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Ist die Stockrose giftig? Infos für Kinder und Tiere

Stockrosen giftig

Die Stockrose ist ein beliebtes Ziergewächs, das aufgrund des aufrechten Wuchses und der Anordnung der Blüten ein gern gesehener Gast im Garten ist. Über die Jahrhunderte sind die Stockrosen immer häufiger in Mitteleuropa zu finden und werden aufgrund der Blütenpracht häufig kultiviert. Ihre Popularität stellen sich Eltern und Tierbesitzer immer häufiger die Frage, ob das Malvengewächs für Kinder und Haustiere giftig ist. Das Ergebnis wird Sie auf jeden Fall überraschen.

Video-Tipp

Sind Stockrosen giftig?

Vorab: Nein, Stockrosen sind nicht giftig und können bedenkenlos im Garten ohne Gefahr auf eine mögliche Vergiftung gehalten werden. Bei den Stockrosen (Alcea) handelt es sich um eine Gattung innerhalb der Malvengewächse. Sie ist an sich keine echte Rose, sondern wird nur aufgrund ihrer Blütenform so genannt. Echte Rosen (Rosa) sind nicht giftig und werden sogar in der Küche verwendet.

Vorsicht, Verwechslungsgefahr!

Die folgenden „Rosen“ sind giftig für Mensch und Tier:

Pfingstrosen, Paeonia
Pfingstrosen (Paeonia)

Ein Vorteil: Pfingst-, Schnee- und Stockrosen sind so verschieden in Bezug auf ihre morphologischen Merkmale, dass sie problemlos unterschieden werden können. Eine höhere Gefahr besteht, wenn wilde Stockrosen mit den hochgiftigen Fingerhüten (Digitalis) verwechselt werden.

Die Gründe dafür sind:

  • Wuchsform
  • Blütenfarben
  • Anordnung der Blüten
Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)

Da beide Pflanzen aufrecht und die Blüten um den Haupttrieb herum wachsen, können vor allem verwilderte Pflanzen Kinder oder Haustiere verwirren. Wenn Sie zum Beispiel Stockrosen im Garten haben und Ihre Kinder gewohnt sind, diese zu Pflücken oder in den Mund zu nehmen, kann das bei den Fingerhüten lebensgefährlich werden. Zwar unterscheiden sich die beiden Gattungen erheblich voneinander, doch gerade im Wald kann diese Verwechslung auftreten. Glücklicherweise finden sich Stockrosen zum größten Teil in Gärten, Parks und Alleen und weniger als verwilderte Pflanze. Passen Sie jedoch auf, da die Blütenfarben sich sehr ähnlich sind.

Inhaltsstoffe der Stockrose

Die Stockrosen, darunter vor allem die Gewöhnliche Stockrose (Alcea rosea), verfügen über eine Vielzahl von Inhaltsstoffen, die ungiftig für den Menschen sind. Wie oben erwähnt, ist die Stockrose nicht giftig und lässt sich sogar für eine Vielzahl von Anwendungen nutzen. Zuvor sollten jedoch die einzelnen Inhaltsstoffe genauer betrachtet werden, um einen Überblick über die Stockrose zu erhalten:

Stockrose, Alcea rosea
Stockrose (Alcea rosea)

Malvidin

  • hauptsächlicher Farbstoff der Stockrose
  • sorgt für rote, blaue und violette Färbungen
  • pH-Wert der Pflanze bestimmt Blütenfarbe
  • rote Stockrosen haben pH-Wert von unter 4

Schleimstoffe

  • dienen als natürlicher Schutz und Wasserspeicher
  • nicht giftig
  • finden in der Hausmedizin Verwendung
  • gegen Reizungen der Schleimhäute

Gerbsäure

  • Bitterstoffe
  • Abwehrmechanismus zum Schutz vor Fressfeinden
  • sorgen für bitteren Geschmack der Pflanzenteile
  • in großer Zahl verzehrt, können Tannine negativ wirken
  • Symptome sind z.B. Blähungen oder verstopfter Magen

Hinweis: Daher sollten Kinder nicht zu viele Pflanzenteile der Stockrosen verzehren.

Ätherische Öle

  • sorgen für Aroma und Duft
  • wirken sich zusammen mit Schleimstoffen positiv auf Gesundheit aus

Stockrose als Heilpflanze

Da die Stockrose nicht giftig ist, wird sie schon seit Jahrhunderten in der Heilmedizin angewandt. Die Inhaltsstoffe haben nach der richtigen Zubereitung positive Auswirkungen auf Ihren Körper und können bei einer Vielzahl von Beschwerden helfen. Dafür wird die gesamte Pflanze, von den Wurzeln bis zu den Blüten, genutzt, was die Stockrosen zu einem absoluten Highlight in Ihrem Garten macht. Sie wird vor allem als Tee getrunken und kann auf diese Weise sogar als Mundspülung verwendet werden, zum Beispiel wenn Ihr Mundraum entzündet ist.

Stockrose, Alcea rosea
Stockrose (Alcea rosea)

Die anderen Anwendungsgebiete sind:

  • Husten
  • Appetitlosigkeit
  • Entzündungen des Hals, Rachens, der Stimmbänder, des Magens, der Haut und des Darms
  • grippaler Infekt, Bronchitis und Fieber
  • Durchfall
  • gegen Geschwüre und Brandwunden
  • bei Weißfluss und Menstruationsstörungen
  • bei Ekzemen und Wunden

Selbst hohe Mengen des Tees, Aufguss oder von Umschlägen mit der Stockrose sind nicht giftig und können daher ohne Bedenken angewandt werden. Selbst Bäder mit dem Aufguss der Blüten können umgesetzt werden, was sich sehr gut auf den Körper auswirkt. Auf die gleiche Weise ist eine Waschung möglich. Typischerweise werden Stockrosen als Schleimdrogen angewandt, da ihr Schleim zusammen mit den ätherischen Ölen angenehm auf den Hals wirkt. Zudem kann sich das Hautbild nachträglich verbessern lassen, wenn regelmäßig Tee oder Umschläge angewandt werden.

Stockrosentee
Tee aus Stockrosen findet hauptsächlich bei Halsschmerzen, Heiserkeit und Husten Verwendung.

Außer gegen die oben genannten gesundheitlichen Probleme wirkt sie zudem auf folgende Weise:

  • erweichend
  • harntreibend
  • krampflösend

Babys und Kleinkinder sollten vorsichtshalber auf den Genuss der Pflanzenteile der Stockrose verzichten. Das dient nur als reine Vorsichtsmaßnahme, denn die einzelnen Pflanzenteile stellen aufgrund ihrer Größe eine Verschluckgefahr dar. Sie können ruhig damit spielen, denn selbst die Wurzeln stellen keine Gefahr dar. Die Stockmalven bieten sich daher sogar gut zum Erkunden für Ihre Schützlinge an. Stockrosen sind echte Alleskönner und können sogar als Räuchermaterial verbrannt werden. Dabei verströmen sie einen einzigartigen, beschwingenden Duft.

Tipp: Wurden aggressive chemische Mittel oder sogar Pestizide für die Pflege der Zierpflanzen genutzt, raten wir nachdrücklich von der Verwendung der Stockrose auf. Diese nimmt die Stoffe auf, und so können Sie sich und Ihre Kinder unter Umständen vergiften.

Wirkung auf Tiere

Getigerte Kätzin
Katze

Haus- und Hoftiere sind ebenfalls sicher in Bezug auf die Stockrose. Die enthaltenen Stoffe sind sogar für Katzen und kleine Nagetiere ungiftig. Selbst wenn Ihre Katze notorisch jede Pflanze in Ihrem Garten ankaut, bei der Stockrose stellt das überhaupt kein Problem dar. Natürlich sollte die Katze die Pflanze meiden, wenn Sie, wie oben beschrieben, chemische Mittel für die Pflanzen verwendet haben oder diese noch im Boden stecken. Dann könnten diese Stoffe in den Organismus des Tieres gelangen und für Unruhe sorgen. Stockrosen eignen sich sogar als Snack für Nagetiere und Kaninchen. Hier sollten vor allem die Blätter genutzt werden.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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