Ist Petersilie winterhart? | So überwintern Sie sie
Die Petersilie ist ein wichtiger Bestandteil der europäischen Küche und wird schon seit der Antike als Heilkraut verwendet. Pflegeleicht und robust präsentiert sich das Kraut im Garten über den Sommer, bis es im Herbst komplett abgeerntet wird. Im folgenden Jahr muss Petroselinum crispum erneut ausgesät werden, um von der Pflanze Gebrauch machen zu können. Aus diesem Grund kommt häufig die Frage auf, ob Petergrün winterhart ist und überwintert werden kann.
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Petersilie winterhart?
Die Frage nach der winterharten Petersilie kommt häufiger auf, als viele denken. Die klassische Form der Kultivierung in Mitteleuropa findet meist innerhalb einer Saison statt, da viele Menschen das Blattwerk des Doldenblütlers (bot. Apiaceae) nur im ersten Jahr verwenden. Dabei entgeht ihnen aber ein Geschmackserlebnis, denn bei Petroselinum crispum handelt es sich um eine zweijährige Pflanze, die vor der Blüte im zweiten Jahr ihren Aroma-Höhepunkt erreicht. Das macht das Kraut noch beliebter in der Küche. Da die Art von Natur aus winterhart ist, kann sie problemlos im Freien überwintern. Winterhart sind aber ausschließlich die Erneuerungsknospen, denn das Grün zieht sich über die kalte Jahreszeit zurück.
Tipp: Mehrjährig ist das Kraut in Mitteleuropa selten, wenn ein idealer Standort mit geeigneten Klimaverhältnissen zur Verfügung steht. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um ins Freie gepflanzte Exemplare im mediterranen Raum oder ähnlich warmen Regionen, in denen sie mehrjährig erzogen werden können.
Petersilie überwintern
Da Petersilie winterhart ist, stellt es nicht wirklich ein Problem dar, den Doldenblütler zu überwintern. An sich übernimmt das die Pflanze von selbst, da die Erneuerungsknospen auf den Jahreswechsel eingestellt sind und das Petergrün problemlos ins nächste Jahr befördert. Das gelingt auf die folgende Weise:
- Pflanze nicht zurückschneiden
- im Herbst nachdüngen
- Dünger: Kompost (reif), Hornspäne, Hornmehl
- vor Wintereinbruch abdecken
- Materialien: Reisig, trockenes Laub, Stroh
Mehr müssen Sie nicht übernehmen, wenn Sie Ihre Petersilien durch den Winter bringen wollen. Falls der Standort nicht geschützt ist, können Sie die Pflanzen ausgraben und an anderer Stelle wieder einsetzen. Über die Winterruhe werden die oberirdischen Pflanzenteile langsam eingezogen und die gesamte Energie für den Erhalt der Wurzeln und Überdauerungsknospen verbraucht. Die Winterknospen treiben anschließend zu einem geeigneten Zeitpunkt im nächsten Frühjahr wieder aus.
Hinweis: Wenn Sie das Kraut mehrjährig züchten wollen, müssen Sie nach zwei Saisons immer wieder einen anderen Standort für die Pflanzen wählen. Die Inhaltsstoffe der Pflanze werden in großen Mengen an den Boden abgeben, was die Nutzung des Plätzchens für weitere Petersilienpflanzen über einen Zeitraum von fünf Jahren unbrauchbar macht.
Petersilie im Topf überwintern
Falls Sie die Pflanzen im Kübel halten, gestaltet sich das Überwintern etwas schwieriger. Es ist möglich, nur sind die Exemplare deutlich anfälliger auf Schädlinge. Gerade Blattläuse (Aphidoidea) machen den Pflanzen zu schaffen, wenn diese im Topf überwintert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie diese ins Haus holen oder an einem geeigneten Platz auf dem Balkon oder der Terrasse aufbewahren. Aufgrund der guten Winterhärte reicht es vollkommen aus, wenn Sie das Kraut auf die folgende Weise durch den Winter bringen:
- Standort: geschützt
- hell
- nicht sonnig
- Topf einpacken
- Materialien: Vlies, Noppenfolie
- Kübel auf Styropor stellen
- im Haus kein Winterschutz möglich
Das Substrat muss nicht abgedeckt werden, da Sie über den Winter an frostfreien Tagen ein wenig wässern müssen. Im Haus sollten Sie für die Petersilie einen Standort wählen, der nicht zu warm ist. Gut geeignet hierfür sind unbenutzte Räume, Garagen oder Treppenhäuser, die nicht so stark geheizt werden. Wenn Sie Glück haben, sterben die oberirdischen Pflanzenteile nicht ab und Sie können diese bis zur neuen Vegetationsphase ernten. Gedüngt wird über diesen Zeitraum nicht.
Giftiger Inhaltsstoff Apiol
Petergrün wird aus einem bestimmten Grund nicht mehr nach der Blüte verzehrt: Apiol. Bei Apiol handelt es sich um einen Stoff, der die Blätter nach der Blüte ungenießbar macht. Nach der Blüte steckt die Petersilie all ihre Energie in die Samenbildung, während sie die Blätter vollkommen vernachlässigt. Das ist ein Hinweis auf den deutlich erhöhten Apiol-Gehalt, dessen Menge so hoch ist, dass vom Verzehr abgeraten wird. Hält man Petroselinum crispum mehrjährig und verzehrt die Samen oder Blätter nach der Blüte, können folgende Vergiftungserscheinungen auftreten:
- Herzrhythmusstörungen
- vorzeitige Wehen während Schwangerschaft
- Menstruation wird frühzeitig ausgelöst
- Leberschäden
- Nierenschäden
- allergische Reaktionen
- Tod bei hohen Mengen
Verwenden Sie das Saatgut daher ausschließlich zur weiteren Kultivierung.