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Ist das Einblatt (Spathiphyllum) giftig? Risiken für Kinder und Haustiere

Ist das Einblatt (Spathiphyllum) giftig? Risiken für Kinder und Haustiere

Hinter dem Einblatt (Spathiphyllum) verbirgt sich eine dekorative, pflegeleichte Zimmerpflanze, deren Blätter ganzjährig in einem satten Grün erstrahlen. Doch Achtung – Das Einblatt gehört zur Familie der Aronstabgewächse, ist giftig und enthält neben schleimhautreizenden Scharfstoffen toxische Oxalsäure.

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Giftstoffe

Wie alle Aronstabgewächse enthält auch die Blattfahne toxische Oxalsäure. Des Weiteren beinhaltet die Pflanze bestimmte Scharfstoffe, die sowohl die Haut, als auch die Schleimhäute reizen können. Giftig kann die Pflanze sowohl beim Menschen, als auch bei Tieren wirken. Dies gilt nicht nur für den Verzehr, sondern auch für den Kontakt über die Haut.

Einblatt (Spathiphyllum)

Oxalsäure

Grundsätzlich handelt es sich bei Oxalsäure um einen unbedenklichen Pflanzenstoff, insofern sie nicht im Übermaß verzehrt wird. Auch Rhabarber, Spinat, Sauerampfer und andere Nahrungspflanzen enthalten Oxalsäure, allerdings nur in geringen Mengen. Ernährungsbedingt ist im Körper somit immer etwas Oxalsäure enthalten. Zu einer Vergiftung können lediglich größere Mengen an Oxalsäure sowie deren lösliche Salze führen. Der Grund – Im Übermaß bindet die Säure Calcium-Ionen und wirkt so Calcium-entziehend. Des Weiteren wirkt Oxalsäure ätzend und bildet schwerlösliches Calcium-Oxalat. Der Calcium-Entzug kann zu schweren Herz-Kreislauf-Problemen und zu Nierenversagen führen. Relativ viel Oxalsäure enthält das Einblatt, weshalb von einem Verzehr dringend abzuraten ist. Eine Überdosis an Oxalsäure kann folglich zu Nierenproblemen und einer Hyperoxalurie führen, da die Oxalate über den Urin ausgeschieden werden.

Hinweis: Einer Oxalsäurevergiftung kann mit einer Magnesiumlösung entgegengewirkt werden, da diese den Mineralstoffhaushalt kurzfristig ausgleichen kann. Im Zweifelsfall sollte jedoch immer ein Arzt aufgesucht werden.

Einblatt, Spathiphyllum enthält toxische Oxalsäure

Scharfstoffe

Die giftige Wirkung des Einblatts kann nicht allein auf die enthaltene Oxalsäure zurückgeführt werden. Der versehentliche Verzehr eines Blattes oder eines anderen Pflanzenteils würde nicht genügen, um eine ernsthafte Vergiftung herbeizuführen. Gefährlicher sind die im Pflanzensaft enthaltenen Scharfstoffe. Kommen Sie mit dem Pflanzensaft äußerlich in Berührung, kann dies zu Hautreizungen und -entzündungen führen. Ein noch größeres Risiko birgt der Verzehr der Pflanze. Werden Pflanzenteile verspeist, schwellen die Schleimhäute an. Auch Magen und Darm können in Mitleidenschaft gezogen werden, denn die Scharfstoffe reizen sämtliche Schleimhäute und können starke Krämpfe verursachen.

Risiken für Kinder

Im Kinderzimmer hat die Spathiphyllum nichts zu suchen. Insbesondere Kleinkinder könnten Teile der Pflanze verzehren, doch selbst der rein äußerliche Kontakt birgt gewisse Risiken. Folgende Symptome sprechen für eine Spathiphyllum-Vergiftung oder -reaktion.

  • Brennen, Jucken und Entzündungen (bei äußerlichem Hautkontakt mit dem Pflanzensaft)
  • Nierenschmerzen
  • Magen-Darm-Beschwerden, Krämpfe und Durchfall
  • geschwollene Schleimhäute
  • starker Speichelfluss
  • Erbrechen

Nicht wenige Kinder reagieren empfindlich bis allergisch auf die im Pflanzensaft enthaltenen Scharfstoffe, weshalb die Pflanze immer an einem alternativen, für kleine Kinder schwer zugänglichen Ort aufbewahrt werden sollte. Ältere Kinder schützen Sie hingegen am besten, indem Sie sie zuvor über die Giftigkeit der Pflanze informieren. Kommt es dennoch zum Hautkontakt, führt dies in der Regel zu Brennen und Reizungen. Dies ist zwar schmerzhaft, führt aber für gewöhnlich nicht zu ernst zu nehmenden Schäden.

Einblatt Pflanze mit weißer Blüte

Maßnahmen

Sollte Ihr Kind hingegen Teile des Einblatts verzehrt haben, sollten Sie vorsorglich einen Arzt aufsuchen. Im Notfall gilt – Zwingen Sie das Kind nicht, sich zu erbrechen, sondern reichen Sie ihm ausreichend Wasser und kontaktieren Sie so schnell wie möglich einen Mediziner. Insbesondere eine sehr hohe Dosis kann zu ernsthaften Beschwerden führen, beispielsweise zu Nierenschäden oder starken Magen-Darm-Blutungen.

Tipp: Es gibt genügend ungiftige Pflanzen, die sie problemlos kultivieren können.

Risiken für Tiere

Die beliebte Zierpflanze ist längst nicht nur für den Menschen giftig, sondern auch für viele Haustiere. Besonders empfindlich reagieren Hunde, Katzen, Nager und Vögel. Eine mögliche Vergiftung zeigt sich durch Symptome wie Schluckbeschwerden, Durchfall, Erbrechen, Krämpfe und Speichelfluss. Verzichten Sie auf das Einblatt, wenn Sie Haustiere besitzen oder platzieren Sie es an einem Ort, an dem es schwer zu erreichen ist. Ideal eignet sich eine an der Decke hängende Blumenampel.

Maßnahmen

Sollten Sie den Verdacht haben, dass eines Ihrer Haustiere an der Pflanze geknabbert hat, sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Dies gilt natürlich im besonderen Maße, wenn bereits sichtbare Auffälligkeiten oder Beschwerden (zum Beispiel Apathie, auffällige Laute, starker Speichelfluss oder Bewegungsunfähigkeit) auftreten.

Tipp: Insbesondere frei fliegende Vögel, beispielsweise Wellensittiche, sollten gezielt geschützt werden. Besitzen Sie Vögel, sollten Sie einen Standort in einem anderen Raum wählen.

Quellen:

https://www.botanikus.de/Botanik3/Ordnung/Einblatt/einblatt.html

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