Ist die Grünlilie (Chlorophytum comosum) giftig für Kinder und Tiere?
Die Grünlilie (Chlorophytum comosum) gehört zur Familie der Agavengewächse und stammt ursprünglich aus Südafrika. Sie ist sehr pflegeleicht und mit ihren langen, zweifarbigen Blättern hübsch anzusehen. Da die Grünlilie nicht giftig ist, eignet sie sich gut als Zimmerpflanze in Haushalten mit Kindern und Haustieren.
Inhaltsverzeichnis
Giftigkeit
Neben der ursprünglichen Wildform gibt es zahlreiche gezüchtete Arten. Doch weder in der ursprünglichen Form noch in einer der gezüchteten Formen gibt es giftige Bestandteile. Die Samen enthalten jedoch sogenannte Saponine. Hierbei handelt es sich um Stoffe, die eine Pflanze bildet, um sich gegen Pilzbefall zu schützen. Welche Wirkung sie auf den menschlichen Körper haben, ist noch nicht abschließend geklärt. Sie können cholesterinsenkend, antibiotisch und blutdruckerhöhend wirken, aber auch die Magenschleimhaut reizen. Allerdings bilden Zimmer-Grünlilien nur selten Samen aus.
Risiken für Kinder bei Verzehr
Die Berührung der Pflanze und das versehentliche Verschlucken kleiner Pflanzenteile haben keinerlei negative Auswirkungen auf die Gesundheit oder das Wohlbefinden von Kindern und Erwachsenen. Doch auch wenn die Grünlilie nicht giftig ist, kann der Verzehr größerer Mengen der Pflanze Magen-Darm-Beschwerden zur Folge haben. Diese können sich – vor allem bei Kindern – in Symptomen wie Übelkeit und Brechreiz ausdrücken.
Hinweis: Grundsätzlich ist jedoch zu beachten, dass alle Menschen, und vor allem Kleinkinder unterschiedlich auf bestimmte Substanzen reagieren. Deshalb kann es vorkommen, dass manche Kinder schon bei kleineren Mengen verzehrter Blätter über Bauchschmerzen klagen als andere.
Risiken für Tiere bei Verzehr
Die langen, nach unten wachsenden Blätter und vor allem ihre Ableger locken manche neugierigen Haustiere an, die gerne daran knabbern. Grundsätzlich ist die Pflanze auch für sie ungiftig, es sind jedoch auch für Tiere die Hinweise zur individuellen Verträglichkeit zu beachten. Sehr sensible oder kranke Tiere könnten gesundheitliche Probleme nach dem Verzehr der Blätter bekommen. Dies gilt insbesondere, wenn die Pflanze in Räumen steht, in denen sie viele Schadstoffe filtert und sich deshalb größere Mengen toxischer Substanzen in ihren Blättern ablagern.
Für Katzen ist die Grünlilie auch nicht giftig, kann aber eine halluzinogene Wirkung haben, die sich bei häufigem Kauen auf den Blättern einstellt. In der Folge wird die Katze schläfrig und sie verhält sich wie in einem Dämmerzustand. Um zu verhindern, dass Ihre Katze an den Blättern knabbert, stellen Sie die Pflanze am besten aus ihrer Reichweite und hängen Sie zum Beispiel in einer Blumenampel auf. Und achten Sie darauf, dass Ihre Katze gesunde Alternativen zum Knabbern hat, dies gilt insbesondere für reine Wohnungskatzen. Für Sie sollten Sie unbedingt Katzengras aufstellen, an denen sich Ihr Liebling bedenkenlos gütlich tun kann.
Für Vögel
Vögel scheinen ebenfalls Gefallen an den langen Blättern der Grünlilie zu finden, denn sie picken oft an ihnen. Das gelegentliche Knabbern an den Blättern ist für sie ebenfalls unbedenklich, solange die Pflanze nicht als Schadstoff-Filter in belasteten Räumen steht. Allerdings kann es bei empfindlichen Tieren zu Leberschäden kommen, wenn sie über einen langen Zeitraum größere Mengen der Grünlilie verzehren.
Maßnahmen
Um Übelkeit oder Brechreiz zu verhindern, sollten Sie reichlich Flüssigkeit zu sich nehmen. Zu empfehlen ist hier Tee oder Saft. Wenn sehr große Mengen eingenommen wurden, kann die Einnahme von medizinisch wirksamer Kohle in Form von Pulver oder Tabletten hilfreich sein. Wenn Tiere von der Pflanze gefressen haben und auffällige Symptome zeigen, sollten Sie sicherheitshalber einen Tierarzt aufsuchen.
Tipp: Wählen Sie einen Standort für die Grünlilie, der für Tiere und Kinder unzugänglich ist.
Quellen:
http://www.gizbonn.de/139.0.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCnlilie
http://flexikon.doccheck.com/de/Saponin