giftigen Beeren abzielen:

  • Vermeidung der Vermehrung mit Stecklingen
  • Früchte wachsen bei Nachkommen in Bodennähe
  • keine blühenden Jungpflanzen kaufen – sie entwickeln von Beginn an Beeren
  • Blüten sind gelblich grün und unscheinbar
  • Blütezeit von August bis Oktober
  • abgefallene Blätter und Schnittabfall sicher entsorgen
  • giftiger Abfall ist kein Spielzeug für Kleinkinder, Hunde und Katzen

Dient die Kletterpflanze als Mauer- oder Fassadenschmuck, beachten Sie, dass Kinder nicht über Fenster oder Balkone von den Beeren naschen können.

Zum Schutz vor Hautreaktionen empfiehlt es sich, beim Arbeiten mit der Pflanze Gartenhandschuhe und lange Kleidung zu tragen. Beachten Sie, dass problematische Reaktionen der Haut nicht unbedingt beim ersten Kontakt auftreten müssen. Die Haut kann auch erst nach Jahren allergisch auf die Pflanze reagieren.

Efeu ist in allen Pflanzenteilen giftig

Efeu als Heilpflanze

Wie viele Giftpflanzen werden auch Efeupflanzen in der Medizin angewendet. So werden sie in der Kinderheilkunde gegen Keuchhusten eingesetzt. In der Homöopathie wird die Pflanze bei Erkrankungen der Nasenschleimhaut, Bronchialasthma sowie bei Gallenleiden benutzt.

Vom Herstellen von Mitteln für die innere Anwendung muss abgeraten werden, da der empfohlene Anteil im Heilmittel sehr gering ist. Wollen Sie Mittel für die Körperpflege herstellen, was durchaus möglich und mit ein wenig Praxis machbar ist, dürfen Sie auf Falcarinol nicht allergisch reagieren. Ansonsten besteht hier keine Gefahr. Verschenken sollten Sie die selbst hergestellten Mittel auf keinen Fall, denn sie könnten die beschriebenen, unerwünschten Reaktionen beim Beschenkten hervorrufen.

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