Ist Kalanchoe blossfeldiana giftig? Infos zum Flammenden Käthchen
Kalanchoe blossfeldiana, besser bekannt als Flammendes Käthchen, gehört zu den beliebtesten Zierpflanzen in Deutschland und sorgt mit andauernder Blütenpracht sogar über den Winter für ansprechende Farbtupfer in der Wohnung. Die Sukkulente wird gerne vom Menschen als Zimmerpflanze gehalten oder über den Sommer ins Freie gepflanzt. Aufgrund der Beliebtheit der Pflanze kommt bei immer mehr Besitzern die Frage auf, ob es sich beim Flammenden Käthchen um ein giftiges Gewächs handelt.
Inhaltsverzeichnis
Giftigkeit
Ist Kalanchoe blossfeldiana giftig? Diese Frage ist mit einem Nein und einem Ja zu beantworten, denn die Pflanze ist für den Menschen ungiftig, dafür giftig bis hochgiftig für Tiere. Zwar können Kinder und empfindliche Menschen schwache Symptome im Bereich von Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen oder Durchfall erleiden, aber nur wenn äußerst hohe Mengen der Pflanze verzehrt wurden. Eine große Gefahr besteht für Tiere aufgrund der enthaltenen Herzglykoside, einer Gruppe von Wirkstoffen, die auf verschiedene Weisen wirken können:
- senken die Herzfrequenz
- steigern die Herzfrequenz
- wirkt sich negativ auf das zentrale Nervensystem aus
- steigert die Natriumkonzentration
- mehr Kalzium verbleibt in den Zellen
Ein Flammendes Käthchen enthält nicht genug Herzglykoside, um den Mensch zu vergiften, jedoch finden sich viele weitere Pflanzen mit diesen Wirkstoffen. Diese sind zum Teil hochgiftig und der Verzehr dieser kann tödlich enden:
- Rote Fingerhut (bot. Digitalis purpurea)
- Maiglöckchen (bot. Convallaria majalis)
- Weiße Meerzwiebel (bot. Drimia maritima)
Sie sehen, mit den Herzglykosiden ist nicht zu spaßen. Aus diesem Grund sind schwache Symptome zu bemerken, wenn der Mensch große Mengen der Pflanze verzehrt. Jedoch schmecken die Blätter und Blüten nicht wirklich interessant und werden daher schnell wieder ausgespuckt. Nach dem Verzehr reicht es aus, wenn die betroffene Person reichlich Wasser trinkt und etwas Aktivkohle zu sich nimmt. Sie müssen sich keine Sorgen bei der Pflege machen, denn die Glykoside gelangen nicht über die Haut in den Körper.
Tipp: Ein weiterer Vorteil an der Kalanchoe ist die Tatsache, dass sich die Giftstoffe nicht in der Sonne oder durch Hitze verstärken, wie es bei Gewächsen wie dem Riesen-Bärenklau (bot. Heracleum mantegazzianum) der Fall ist.
Wirkung auf Tiere
Katzen
Falls Sie eine Katze als Haustier halten, sollten Sie ein Flammendes Käthchen so unerreichbar wie möglich platzieren. Aufgrund der enthaltenen Herzglykoside, die bei Katzen als Steroid wirken, kann die Pflanze zahlreiche Symptome verursachen. Sobald folgende Symptome auftauchen, sollten Sie unbedingt den Tierarzt kontaktieren:
- Reizungen des Magens
- Erbrechen
- Durchfall
- Lähmungsanfälle
- Schüttelkrämpfe
- Atemnot
Ab einer unbekannten Menge verzehrter Pflanzenteile kann es sogar zum Tod des Stubentigers kommen. Da eine Katze im Vergleich zu wilden Arten wie Tigern oder einem Luchs nur noch über schwach ausgeprägte, natürliche Instinkte verfügt, erkennen sie giftige Pflanzen nicht. Aus diesem Grund knabbern sie fast jedes Gewächs in der Gegend an, um damit zu spielen oder neue Erfahrungen zu machen. Gerade Sukkulenten sind beliebt. Jedoch ist die Toxizität der Pflanze zu hoch für Katzen und sollte daher aus dem Haushalt verbannt oder so platziert werden, dass diese nicht angekaut werden können. Das gilt ebenfalls für ausgepflanzte Exemplare im Sommer.
Tipp: Auf Vögel wirkt die Kalanchoe ebenso giftig wie auf Katzen. Vor allem kleine Vögel können durch geringste Mengen eine letale Dosis zu sich nehmen.
Hunde
Auf den Hund hat ein Flammendes Käthchen eine recht geringe Wirkung, jedoch ist sie nicht ungefährlich. Hier kommt es vor allem auf die verzehrte Menge und die Größe des Tieres an. Ist der Hund zum Beispiel ein Chihuahua oder Dackel, wirkt eine deutlich geringere Menge toxisch auf die Tiere. In den meisten Fällen interessiert Hunde die Pflanze nicht, außer es handelt sich um Welpen, die vorsichtshalber nicht an die Pflanze gelangen sollten. Ein sofortiger Besuch beim Tierarzt ist nicht notwendig, jedoch sollte das Tier beobachtet werden. Mögliche Symptome können sein:
- Erbrechen
- Durchfall
- verstärkter Speichelfluss
Nagetiere und Hasen
Nagetiere und Hasen sollten ebenfalls von der Pflanze ferngehalten werden, da diese ebenso toxisch auf diese wirkt wie auf Katzen. Die letale Dosis ist ebenfalls nicht bekannt, doch aufgrund der geringen Größe von Meerschweinchen, Hamster und Kaninchen können selbst geringe Mengen schnell zum Tod führen. Die Symptome sind ähnlich wie bei Katzen. Nach dem Verzehr sollten Sie das Tier unbedingt zum Tierarzt bringen.
Hoftiere
Besonders empfindlich reagieren Hoftiere wie Kühe, Schafe oder Pferde auf die Sukkulente. Schweine sind nicht so stark von der Toxizität der Kalanchoe blossfeldiana betroffen. Es ist bekannt, dass die letale Dosis eines Kalbes bei sieben Gramm der Blüten auf einem Kilogramm Körpergewicht liegt. Da ein Flammendes Käthchen in Mitteleuropa nur den Sommer im Garten verbringen kann, ist die Gefahr recht gering, dass es zu einer Vergiftung kommt. Jedoch sollten Sie aufpassen, wenn Vieh Zugriff zu Ihrem Garten haben sollte, da die Gewächse äußerst giftig für diese sind.
Quelle: http://www.gizbonn.de/106.0.html
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass dieser Beitrag keinesfalls einen Arztbesuch ersetzt. Es besteht keine Gewährleistung auf Richtigkeit medizinischer Aussagen.
Ausführliche Informationen zur ersten Hilfe bei Vergiftungen und wichtige Angaben zu den Giftnotrufzentralen finden Sie hier.