Zum Inhalt springen
Startseite » Gartenpflanzen » Gehölze » Laubgehölze » Immergrüne Gehölze » Oleander » Ist Oleander giftig für Menschen/Kinder, sowie Hunde und Katzen?

Ist Oleander giftig für Menschen/Kinder, sowie Hunde und Katzen?

Oleander, Nerium oleander

Beim Betrachten der wunderschönen Blüten des Oleanders geraten viele schnell ins Schwärmen. Erinnern uns die üppig blühenden Sträucher doch an Sonne, Strand und Meer. Deswegen wird der Oleander, auch Rosenlorbeer genannt, bei uns gern als Kübelpflanze kultiviert. Was das Herz erfreut, kann aber tödlich für das Herz sein, denn der Strauch ist in allen Teilen giftig. Sein Gift kann bei entsprechender Dosis sogar zum Herzstillstand führen. Deshalb sollte man ihm immer mit gebührenden Respekt begegnen.

Video-Tipp

Gift im Oleander

Der Oleander, lat. Nerium oleander, ist die einzige Pflanze der Gattung Nerium und gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse. Die Pflanze wird bei uns im Kübel kultiviert und ist, wie der Name der Pflanzenfamilie bereits schließen lässt, sehr giftig. Besonders hoch ist die Giftkonzentration in den Blättern. Das enthaltene Gift des Rosenlorbeers ist das Herzglykosid Oleandrin.

Wirkung des Gifts

Oleandrin beginnt zu wirken, wenn Teile des Strauchs gekaut und verschluckt werden. Das giftige Herzglykosid erregt die interkardiale Muskeltätigkeit. Die Einnahme des Gifts verursacht darüber hinaus Hypoxämie. Der Tod von Mensch und Tier erfolgt durch Herzlähmung.

Eine alleinige Berührung der Pflanze führt zu keinen tödlichen Vergiftungen, kann aber starke Hautreizungen auslösen. Vorsicht ist allerdings beim Schneiden des Oleanders geboten. Dringt der Saft der Pflanze über Wunden an der Haut in den Körper ein, kann dies zu Vergiftungen führen. Auch kann er auf gesunder Haut allergische Reaktionen, wie Juckreiz und Rötungen, auslösen.

Oleander kann allergische Hautreaktionen hervorrufen

Deshalb sollte beim Arbeiten mit der Pflanze immer Gartenhandschuhe getragen werden und der Schnittabfall entsprechend sicher entsorgt werden. Vergessen Sie auch nicht, die Gartenschere nach dem Schneiden zu reinigen. Ein quasi natürlicher Schutz vor einer Oleandervergiftung ist sein äußerst bitterer Geschmack. Dieser führt dazu, dass die verzehrten Pflanzenteile sofort ausgespuckt oder erbrochen werden.

Vergiftungssymptome

Der Oleanderstrauch ist für Menschen und Tiere giftig. Wie stark die Vergiftung ausfällt, hängt von der zugeführten Dosis ab. Als Faustregel gilt: Je weniger Körpergröße und -gewicht, desto geringer ist die tödliche Dosis. Erste Vergiftungssymptome können sich beim Menschen bereits nach dem Verzehr von einigen wenigen Blättern einstellen. Die tödliche Dosis wird mit 15 bis 20 Gramm Oleanderblättern angegeben.

Da das Glykosid im Rosenlorbeer bei entsprechender Menge Herzrhythmusstörungen verursacht, die bei einer starken Vergiftung bereits nach zwei bis drei Stunden zum Tod führen können, sollten Sie bei Verdacht auf eine Oleander-Vergiftung die entsprechenden Notfallnummern für Mensch bzw. Tier sofort anrufen.

Oleander Pflanze enthält Gift

Mensch

Vergiftungssymptome beim Menschen

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Kopfschmerzen
  • Krämpfe
  • Verlangsamter Puls
  • Pupillenerweiterung
  • blaue Lippen und Hände

Treten erste Vergiftungssymptome auf, ist das Trinken von Wasser oder Saft eine wirksame Erste-Hilfe-Maßnahme. Wenn möglich, suchen Sie sofort einen Arzt auf, oder fahren Sie direkt ins Krankenhaus. Auf keinen Fall dürfen Sie beim Vergifteten Erbrechen auslösen oder ihm Milch zu trinken geben. An Ersterem kann er ersticken, und Milch fördert die Aufnahme des Giftes durch den Darm.

Tier

Vergiftungssymptome bei Tieren

Rosenlorbeer ist für Haustiere wie Hunde und Katzen, Hasen, Kaninchen sowie Meerschweinchen und Hamster tödlich giftig. Oleandrin führt aber auch bei Pferden, Rindern, Ziegen und Schafen bei entsprechender Menge zu Tod durch Herzlähmung. Die tödliche Dosis für Hunde und Katzen liegt unter einem Gramm Oleanderblätter. Höchste Lebensgefahr für Ihren Liebling besteht, wenn Krämpfe und Erbrechen auftreten.

  • Pupillenerweiterung
  • Absinken der Körpertemperatur
  • kühle Beine
  • Magen- und Darmbeschwerden
  • Durchfall
  • Krämpfe
  • Erbrechen

Eine besondere Gefahr stellen am Boden liegende Blüten oder Blätter für Hundewelpen dar. Die jungen Hunde können aus Neugier die Pflanzenteile verschlucken. Da der Strauch oft auch in Parks oder anderen öffentlichen Plätzen als Zierpflanze aufgestellt wird, sollten Sie Ihren Hund an diesen Plätzen unbedingt an der kurzen Leine führen.

Oleander ist ein üppig blühender Strauch

Für Katzen kann das Wetzen der Krallen am Oleanderstamm tödlich sein. In diesem Fall gelangt das Gift mit dem Pflanzensaft in den Körper. Treten bei Ihrem Haustier Vergiftungserscheinungen auf, sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Infusionen und entsprechende Medikamente sollen dem Tier helfen, dass Gift auszuscheiden. Wie beim Menschen gilt: Bringen Sie das Tier nicht zum Erbrechen. Bieten Sie ihm stattdessen Wasser zum Trinken an.

Vorsichtsmaßnahmen

Um Kinder und Haustiere vor einer Vergiftung zu schützen, sollten verschiedene Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden.

  • Verzicht auf die Pflanze ist der beste Schutz
  • außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren aufstellen
  • abgefallene Blüten, Blätter oder kleine Äste sofort sicher entsorgen
  • Schnittabfall kinder- und haustiersicher entsorgen
  • auch das Winterquartier muss sicher sein
  • erhöhte Vorsicht auf Spielplätzen und in Hotelanlagen

Beim Arbeiten mit der Pflanze sollten Sie stets Gartenhandschuhe sowie lange Hosen und langärmelige Oberbekleidung tragen, damit jeglicher Hautkontakt vermieden wird. Je nach Größe des Oleanders ist auch eine Schutzbrille empfehlenswert.

Auf keinen Fall dürfen die Äste des Oleanders als Grillspieße verwendet werden, da das Gift beim Grillen bzw. Aufspießen in das Grillgut eindringt.

Oleander wird auch als Heilpflanze eingesetzt

Oleander als Heilpflanze

Wie viele Giftpflanzen findet auch der Rosenlorbeer in der Medizin Anwendung. In der klassischen Medizin wird er als Herzmittel eingesetzt. In der Homöopathie wird er bei Schwäche und Schädigung des Herzmuskels, bei Ödemen, Angina pectoris sowie bei Magen- und Darmentzündungen verwendet.

Da die Pflanze stark giftig ist, sollte man eigenes Experimentieren mit dem Oleander unbedingt bleiben lassen. Auch eine homöopathische Anwendung darf nur unter ärztlicher Kontrolle vorgenommen werden.

Scroll Up