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Ist Knöterich giftig? Infos für Kinder und Katzen zu 4 Arten

Es gibt insgesamt rund 1.200 Knötericharten und immer wieder kommt die Frage auf, ob Knöterich giftig ist. Viele werden in Deutschland kultiviert, was dabei vor allem Haustierbesitzern Sorgen macht. Die gute Nachricht vorweg: Knöterichgewächse sind nicht toxisch, weder für Menschen, noch für Haustiere. Problematisch ist allerdings der Gehalt an Oxalsäure, der jedoch nicht in jeder Art vorhanden ist.

Video-Tipp

Giftstoffe

Welche Giftstoffe enthalten Knöterich Sorten?

In keiner Knöterichart sind Stoffe enthalten, die toxisch auf Menschen wirken. Die Gewächse werden sogar in der Homöopathie als Heilmittel genutzt. Problematisch wird der übermäßige Verzehr des Gewächses erst dann, wenn zu viel Oxalsäure enthalten ist.
Was kann Oxalsäure verursachen?

  • Schwächung des Bindegewebes
  • Schwächung der Knochen
Rhabarber, Rheum rhabarbarum
Rhabarber, Rheum rhabarbarum

Oxalsäure in Persicaria

In allen bekannten Knöterichsorten ist Oxalsäure enthalten. Der Mensch kann diese gelegentlich problemlos kompensieren. Wenn jedoch größere Mengen von Oxalsäure aufgenommen werden, ist das vor allem für Kleinkinder, Haustiere und vorerkrankte Menschen problematisch. Zu den Risikogruppen gehören:

  • Menschen mit Gicht oder Arthrose
  • Kinder
  • Schwangere

Diese Personen sollten darauf verzichten Oxalsäure zu verzehren. Das gleiche gilt ebenso für Menschen, die an einer Nierenerkrankung leiden oder Harnsteine bilden.

Tipp: Der Anteil an Oxalsäure ist abhängig vom Erntezeitpunkt. Wird spät im Jahr geerntet, ist der Anteil dabei deutlich höher!

Verzehrtipp: Werden Knöterichgewächse gemeinsam mit Milch verzehrt, lässt sich der Oxalsäure Gehalt neutralisieren.

Giftigkeit

Ist Knöterich giftig?

Für Kinder und Erwachsene

Keine derzeit bekannte Art von Knöterichgewächsen ist giftig! Kleinkinder sollten dennoch keine großen Mengen davon verzehren, da der Körper noch nicht in der Lage ist Oxalsäure abzubauen und zu verarbeiten.

Für Tiere

Wer Haustiere hat, lässt diese oft frei im Garten herumlaufen. Da stellt sich natürlich die Frage, welchen Einfluss der Verzehr von Knöterichgewächsen auf die Haustiere hat. Grundsätzlich ist auch hier keine Toxizität bekannt, doch nicht alle Tiere können den Gehalt an Oxalsäure gleich gut verarbeiten.

Bei diesen Tierarten sollte auf die Fütterung von Persicaria verzichtet werden:

  • Schildkröten
  • Hühner
  • Schafe
  • Kaninchen
  • Pferde

Kleine Mengen an Oxalsäure können Schildkröten allerdings verarbeiten. Vorsicht ist jedoch erforderlich, denn bei großen Verzehrmengen drohen Nierenschäden. In Maßen ist eine Fütterung allerdings kein Problem.

Pferde auf der Koppel

Hunde

Hat Ihr Hund ein Knöterichgewächs verzehrt, ist das kein Grund zur Panik. Für Hunde sind weder die Pflanzen selbst, noch die Oxalsäure schädlich.

Katzen

Wer eine Katze besitzt sollte dafür sorgen, dass diese nicht regelmäßig Zugang zu Knöterichgewächsen hat und diese verzehrt. Denn der Katzenkörper kann Oxalsäure nicht abbauen und ein regelmäßiger Verzehr birgt die Gefahr einer Nierenerkrankung.

Pferde

Pferde können geringe Mengen Oxalsäure allerdings problemlos verarbeiten. Werden Knöterichgewächse jedoch in übermäßiger Menge aufgenommen, kann das zu einem Abfall des Kalziumspiegels und zu Durchfall führen.

Kaninchen und Hühner

Kaninchen vertragen Oxalsäure nicht gut und sollten daher nicht mit Knöterichgewächsen gefüttert werden. Anders sieht es jedoch bei Hühnern aus. Sofern sie kalkhaltiges Futter zur Verfügung haben, können sie Oxalsäure verarbeiten.

Schafe

Bei Schafen kann der übermäßige Verzehr von Oxalsäure jedoch zu starken Durchfällen und später zu einem Mangel an Kalzium führen. Es sollten deshalb nur äußerst geringe Mengen verfüttert werden, um Symptome zu vermeiden.

Erste Hilfe bei Symptomen

Hat ein Tier oder ein Mensch der Risikogruppe eine zu große Menge des Knöterichgewächses verzehrt, ist zunächst jedoch keine Panik notwendig. Oxalsäure wirkt nicht toxisch, sondern kann lediglich zu einigen, meist schwach ausgeprägten Symptomen führen. Zeigt ein Haustier Symptome, die auf den Verzehr der Pflanze zurückzuführen sind, sollte dennoch der Tierarzt zu Rate gezogen werden. Auch Kleinkinder und geschwächte Menschen sollten dann vorsichtshalber zu einem Arzt gebracht werden. Als Hausmittel eignen sich:

  • Neutralisierung der Oxalsäure mit Milch
  • Dabei viel Wasser trinken um die Nieren zu spülen
  • Ruhe einhalten

4 essbare Knöterichpflanzen und ihre Inhaltsstoffe

Unter den Knötericharten gibt es bekanntere und unbekanntere Sorten. Zu den am häufigsten vorkommenden Arten gehören:

Rhabarber

  • bot. Rheum rhabarbarum
  • verzehrbarer Teil: Blattstiele
  • enthält Vitamin C, Eisen, Phosphor, Kalium
  • Erntezeit zwischen April und Juni
  • verwendbar für süße und herzhafte Gerichte
  • keine Giftigkeit
Rhabarber zur rechten Zeit ernten und nicht mehr nach Ende Juni

Buchweizen

  • bot. Fagopyrum
  • verzehrbarer Teil: Samenkörner
  • enthält: Vitamin E, B1, B2, Eisen, Kalzium, Magnesium, Lysin
  • Erntezeit zwischen August und September
  • verwendbar als Mehl, Brei, Fladen, Suppe
  • keine Giftigkeit
Buchweizen, Fagopyrum

Ampfer

  • bot. Rumex
  • verzehrbarer Teil: Blätter
  • enthält: Vitamin A und C
  • Erntezeit zwischen April und Juni
  • verwendbar als Spinatersatz, Salat
  • keine Giftigkeit
Blutampfer, Rumex sanguineus
Blutampfer, Rumex sanguineus

Wiesenknöterich

  • bot. Polygonum bistora
  • verzehrbarer Teil: Blätter, Samen, Triebe
  • enthält: Vitamin C und Stärke
  • Erntezeit: Blätter – März bis April, Samen: August bis September
  • verwendbar als: Spinatersatz, Mehl, Salat
  • keine Giftigkeit
Wiesenknöterich, Persicaria bistorta
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