Zum Inhalt springen
Startseite » Nutzgarten » Kräutergarten » Lavendel » Ist Lavendel giftig für Katzen? / Infos zu Zier- und Schopflavendel

Ist Lavendel giftig für Katzen? / Infos zu Zier- und Schopflavendel

Ist Lavendel giftig für Katzen

Die Pflanze aus der Region des Mittelmeeres ist auch bei uns ein sehr beliebter Gast in Gärten oder ebenso auf Balkon und Terrasse. Die intensiven Farben und der angenehme Geruch ziehen nicht nur Schmetterlinge und Bienen an, sondern finden daneben auch bei Mensch und Tier eine vielfältige Verwendung, beispielsweise als Badezusatz, zur Abwehr von Insekten oder auch als Würz- und Heilpflanze. Mittlerweile gibt es in unseren Breiten neben dem Echten Lavendel (Lavandula angustifolia) bis zu 30 weitere Arten in den unterschiedlichsten Farben, von Weiß über Rosa bis hin zu Blauviolett. Der intensive, aber dennoch angenehme Duft geht von den ätherischen Ölen der Lavendelblüten aus.

Video-Tipp

Giftigkeit für Katzen

Lavendel für Katzen giftig – nur ein Mythos?

Katzen sind von Natur aus neugierig und verspielt, egal wie alt sie sind. Ständig müssen sie ihre Umgebung neu erforschen und brauchen regelmäßig eine Abwechslung. Sehr beliebt sind bei Katzen grüne Pflanzen in der Wohnung und ebenso im Freien. Es macht ihnen Spaß einfach nur daran zu knabbern. Manche Pflanzen, wie beispielsweise das Katzengras, kann den Samtpfoten dabei helfen, Haarballen, die bei der täglichen Fellpflege, in den Magen gelangt sind, auszuwürgen (Vorgang auch als Bezoaren bekannt). Falls die Katzen dabei einmal an die falsche Pflanze geraten, kann es durchaus zu lebensbedrohlichen Folgen für den Vierbeiner kommen.

Lavendel mit seinen lila Blüten

Viele Katzenbesitzer sind immer noch verunsichert, da sich seit langer Zeit immer noch der Mythos hält, dass Lavendel für Samtpfoten giftig ist. Geschürt wird dieses Gerücht auch dadurch weiter, dass viele Katzen bei dem intensiven Duft des Lavendels so schnell wie nur möglich Reißaus nehmen. Für andere ist hingegen der Geruch magisch anziehend wie beispielsweise der Duft von Baldrian oder Katzenminze.

Da nun allerdings alle Pflanzenteile des Lavendels ungiftig sind, besteht auch für diese Vierbeiner keine Gefahr. Im Gegenteil, Lavendel kann mitunter bei einem entsprechenden Einsatz, das Wohlbefinden von Hund und Katze verbessern.

Einige der Inhaltsstoffe können schnell bei Berührung über die Haut in den Körper gelangen, unter anderem wirken sie sehr beruhigend auf die Psyche. Aber nicht nur deswegen wird Lavendel so geschätzt, sondern auch wegen seiner Wirkung:

  • krampflösend
  • entblähend
  • gallentreibend
  • bei äußeren Anwendung durchblutungsfördernd

Einsatz bei aggressiven Katzen

Da Lavendel vollkommen ungefährlich für Mensch und Tier ist, wird er auch gern als Beruhigungsmittel eingesetzt. So kann die Zier- und Heilpflanze auf Katzen mit auffallenden Verhaltensproblemen oder auch bei sehr nachtaktiven Katzen auf natürliche Art und Weise beruhigend wirken. Der Einsatz erfolgt hier

  • getrocknet in Lavendelkissen oder
  • als Hydrolate, beispielsweise als Raumduft.

Gleiches gilt auch für Hunde. Das natürliche Beruhigungsmittel schafft sanfte Linderung bei nervösen Tieren, wird aber auch bei Blähungen und Verdauungsstörungen eingesetzt.

Lavendel getrocknet

Bevorzugt kommen zur Anwendung:

  • Lavendelkissen aus getrockneten Blüten
  • naturheilkundliche Präparate auf Basis von Lavendel

Letztere werden über das Futter oder Wasser verabreicht. Allerdings ist es ratsam vor dem Einsatz, sich von einem Tierarzt diesbezüglich beraten zu lassen.

Tipp: Vorsicht bei der Verwendung von Schopf- und Speiklavendel. Beide enthalten einen sehr hohen Anteil an Monoterpenketonen. Bei einer zu hohen Dosierung kann schnell eine neurotoxische, abtreibende, krampfauslösende, allgemein eine schädigende Wirkung auftreten.

Vorsicht bei Duftlampen mit Lavendelöl

Das farblose bis gelbliche Lavendelöl mit seinem intensiven, charakteristischen Geruch und leicht bitteren Geschmack wird hauptsächlich aus den Blüten des Lavendels (Lavandula flos) gewonnen. Sie enthalten ein leicht flüchtiges Stoffgemisch, die sogenannten ätherischen Öle in einer 1,5 %igen Konzentration. Daneben sind aber auch andere Inhaltsstoffe vorhanden:

  • Linalool
  • Linalylacetat
  • Kampfer
  • Cineol
  • Gerbstoffe
  • Flavonoide
  • Saponin
  • Glykoside

Intensiv duftendes Lavendelöl wird sehr gern in Duftlampen verwendet. Allerdings sollten Katzenbesitzer bedenken, dass nicht alle Katzen diesen starken Duft mögen. Aber nicht nur das, es kann unter Umständen für die Mietze auch gefährlich werden.

Die Nase einer Katze ist dreimal leistungsfähiger als die des Menschen. Menschen besitzen nur bis zu 20 Millionen Geruchszellen, Katzen dagegen 65 Millionen. Dadurch ist sie weitaus geruchsintensiver und reagiert viel sensibler auf verschiedene Gerüche. Auch wenn der Lavendel für Katze und Hund nun durchaus nicht schädlich ist, kann der intensive Duft der ätherischen Öle bei Verwendung über Duftlampen zu Problemen gerade bei Katzen führen.

Giftstoffe können in der Leber von Katzen nicht so verarbeitet werden wie beim Menschen. Bei einer starken Inhalation des Lavendeldufts kann es bei Samtpfoten zu Stoffwechselproblemen in der Leber kommen und infolgedessen zu Vergiftungserscheinungen.

Diesem kann vorgebeugt werden:

  • Tier ermöglichen, den Raum jeder Zeit verlassen zu können
  • Duftöl sparsam dosieren

Tipp: Vorsicht bei der Verwendung von Duftöl aus Schopf- und Speiklavendel. Dieses muss aufgrund seiner hohen Konzentration sehr sparsam dosiert werden. Besser noch, Katzenliebhaber verzichten gänzlich auf dieses Duftöl.

Gefahr für Kleintiere besteht

Allerdings ist nun nicht für alle Tiere Lavendel ganz unbedenklich. Für Kleintiere wie

  • Hamster
  • Kaninchen
  • Mäuse
  • Meerschweinchen

ist Lavendel durchaus giftig. Gerade durch die hohe Konzentration des ätherischen Öls der Pflanze können hauptsächlich Kaninchen und Meerschweinchen an einer Lavendelvergiftung sterben. Wenn Kleintiere mit Lavendel in Berührung kommen kann es schnell zu Vergiftungserscheinungen kommen. Erste Anzeichen dafür sind:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Koliken
  • Krämpfe
  • Lähmungen
  • Kreislaufprobleme
  • Herzrhythmusstörungen
  • Verdauungsstörungen
  • Atemlähmungen
Kaninchen im Garten
Kaninchen im Garten

Im schlimmsten Fall, bei einer zu hohen Dosis, kommt es unweigerlich zum Tod. Bei den ersten Anzeichen einer Vergiftung sollte schnellsten ein Tierarzt aufgesucht werden. Um jedoch Schaden von den Tieren generell abzuwenden, ist jeder Tierhalter hier bestens beraten, den kleinen Vierbeinern keine Möglichkeit zu geben, mit dem für sie giftigen Lavendel überhaupt in Kontakt zu kommen.

Scroll Up