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Ist die Ligusterhecke/sind Ligusterbeeren giftig? Infos zu Gefahren

Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare)

Ligusterhecken gehören in unseren Breiten zu den beliebtesten Ziersträuchern. Die robusten Gewächse stehen dicht und wachsen stattlich in die Höhe. Da sie in den Wintermonaten länger grün bleiben, werden sie gern in Parks und öffentlichen Bereichen gepflanzt. Auch in den Hausgärten finden sich sehr oft Ligusterhecken. Attraktiv ist die Pflanze aus der Familie der Ölbaumgewächse nicht nur durch ihr sattes Grün. Anziehend wirken die großen, duftenden, cremefarbenen bis weißen Blüten sowie die in Trauben wachsenden schwarzen Beeren. Allerdings ist die Ligusterhecke giftig.

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Giftige Teile der Pflanze

Fast alle Bestandteile der Ligusterhecke sind toxisch. Spuren der Giftstoffe befinden sich in geringeren Dosen in der Rinde und in den Blättern. Die höchste Konzentration an Gift aber ist in den Beeren der Ligusterhecke enthalten. Die Wirkung ist leicht bis mittelschwer und führt beim Menschen selten zu schwersten bis tödlichen Vergiftungen.

Beachten Sie:

Besonders für Kinder aber kann das in den Beeren konzentrierte Gift schon in kleinen Dosen kritisch wirken. Bereits der Verzehr von nur wenigen Beeren bei Kleinkindern zu starken Reaktionen. Größere Mengen verursachen sogar tödliche Vergiftungen.

Beeren

Durch ihre satt schwarze Färbung wirken die Beeren der Ligusterhecke anziehend auf kleine Kinder. Selbst wenn sie die Früchte nicht zu sich nehmen, ist die Gefahr nicht gebannt. Denn beim Spielen zerdrücken Kinder die reifen Ligusterbeeren leicht. Führen sie die Hände danach zum Mund, kann schon die Menge des anhaftenden Saftes der Früchte leicht vergiftend wirken.

Giftstoffe

Die Beeren der Ligusterhecke enthalten Ligustron und Syringin. Beide Stoffe gehören in die Klasse der Bitterstoffe und wirken auf das Kreislaufsystem anregend. Ligustron und Syringin sind auch in den übrigen Pflanzenteilen enthalten. In den Blättern der Pflanze finden sich außerdem Spuren von Glykosiden. Die Menge dieser Stoffe reicht allerdings nicht aus, um stärkere Vergiftungserscheinungen hervorzurufen.

Wichtig:

Glykoside gehören zu den Zuckerverbindungen. Die Blätter der Hecke können deshalb einen leicht süßen Geschmack entwickeln. Das animiert Kinder unter Umständen, auch von den Beeren des Strauches zu „kosten“.

So gelangt das Gift in den Körper

Die Berührung von Teilen der Ligusterhecke ist für Erwachsene und Kinder sowie für Hund und Katze vollkommen ungefährlich. Die Konzentration von Ligustron und Syringin sowie von Glykosid in der Rinde und den Blättern ist zu gering, um giftig zu wirken. Werden Teile der Ligusterhecke, wie etwa die Blätter, gegessen, wirkt das erst in großen Mengen toxisch. Auch im Laubwerk sind die Giftstoffe in so geringen Dosen enthalten, dass Vergiftung droht. Mittelschwere bis schwere Vergiftungserscheinungen treten jedoch  beim Verzehr der Beeren ein. Giftig wirken die Ligusterbeeren sowohl auf Menschen als auch auf Tiere.

Kritische Dosis

Erwachsene

Für Erwachsene ist der Verzehr von weniger als zehn Beeren ungefährlich. Leichte Vergiftungserscheinungen treten ein, wenn zwischen zehn und zwanzig Beeren gegessen werden. Stärkere Vergiftungserscheinungen manifestieren sich bei gesunden Erwachsenen bei mehr als zwanzig Beeren.

Kinder

Für Kinder ist davon auszugehen, dass bereits mehr als fünf Beeren kritisch wirken können. Deshalb gibt es hier keinen Toleranzbereich. Kindern sollte grundsätzlich verboten werden, Ligusterbeeren zu pflücken.

Giftwirkung – Auftretende Symptome

Ligustron und Syringin entfalten ihre Wirkung unmittelbar nach dem Verzehr. Sie wirken stark anregend und kurbeln den Kreislauf an. In hoher Konzentration fahren beide Giftstoffe den Kreislauf von Mensch und Tier förmlich hoch. Es kommt zu Herzrasen, das sich im ungünstigen Fall zu Herzrhythmusstörungen auswachsen kann. Auch wenn das Gift der Ligusterbeeren selten tödlich wirkt: Für Menschen mit Schäden im Herz- Kreislaufsystem ist der Genuss der Beeren gefährlich.

Symptome leichter bis mittelschwerer Vergiftungen durch Liguster sind:

  • Kopfschmerzen
  • Erbrechen
  • Beschwerden im Bereich Magen und Darm

Kritische Symptome sind:

  • stark erweiterte Pupillen
  • Kurzatmigkeit
  • starker Schwindel
  • Herzrasen

Erste Hilfe

Übelkeit und Erbrechen sind bereits Zeichen einer leichten Vergiftung. Beim Verzehr von nur wenigen Beeren hilft die Gabe von einer größeren Menge Flüssigkeit. Das schwächt die Konzentration des Giftes im Körper ab.

Wichtige Tipps:

Geben Sie dem Betroffenen ausschließlich stilles Wasser zu trinken. Auf keinen Fall sollten Sie das „Hausmittel“ Milch verabreichen.

Grund:

  • in der Milch enthaltenes Fett erleichtert dem Darm die Aufnahme von Gift zusätzlich

Lösen Sie niemals eigenmächtig ein Erbrechen aus. Vor allem für Kinder ist das gefährlich. Sie verlieren dadurch viel Flüssigkeit. Außerdem kann Erbrochenes schnell in Luftröhre und Lunge gelangen und zum Ersticken führen. Unabhängig von der Stärke der Vergiftung sollte ein Arzt verständigt oder die Notaufnahme im Krankenhaus aufgesucht werden. Starke Vergiftungen führen zu Atemnot und Bewusstlosigkeit und können lebensbedrohlich sein. Herz- und Kreislaufstörungen, Bewusstlosigkeit und  Atemstillstand erfordern sofortige  lebensrettende Maßnahmen, wie Herzdruckmassagen und Beatmung.

Risiken für Katzen und Hunde

Der Verzehr von Ligusterbeeren ist für Katzen und Hunde weitaus gefährlicher als für Menschen. Die enthaltenen Stoffe wirken bei ihnen bereits in kleineren Dosen stark giftig und damit tödlich. So können Katzen, die mehr als fünf Beeren zu sich nehmen, daran versterben. Auch bei Hunden sorgt diese Menge schon für schwere Vergiftungen. Ab zehn Beeren ist bei Hunden die kritische Menge erreicht.

Ligusterhecken sind sehr gefährlich für Katzen

Pferde, Schweine und Vögel

Wussten Sie schon, dass selbst größere Tiere, wie Pferde oder Schweine am Gift der Ligusterbeere sterben können? Selbst Vögel sind vor der tödlichen Wirkung der Beeren nicht gefeit.

Vergiftungssymptome

Symptome einer Vergiftung bei und Katze sind:

  • Erweiterung der Pupillen
  • Atemnot
  • Anstieg der Körpertemperatur
  • Schwindel
  • Speicheln
  • Erbrechen

Die tödliche Wirkung bei Tieren tritt erhöhte Kreislaufaktivität und Störungen im  Herzrhythmus ein. Diese Wirkung baut sich über Stunden auf und kann selbst nach einer zunächst als leicht empfundenen Vergiftung als Komplikation eintreten. Deshalb ist es ratsam, den Tierarzt auch bei zunächst leichten Verläufen aufzusuchen.

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