Fensterblatt: Ist die Monstera giftig? Infos für Menschen, Katzen und Hunde
Monstera deliciosa, besser bekannt als das Köstliche Fensterblatt, ist eine der beliebtesten Zimmerpflanzen und wird in zahlreichen Bau- und sogar Supermärkten im Topf angeboten. Das Aronstabgewächs wird aufgrund der großen Blätter gerne gehalten, da diese einen tropischen Charakter in den eigenen vier Wänden erzeugen. Da es sich bei dem Gewächs um eine Pflanze aus dem tropischen Mittel- und Südamerika handelt, fragen sich viele Eltern und Haustierbesitzer, ob Fensterblätter giftig sind.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsstoffe
Monstera-Arten gelten aufgrund ihrer Inhaltsstoffe als eine leicht giftige Pflanze, die Vergiftungserscheinungen bei Mensch und Tier hervorrufen können. An sich handelt es sich bei den Inhaltsstoffen der Aronstabgewächse nicht um Gifte, doch sie haben eine toxische Wirkung auf Säugetiere aufgrund der Konzentration innerhalb der Pflanzen. Die Stoffe befinden sich im Pflanzensaft, der sich in allen Pflanzenteilen der Monstera findet und problemlos über die Verdauung, die Schleimhäute oder die Haut aufgenommen werden kann. Folgend aufgeführte Inhaltsstoffe finden sich im Fensterblatt.
Calciumoxalat
Bei Calciumoxalat handelt es sich um ein spezielles Salz der Oxalsäure, das in der Form von Kristallen auftritt, die als Schutz vor Fressfeinden zum Einsatz kommen. Calciumoxalat ist ein grundlegender Baustein von Nierensteinen und wirkt aufgrund der spitzen oder sternenförmigen Struktur reizend auf die Schleimhäute und kann im schlimmsten Fall sogar zu Geschwüren in Mund und Hals führen. Die Kristalle schneiden regelrecht in die Schleimhäute und treten immer zusammen mit Oxalsäure auf, was sie so gefährlich machen kann.
Oxalsäure
Oxalsäure ist im Fensterblatt als Oxalat, also als Salz, vertreten und wirkt sich in großen Mengen schädlich auf Ihre Gesundheit aus. Oxalsäure ist dafür bekannt, an der Bildung von Nierensteinen beteiligt zu sein, vor allem bei Menschen, die anfällig auf diese sind. Sie entzieht Calcium aus dem Blut, was bei großen Mengen zu Problemen mit dem Kreislauf und dem Herzen führen kann. Da Monstera jedoch nur in geringen Mengen verzehrt werden, kann sich so viel Oxalsäure überhaupt nicht im Körper ansammeln. Sie wird nur ein Problem für Menschen, die mit Nierensteinen, Herz- und Kreislaufbeschwerden zu kämpfen haben.
Resorcinol
Bei diesem Phenol handelt es sich ebenfalls um Kristalle, die in Nadelform auftreten und häufig in Haarfärbemitteln angewandt werden. Der Stoff leitet sich von Benzol ab und kann in höheren Dosen toxisch wirken und das zentrale Nervensystem angreifen.
Weitere Stoffe
Zu den weiteren Stoffen, die sich in der Monstera befinden, gehören mehrere Bitterstoffe und ein bisher nicht erforschter Scharfstoff. Diese geben dem Fensterblatt und vor allem dem Pflanzensaft einen ungenießbaren, leicht scharfen Geschmack, durch den Kinder die Pflanze meist wieder ausspucken. Diese Stoffe dienen als weitere Abschreckung vor Fressfeinden.
Pflanzensaft
Der Pflanzensaft ist am stärksten in den Wurzeln und Blättern konzentriert und daher sollte ein Verzehr dieser unbedingt vermieden werden. Es gibt nur einen Teil der Pflanze, denn Sie ohne Bedenken verspeisen könnten, doch zeigt sich dieser aufgrund des Wetters nur äußerst selten in Mitteleuropa. Die Rede ist hier von den Früchten. Ja, das Fensterblatt bildet schmackhafte Früchte aus, dessen Aroma an einen Mix aus Banane und Ananas erinnert. Aus diesem Grund werden sie als Ananasbanane in Südamerika angeboten. Alle anderen Pflanzenteile sollten Sie unbedingt meiden. Folgende Symptome sind typisch bei Verzehr, selbst in kleinen Mengen.
- starke Reizungen der Schleimhäute, vor allem in der Mundpartie
- Schmerzen in Mund, Magen und Hals
- Bildung von Bläschen
- Anschwellung der Schleimhäute
- Hautreizungen durch den Pflanzensaft
- Würgen
- Erbrechen
- Durchfall, teils blutig
- Heiserkeit
- erhöhter Speichelfluß´
- selten Krämpfe
- bei häufigem Verzehr können gesundheitliche Probleme aufgrund der Oxalsäure, zum Beispiel Nierensteine, auftreten
Giftigkeit
Babys, Kleinkinder, empfindliche Menschen und Allergiker sind stärker von der Toxizität der Monstera betroffen und sollten daher so gut wie keinen Kontakt zur Pflanze haben und Sie nur aus sicherer Entfernung betrachten. Die Konzentration der Inhaltsstoffe ist bei den in Deutschland angebotenen Züchtungen meist sehr gering und führt nicht zum Tod. Allergische Reaktionen jedoch sind möglich und können ohne schnelle Behandlung zum Tod führen. Wurden Teile vom Fensterblatt verzehrt, sollte Wasser oder Tee zum Trinken gegeben und ein Arzt aufgesucht werden. Glücklicherweise werden die Pflanzenteile aufgrund der Bitterstoffe meist sofort wieder ausgespuckt.
Tipp: Aufgrund des toxischen Pflanzensafts sollten Sie unbedingt Handschuhe bei der Pflege tragen. Dadurch verringern Sie die Gefahr von Hautreizungen, die durch das Anfassen der Monstera entstehen könnten.
Für Katzen
Wirkung auf Katzen
Giftig ist das Fensterblatt für Katzen besonders stark, da die großen Blätter sprichwörtlich ein gefundenes Fressen für die Samtpfoten darstellen. Katzen erkunden die Welt mit ihrem Mund, selbst wenn der Geruchs- und Geschmackssinn nur schwach ausgeprägt sind. In vielen Fällen merken die Vierbeiner nicht einmal, dass es sich um ein giftiges Gewächs handelt. Aus diesem Grund sollten Sie Ihre Monstera so platzieren, dass Katzen nicht zu diesen gelangen können, selbst wenn diese in einen anderen Raum gestellt werden muss.
Zu den typischen Symptomen gehören:
- erhöhter Speichelfluss
- starke Beschwerden beim Schlucken
- blutiger Durchfall
- Erbrechen
- Taumeln
Für Katzen sind alle Pflanzenteile, selbst die Früchte, nicht verzehrbar und Sie sollten das Tier sofort zu einem Tierarzt bringen, falls die Neugierde zu groß war. Achten Sie darauf, ein Stück der Blätter oder Wurzeln mit zum Arzt zu nehmen, damit dieser die notwendigen Medikamente und Behandlungen anwenden kann.
Für Hunde
Wirkung auf Hunde
Hunde vertragen das Fensterblatt ebenso wenig wie Menschen und Katzen. Selbst die Früchte sind für den besten Freund des Menschen giftig und sollten vermieden werden. Hunde sind aber weniger gefährdet wie Katzen, da sie in den meisten Fällen nicht an der Monstera interessiert sind, außer ihnen ist langweilig oder sie sind alleine. Bei Welpen müssen Sie besonders Acht geben, da diese wie Katzen gerne an Pflanzen kauen, um ihre Welt zu erkunden. Da Fensterblätter keinen starken Geruch haben, nehmen Hunde mögliche Giftstoffe nicht wahr, da der Geschmackssinn nicht so ausgeprägt ist wie beim Menschen.
Tipp: Nicht nur für Katzen und Hunde ist das Fensterblatt giftig, sondern auch für Klein- und Nagetiere. Besonders Meerschweinchen und Kaninchen knabbern gerne an jeder Form von „Grünzeug“, die sie finden können, daher sollte die Monstera aus der Reichweite der Tiere sein.
Quelle:
- http://www.gizbonn.de/111.0.html