Wie winterfest ist der Feigenbaum? Winterharte Sorten
Der ursprünglich aus Asien stammende Feigenbaum ist in der Regel in den hiesigen Breitengraden nur bedingt winterhart. Doch auch hier gibt es robuste Arten, die mehr Frost vertragen als andere.
Inhaltsverzeichnis
Nur bedingt winterhart
Wie frostempfindlich der Feigenbaum (Ficus carica) ist hängt von mehreren Faktoren ab. Entscheiden ist der Standort, denn in einer Region mit einem milden Klima kann ein Feigenbaum den Winter auch draußen überstehen. Dabei ist auch immer das Alter der Feige zu berücksichtigen, denn bis zum zehnten Lebensjahr ist der Feigenbaum nicht ganz so winterfest, wie in den älteren Jahren.
Ist ein Winter sehr frostig und steht der Feigenbaumes ungeschützt im Freiland, können alle Äste beschädigt werden. Ja nach ihrer Winterhärte frieren die Äste und vor allem auch die jungen Triebe zwischen Temperaturen von -10° bis -15° Celsius ab. Doch das ist nicht weiter tragisch, denn die Wurzeln bleiben von diesem Frost verschont. Die abgestorbenen und erfrorenen Äste und Triebe müssen natürlich entfernt werden, der Feigenbaum treibt jedoch in der Regel von unten wieder aus.
Doch die Ernte der schmackhaften Früchte ist für das Jahr dann verloren. Besser ist es daher auch, die Feigen im Freiland grundsätzlich im Winter zu schützen, damit auch eine regelmäßige Ernte garantiert wird.
Standort im Winter
Für den Winter gibt es verschiedene Standorte, an denen ein Feigenbaum im Topf gut überwintern kann. Da es sich um einen Baum handelt, der Laub abwirft, ist die Wohnung als Winterquartier nicht so gut geeignet.
Zudem kann der Baum auch im Kübel bis zu drei Meter hoch werden und benötigt daher viel Platz, der in der Wohnung meist nicht vorhanden ist. Wer einen Wintergarten besitzt, der kann den Baum auch hier überwintern, dieser muss auch nicht zwingend beheizt sein. Wichtig ist nur, dass keine Kälte ins Winterquartier eindringt und der Raum frostfrei bleibt. So bieten sich auch die folgenden Standorte für den Winter an:
- dunkler Keller
- frostfreie Garage
- Eingangsbereich in einem Haus
Bleibt eine Feige im Kübel in einer Hausecke, auch einem Balkon oder einer Terrasse in einer Ecke über den Winter stehen, dann muss diese, vor allem wenn sie noch jung ist, insgesamt mit Pflanzenvlies eingepackt und auch der Kübel geschützt werden. Hierzu können Reisigmatten für die Ummantelung dienen, auf die Erde wird Mulch oder ebenfalls Reisig verteilt. Der Topf selbst sollte auf ein Stück Holz oder Styropor gestellt werden. Auch die Feigen, die in einem Gartenbeet direkt an einer Hauswand kultiviert wurden, können auf diese Weise im Winter geschützt werden.
Sorten
Der Feigenbaum besitzt sehr viele unterschiedliche Arten. Vor allem gilt aber, je winterfester eine Feige eingestuft wird, desto kleiner und weniger süß sind ihre Früchte. Feigen, die nicht frosthart sind, bieten dagegen die größeren und süßeren Früchte. So sollte vor der Kultivierung überlegt werden, ob ein Winterquartier für eine nicht winterfeste Feige gegeben ist.
Winterhärte bis -20° Celsius
Wer in sehr kalten Regionen in den hiesigen Breitengraden lebt, in denen es jeden Winter sehr frostig und kalt werden kann, der entscheidet sich Idealerweise für einen Feigenbaum, der sehr winterhart bis zu -20 ° Celsius eingestuft ist. Doch auch für diese Bäume gilt, dass sie erst ab einem gewissen Alter winterfest sind und die ersten, etwa zehn Jahre, einen Winterschutz oder ein Winterquartier benötigen. Hierzu gehören vor allem die folgenden, beliebten Sorten.
‚Bornholmfeige‚
- sehr winterhart
- keine große Ernte der schmackhaften Früchte zu erwarten
- sehr frühe Fruchtreife im frühen Sommer
- kann auch ins Freiland gesetzt werden
- Winterschutz wird trotzdem angeraten
‚Brogiotto Bianco‘
- mittelgroße, rundliche Früchte
- grüne Schale
- leckeres, süßes Aroma
- da aus Mittelmeerraum kommend, im Winter schützen
‚Brown Turkey‚
- sehr winterhart
- guter Kompromiss für große Kälte
- schmackhafte und süße Früchte
- geeignet für einen Kübel
‚Ronde de Bordeuax‚
- Herbstfeige
- Ernte erst im September und Oktober
- sehr süße, blaue Früchte
- wird sehr hoch, besser für das Freiland geeignet
- benötigt hier in jungen Jahren unbedingten Winterschutz
‚Early Dark‚
- die Ernte erfolgt im August und September
- sehr ertragreiche Sorte
- große, schmackhafte und längliche Früchte
- violette Farbe
- für Kübel aufgrund mittleren Wuchs geeignet
‚Twotimer‚
- Feigenbaum trägt zweimal im Jahr Früchte
- längliche Früchte
- erste Ernte im August
- zweite Ernte etwas später
- kann im Freiland kultiviert werden
- bedingt winterhart bis -12° Celsius
Winterhärte bis -12° Celsius
Wer in nicht ganz so frostigen Gebieten wohnt, kann auch auf die bedingt winterharten Arten der Feige zurückgreifen, die eine Temperatur von bis zu -12 Celsius vertragen sollen. Hierzu gehören vor allem die folgenden Feigenbaum-Arten, die auch alle schmackhafte Früchte tragen.
‚Bayernfeige‚
- kann in älteren Jahren ins Freiland umziehen
- sehr beliebt im hiesigen Handel
- schmackhafte und süße Früchte
‚Dalmatie‚
- ist auch für regnerische Gebiete besonders gut geeignet
- kübelgeeignet, da kompaktes Wachstum
- aromatische, süße und große Früchte im August
‚Mere Veronique‚
- wächst als Busch
- kann im Kübel kultiviert werden
- grüne, schmackhafte Früchte
‚Morena‚
- schnelltragend
- blau-grüne Früchte
- als Kübelpflanze geeignet
‚Peretta‚
- große, birnenförmige und grüne Früchte
- regelmäßige Ernte garantiert
- sehr schmackhaft
- für Kübel geeignet
‚Rossa Rotanda‚
- rötlich blaue Früchte
- starker Wuchs
- benötigt rundherum viel Freiraum